Wilhelma will internationale Gäste gewinnen

Der Stuttgarter Zoo verzeichnet 2024 mit 1,83 Millionen Besuchern einen Rekord – und will noch mehr tun.

Wilhelma will  internationale Gäste gewinnen

Die Wilhelma will mit Hilfe einer digitalen Plattform mehr internationale Besucher gewinnen.

Von Iris Frey

Stuttgart - Als größter zoologisch-botanischer Garten Deutschlands will die Wilhelma mehr Gäste aus dem Ausland anlocken. „Über eine Kooperation mit einem externen Anbieter sollen künftig auch vermehrt ausländische Besucherinnen und Besucher angesprochen werden“, antwortet das Finanzministerium auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Friedrich Haag. „Mit dem digitalen Anbieter GetYourGuide wurde eine digitale Kampagne ins Leben gerufen, die sich gezielt an ausländische Besucherinnen und Besucher (speziell aus Nordamerika) im Raum Stuttgart richtet, die die Wilhelma noch nicht kennen“, teilt Sprecher Birger Meierjohann mit. Die Touristen können die mit der Online-Kampagne beworbenen Tickets direkt über die Plattform buchen.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Friedrich Haag begrüßt die Aktion. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett (Grüne) erklärt, dass die Wilhelma als Landesbetrieb möglichst hohe Deckungsbeträge anstrebe und dafür auch ein entsprechendes Besucheraufkommen benötige. Doch das lasse sich nicht beliebig steigern, da bei allen Aktivitäten das Tierwohl, die räumlichen Gegebenheiten und der gemeinnützige Zweck im Vordergrund stehe. Die Einrichtung versuche aber, durch Angebote wie die Stadterlebniskarte für Stuttgart und die Region (StuttCard) und die ErlebnisCard für die Region zusätzliche Besuchergruppen zu erschließen. Für die Vermarktungsgesellschaft Stuttgart Marketing ist die Wilhelma ihrer Sprecherin Andrea Gerlach zufolge „ein totales Highlight“. Im vorigen Jahr wurde mit 1,83 Millionen Besuchern ein Rekord erzielt.

Neben den beiden Angeboten sei die Wilhelma auch ein Anlaufpunkt bei der Stadtrundfahrt per Bus. „Die Wilhelma ist ein wichtiger Partner, nicht nur, weil sie die größten Besucherzahlen aufweist.“ Sie sei auch im Social-Media-Bereich ein wichtiger Faktor: Dort werden Instagram-Walks beworben, beispielsweise wenn der Christmas Garden geöffnet ist. Das Finanzministerium legt zudem die wirtschaftliche Entwicklung der Wilhelma auf Nachfrage der FDP-Fraktion offen. So lag das Defizit 2020 noch bei 21,70 Millionen Euro, 2024 vorläufigen Zahlen zufolge bei 13,96 Millionen Euro. Haag erklärt dazu: „Es ist erfreulich für den Landeshaushalt, dass die Zuschussbeträge gesenkt werden konnten. Das zeigt, dass die Wilhelma wirtschaftlich effizienter agiert.“