Sie haben sich schon immer gefragt, wo der Unterschied zwischen einem ETF und einem Fond liegt? Wir klären auf.
ETF steht für Exchange Traded Fund.
Von Lukas Böhl
ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine Unterart von Investmentfonds. Sie kombinieren Merkmale von Fonds und Aktien. Die Bezeichnungen "Fonds" und "ETF" werden aber oft im Gegensatz zueinander verwendet, besonders wenn man die Unterschiede zwischen traditionell strukturierten Investmentfonds und ETFs hervorheben möchte. Um es klar zu sagen: Alle ETFs sind Fonds, aber nicht alle Fonds sind ETFs.
Lesen Sie auch: Unterschied zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien
ETFs und Fonds: Die Unterschiede im Überblick
Sowohl traditionelle Fonds als auch ETFs (Exchange Traded Funds) sind Investmentinstrumente, die es Investoren ermöglichen, in eine Vielzahl von Wertpapieren mit einem einzigen Kauf zu investieren. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Struktur, Handhabung und Kostenstruktur. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen einem traditionellen Investmentfonds und einem ETF.
Handelsweise
Fonds: Werden in der Regel einmal täglich zum Nettoinventarwert (NAV) am Ende des Handelstages gehandelt. Wenn Sie Anteile kaufen oder verkaufen möchten, erfolgt die Transaktion zum NAV des Tages.
ETFs: Werden während des gesamten Handelstages an der Börse gehandelt, genau wie Aktien. Dies bedeutet, dass ihr Preis während des Handelstages durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird und von ihrem NAV abweichen kann.
Kostenstruktur
Fonds: Haben oft höhere laufende Kosten (Verwaltungsgebühren) und es kann einen Ausgabeaufschlag oder Rücknahmeabschlag geben, der beim Kauf bzw. Verkauf von Anteilen anfällt.
ETFs: Haben in der Regel niedrigere laufende Kosten und keinen Ausgabe- oder Rücknahmeabschlag. Es können jedoch Broker-Gebühren anfallen, da sie an der Börse gehandelt werden.
Transparenz
Fonds: Veröffentlichen ihre Portfolios normalerweise vierteljährlich oder halbjährlich.
ETFs: Bieten in der Regel eine höhere Transparenz, da sie täglich ihre genaue Zusammensetzung veröffentlichen.
Steuerliche Aspekte
Fonds: Können steuerliche Konsequenzen für Anleger haben, wenn sie innerhalb des Fonds Wertpapiere verkaufen und Kapitalgewinne realisieren.
ETFs: Verwenden in vielen Ländern eine spezielle Struktur, die es ihnen ermöglicht, Wertpapiere auszutauschen, ohne steuerpflichtige Kapitalgewinne für die Anleger zu realisieren.
Diversifikation
Beide Instrumente ermöglichen es Investoren, in eine Vielzahl von Wertpapieren zu investieren und somit das Risiko zu diversifizieren. Dabei gibt es sowohl branchenspezifische als auch breit diversifizierte Fonds und ETFs.
Aktive vs. passive Verwaltung
Fonds: Können entweder aktiv oder passiv verwaltet werden. Bei aktiv verwalteten Fonds versucht ein Fondsmanager, den Markt zu schlagen, indem er Wertpapiere auswählt, von denen er glaubt, dass sie eine überdurchschnittliche Rendite erzielen werden.
ETFs: Die meisten ETFs sind in der Regel passiv verwaltet und verfolgen einen Index. Es gibt jedoch auch aktiv verwaltete ETFs, deren Popularität in den letzten Jahren zugenommen hat.
Es ist wichtig zu betonen, dass sowohl Fonds als auch ETFs ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Welches Investmentinstrument für einen Investor geeignet ist, hängt von dessen individuellen Zielen, der Risikotoleranz und den gewünschten Kostenstrukturen ab. Es empfiehlt sich, vor einer Investitionsentscheidung sorgfältig zu recherchieren oder einen Finanzberater zu konsultieren.