Die Defensive als Problem: Streich mit „klaren Worten“

Von Von Daniela Frahm, dpa

dpa/lsw Freiburg. 2:4 gegen Leverkusen, 0:3 in Leipzig, 1:3 gegen Mainz: Die hohe Zahl der Gegentore ist im Moment das Problem des SC Freiburg. Im Spiel beim FC Augsburg soll es nun endlich besser werden. Findet Trainer Christian Streich eine Lösung für die Abwehrschwäche?

Die Defensive als Problem: Streich mit „klaren Worten“

Christian Streich, Trainer beim SC Freiburg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Die Stimmung beim SC Freiburg wird ungemütlicher. Vor der Auswärtsaufgabe beim FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) richtete Trainer Christian Streich klare Worte an seine seit sieben Spielen sieglose Mannschaft. Und er übte Kritik. Zuletzt seien „einige Spieler nicht mit allem, was sie haben, in die Zweikämpfe gegangen“, monierte Streich am Donnerstag. „Wenn wir nicht körperlich dagegen halten, können wir Augsburg nicht weh tun und sie nicht besiegen“, warnte der 55-Jährige. Der Sport-Club ist gefährlich nahe an die Abstiegsplätze der Fußball-Bundesliga herangerutscht. Zunächst hatte der SC-Coach die fehlende Torgefahr bemängelt - doch die anfällige Defensive ist momentan das größere Problem.

Augsburg hat zum Beispiel nur ein Tor mehr erzielt als der Sport-Club, der erst neunmal traf. Augsburg hat aber vor allem acht Tore weniger kassiert (11) als die Freiburger (19) und steht deswegen in der Tabelle deutlich komfortabler da. Zehn Gegentore kassierten die Breisgauer allein in den vergangenen drei Spielen. Eine Lösung für die Abwehrschwäche hat Streich bislang nicht gefunden.

Verteidiger Dominique Heintz beschreibt die Problematik so: „Wir hatten zuletzt nicht die Kompaktheit, die man von uns gewohnt ist, wir machen viele Kleinigkeiten nicht so gut wie letzte Saison und verlieren zu viele wichtige Zweikämpfe“. Oft habe man es dem Gegner zu leicht gemacht, „mindestens die Hälfte der Gegentore haben wir selbst verschuldet, die Gegner haben uns da nicht auseinander gespielt.“ Deshalb sei es wichtig, dass jeder Einzelne seine Fehler minimiere.

Streichs Handgriff, den zuletzt sehr fehleranfälligen Nicolas Höfler gegen Mainz zunächst auf die Bank zu setzen und stattdessen Lino Tempelmann und Baptiste Santamaria gemeinsam im defensiven Mittelfeld aufzustellen, brachte allerdings auch keine Besserung. Die Videositzung zur Analyse der Niederlage gegen Mainz sei „für uns alle nicht schön“ gewesen, berichtete Streich.

Seine Mannschaft sei beim ersten Gegentor „extrem naiv“ gewesen, kritisierte er und forderte Zusammenhalt: „Was in der ersten Halbzeit gegen Mainz passiert ist, darf nicht noch einmal vorkommen. Das habe ich der Mannschaft so gesagt“. Den „klaren Worten“ sollen nun Taten - und am besten endlich wieder ein Sieg folgen. „Selbstbewusstsein hole ich mir durch Haltung im Zweikampf und taktische Disziplin“, sagte der SC-Trainer. Bei den robusten Augsburgern haben die Freiburger allerdings noch nie gewonnen.