Die Bedenken deutscher Verbraucher gegenüber Onlinedienstleistern aus den USA nehmen einer Umfrage zufolge angesichts der dortigen politischen Lage und des Auftretens von Präsident Donald Trump zu.
Fünf Prozent der Befragten gaben an, seit dem Beginn von Trumps Präsidentschaft von einem US-E-Mail- oder Cloud-Anbieter gewechselt zu sein.
Von red/AFD
Die Bedenken deutscher Verbraucher gegenüber Onlinedienstleistern aus den USA nehmen einer Umfrage zufolge angesichts der dortigen politischen Lage und des Auftretens von Präsident Donald Trump zu. 65 Prozent der Befragten äußerten sich skeptisch zur Speicherung persönlicher Daten bei E-Mail- und Cloud-Anbietern in den USA, wie die deutschen E-Mail-Anbieter GMX und Web.de am Mittwoch unter Verweis auf eine Yougov-Befragung mitteilten. Fast ebenso hoch ist jedoch der Anteil der befragten Internetnutzer, die dennoch keinen Wechsel zu einem nicht-US-Anbieter planen.
Immerhin fünf Prozent der Befragten gaben an, seit dem Beginn von Trumps Präsidentschaft von einem US-E-Mail- oder Cloud-Anbieter gewechselt zu sein. 19 Prozent ziehen diesen Schritt in Erwägung.
Mehr Vertrauen in EU-Verordnung
Auf die Frage nach den Gründen für ihre Skepsis sagten 38 Prozent, sie halten die EU-Datenschutzgrundverordnung für „verlässlicher und vertrauenswürdiger“ als US-Datenschutzgesetze. 31 Prozent befürchten, dass ihre Daten in den USA ungewollt für andere Zwecke genutzt werden. 30 Prozent halten es zudem für sinnvoll, mit der Abkehr von US-Produkten gegen die aktuelle politische Entwicklung zu protestieren. Etwa jeder oder jede Vierte misstraut US-Unternehmen grundsätzlich beim Datenschutz.
„Wir erleben gerade, wie die US-Politik das Vertrauen der Menschen in Sicherheit und Datenschutz auf ganzer Linie verspielt“, erklärte der Chef der beiden deutschen E-Mail-Anbieter, Michael Hagenau.
Yougov hat für die Erhebung in der vergangenen Woche 2002 Menschen online befragt. Die Ergebnisse sind demnach repräsentativ für Menschen in Deutschland über 18 Jahren.