Hitzemonat, Wüstentage und Extremwetter – so prognostizieren viele Wetterdienste im Internet das Klima für den August. Was an den „heißen Gerüchten“ dran ist, erklärt ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst.
Steht Deutschland ein heißer August bevor?
Von Lenya Trautmann
Im Netz kursieren viele Prognosen und Berichte, die einen August voller Hitze und Unwetter voraussagen. Doch wie seriös sind solche Vorhersagen? Robert Karl Adrian Leyse ist Diplom Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst und kann diese Vorhersagen nicht bestätigen.
Dafür sei es noch zu früh, denn Wetterprognosen sind nur für drei bis fünf Tage im Voraus möglich“, erklärt der Diplom-Meteorologe.
Kaffeesatzleserei statt seriöser Prognose
Vorsichtige Trendaussagen sind maximal bis zu zehn Tagen in der Zukunft möglich. „Alles, was darüber hinaus geht, ist Glaskugel- oder Kaffeesatzleserei“, stellt Leyse klar. Allerdings kann der DWD eine „grobe Einschätzung“ der kommenden Wetterlage anhand „sogenannter saisonaler Klimamodelle“ geben. „Sie berechnen ungefähr die mittleren Temperaturen und Niederschläge, beziehungsweise deren Abweichung“, erklärt der Meteorologe. Daraus lasse sich jedoch nur Aussagen ableiten, ob ein Monat oder eine Jahreszeit eher zu „trocken und nass oder eher zu warm oder kalt wird“. Aktuelle zwei bis fünf Wochen-Vorhersagen finden sich zum Beispiel hier. Diese seien jedoch wage, da es sich um Mittelwerte handle. „Das Wetter ist viel variabler, ein zu kalt vorhergesagter Zeitraum kann auch warme Phasen haben – und umgekehrt“, informiert der DWD-Experte.
Wechselhaft und mäßig warm– dieses Wetter wird die nächsten Tage erwartet
In den nächsten zehn Tagen steht Deutschland „Insgesamt eine wechselhafte Wetterphase, mit warmen bis mäßig warme Temperaturen bevor“, erklärt Marco Puckert vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart. Auch Schauer und Gewitter schließt er nicht aus. „Richtung Wochenende könnten wir auch nochmal 30 Grad erreichen“, erklärt Puckert. Dies hänge mit dem Tief- und Luftdruck von Skandinavien und Großbritannien zusammen. Die Frage, ob deshalb eine neue Hitzewelle bevorstehe, kann der DWD jedoch ausschließen. „Bisher kann ich keine große Hitze in der nächsten Zeit erkennen“, prognostiziert Puckert.