Wo dr Doktor hockt

Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte

Rosmarie Martin aus Winnenden greift die Farbdiskussion über das „Moggeles“-/„Monkelesbraun“ auf: „Der undefinierbare Braunton hieß bei uns immer ,Monkelesbraun‘, und weil wir das Sprüchle kennen: ,Em Donkla isch guat monkla!‘, habe ich den Farbton mit der Dämmerung in Verbindung gebracht. Wenn das Licht fehlt, kann man die wirkliche Farbe nicht erkennen.“

Hans Jürgen Gräser aus Schöckingen beteiligt sich mit diesem handfesten Beitrag an der Farbdiskussion „Die Tage, han i scho denkt, i sott Ihne au amol a bsondere Farb melda. Es liegt scho etliche Johr zrück; dr Maler war do, on mr hot über d’Farba gschwätzt. No hot dr Maler gsagt: ,Mir könnat’s au Elefandaarschgraublau streicha.‘ Seitdem isch bei ons dia Farb die schönscht!“

Herr Gräser äußert sich auch zum Thema Schlittenfahren: „Als Kender wared mir, wenn’s Schnee gäa hot, en Stuagert an dr Schlittabah an dr Doggaburg. Zerscht hot mr müaßa mit de Schie nafahra, damit dr Schnee fescht wird. On no isch’s gloffa. Dia Boh goht vo dr Doggaburg na, ens Feuerbacher Däle. Mit dr Zeit war dia so vreist, dass dia meischte uf ihrm Schlitta vorna en Lenker ghett hen, der des Gfährt mit de Schlittschuah gschteuert hot. Onsr Gschrei war do: ,Aus dr Bah, d’Katz hot Schlittschuah a!‘ Dia Wella en dr Bah hen au drzua beitraga, dass a mancher altersschwache Schlitta uf dr Fahrt end Knia ganga isch. Übrigens isch mr domols bis weit end Nacht nei Schlitta gfahra!“

A. Judenhahn schreibt dazu: „Den Spruch zum Schlittenfahren kenne ich so: ,Aus dr Bah, d’Katz hot Stiefel a, wenn se wiederkommt, hot se Schlappschuh aa!‘“ Einen Schlittenspruch zitiert auch Eugen Gutknecht aus Stuttgart: „Aus dr Bah’, d’ Katz hot Schlittschuh ah.‘“

Von Friedhelm Jetter stammen diese Zeilen: „In der Donnerstagsausgabe fragte Frau Klein, ob jemand den Ausspruch ,I sitz uf am Laibele‘ kennt. Meine Mutter sagte in so einem Fall: ,I sitz wia uf Kohla.‘ Gemeint waren natürlich heiße Kohlen.

Zu der Geschichte mit dem tankenden Professor fiel mir ein Spruch eines älteren Bekannten ein. Als einmal über einen sehr gebildeten Mann gesprochen wurde, sagte er: ,Dokter, Dokter, Dokter, hinterm Ofa hockt’r.‘“

Sabine Stocker aus Haubersbronn lässt uns wissen: „Den Ausspruch ,i sitz uff am Laibele‘ kenn i net. Bei ons hockt mr uff Noadla.‘“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Klaus Rilling: „’s Kärtle geiz‘, hot der Beckabua gsait, mo’ner da Brezadagratta verspielt hot.‘ Auf Hochdeutsch: ,Auf die Karte kommt es an‘, sagte der Bäckerjunge, als er den Korb mit Brezeln verspielt hatte.“ (jan)