dpa/lsw Stuttgart/Hamburg. Der Hirsch ist im Wappen des Bundeslandes verewigt und steht als Symbol für Württemberg: Nun sorgen sich Tierschützer um den Platz für den Rothirsch im Südwesten. Unter dem Motto „Post vom Hirsch“ erhalten alle 143 Landtagsabgeordneten einen Brief von der Deutschen Wildtier Stiftung in dem auf die auslaufende Rotwildrichtlinie hingewiesen wird, teilte der Vorstand der Stiftung Jörg Soehring am Mittwoch in Hamburg mit. Sie gestehe dem Rothirsch im Land nur vier Prozent Platz zum Leben zu.
Ein Rothirsch röhrt im Tierpark. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild
Soehring forderte, künftig alle Rothirsche zu schonen, die sich entlang der Wildtierkorridore des Generalwildwegeplans von Baden-Württemberg bewegten: „So würde zumindest der genetische Austausch zwischen den bestehenden Rotwildvorkommen ermöglicht.“ Mittelfristig sollten geeignete Gebiete wie die Schwäbische Alb oder der gesamte Schwarzwald wieder zum Lebensraum für den Rothirsch werden.
„Der Hirsch als Hüter und Wächter des Landes und der Verfassung wird in Wirklichkeit mit Füßen getreten“, kritisierte Andreas Kinser von der Stiftung weiter. Den Rothirsch auf einen Baumfresser und Schädling zu reduzieren werde seiner Rolle als faszinierender Bestandteil des Ökosysteme nicht gerecht.