Wahl-O-Mat hilft beim Entscheiden

Website liefert leicht zugänglich Informationen über die Wahlaussagen der Parteien

Berlin /DPA - Wer Entscheidungshilfe für die Europawahl am 26. Mai braucht, kann ab sofort den Wahl-O-Maten der Bundeszentrale für politische Bildung nutzen. Unter www.wahl-o-mat.de/europawahl2019 finden sich 38 Thesen zu unterschiedlichen Feldern der EU-Politik, die Nutzer mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ bewerten können. Am Ende kann man seine Antworten mit den Positionen von bis zu acht Parteien abgleichen lassen, ein Prozentwert zeigt den Grad der Übereinstimmung an.

Den Wahl-O-Maten gibt es seit 2002. Er soll vor allem junge Menschen für Landtags-, Bundestags- und Europawahlen mobilisieren. Inzwischen sei die Nutzung des Online-Angebots aber zum „demokratischen Volkssport“ geworden, sagte der Präsident der Bundeszentrale, Thomas Krüger, am Freitag in Berlin bei der Vorstellung des Wahl-O-Maten für die Wahl zum EU-Parlament. Nach Angaben der Zentrale wurde der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2017 knapp 15,7 Millionen Mal gespielt und zur letzten Europawahl 2014 knapp 3,9 Millionen Mal.

Die Thesen wurden von 24 Jugendlichen entwickelt, die sich für das Redaktionsteam beworben hatten. Die Teilnehmer wurden von Wissenschaftlern beraten, damit am Ende nur nach Themenfeldern gefragt wird, bei denen die EU auch etwas entscheiden kann - so gibt es zum Beispiel keine Frage zur Bildungspolitik, weil dafür die jeweiligen EU-Staaten selbst zuständig sind. Laut einer neuen Umfrage bekennen sich junge Europäer überdurchschnittlich oft zu Europa, sie fühlen sich aber vom Europaparlament nicht ausreichend repräsentiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Tui-Stiftung, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.

Danach fühlen 30 Prozent der jungen Menschen ihre Interessen durch das jeweilige nationale Parlament vertreten, aber nur 20 Prozent durch das Europaparlament. In allen zehn EU-Staaten, in denen die Befragung durchgeführt wurde, werden nationale Parlamentswahlen folglich auch als wichtiger eingestuft als die bevorstehende Europawahl. Als mit Abstand wichtigstes Problem der EU wird der Themenkomplex Migration und Asyl identifiziert – unisono über alle Ländergrenzen hinweg.