Die Aktivrente soll älteren Beschäftigten steuerliche Vorteile bieten, wenn sie über das Rentenalter hinaus arbeiten – freiwillig und flexibel. Doch was steckt genau hinter dem Konzept, und für wen lohnt es sich?
Die Aktivrente ist kein Pflichtmodell, sondern eine freiwillige Option.
Von Katrin Jokic
Die sogenannte Aktivrente ist ein Konzept, das derzeit in der politischen Diskussion immer mehr an Bedeutung gewinnt. Statt das gesetzliche Renteneintrittsalter generell zu erhöhen, setzen CDU und SPD auf gezielte Anreize, damit Menschen freiwillig länger im Beruf bleiben – und dabei steuerlich belohnt werden. Die Aktivrente soll genau das ermöglichen.
Was genau ist die Aktivrente?
Die Aktivrente ist ein Vorschlag der CDU, der auch im Koalitionsvertrag aufgegriffen wurde. Kern der Idee: Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht hat, aber freiwillig weiterarbeitet, soll bis zu 2.000 Euro seines monatlichen Einkommens steuerfrei behalten dürfen. Der Steuerfreibetrag für Erwerbstätige im Rentenalter würde sich damit etwa verdoppeln.
Ziel: Freiwilliges längeres Arbeiten statt höheres Rentenalter
Mit der Aktivrente verfolgt die Politik ein doppeltes Ziel:
Dabei ist die Aktivrente kein Pflichtmodell, sondern eine freiwillige Option. Wer sich fit fühlt und weiterarbeiten möchte, soll davon profitieren – finanziell und gesellschaftlich.
So soll das Modell funktionieren
Schon jetzt gibt es Anreize für längeres Arbeiten
Bereits heute steigen die Rentenbezüge um 0,5 Prozent für jeden Monat, den jemand über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus arbeitet – vorausgesetzt, es wird in dieser Zeit keine Rente bezogen. Zusätzlich fließen weitere Beiträge in die Rentenkasse, was den späteren Rentenanspruch noch einmal erhöht.
Ein Baustein unter vielen
Die Aktivrente ist Teil eines größeren Pakets von Ideen, wie das Rentensystem auf den demografischen Wandel reagieren kann. Mit einer alternden Bevölkerung und steigenden Rentenausgaben suchen Politik und Gesellschaft nach Modellen, um die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung langfristig zu sichern – ohne pauschal das Rentenalter zu erhöhen.