Wochenmarkt zieht auf den HL-Parkplatz um

Der Weissacher Gemeinderat entscheidet sich für eine sechsmonatige probeweise Verlegung der Stände in die Welzheimer Straße und kommt damit den Wünschen der Marktbeschicker entgegen. Allerdings sollen rund um den neuen Standort bald auch größere Bauarbeiten beginnen.

Wochenmarkt zieht auf den HL-Parkplatz um

Das bunte Angebot des Wochenmarkts in Unterweissach gibt es ab Januar am neuen Standort in der Welzheimer Straße. Foto: J. Fiedler

Von Amin Fechter

WEISSACH IM TAL. Ab Januar soll der Unterweissacher Wochenmarkt einen neuen Standort bekommen. Spielt sich das freitägliche Marktgeschehen bislang auf dem Platz zwischen Rathaus und Kirche ab, so soll künftig das Gelände des ehemaligen HL-Markts in der Welzheimer Straße genutzt werden. Zumindest probeweise für einen Zeitraum von sechs Monaten. Das haben jetzt die Gemeinderäte im Verwaltungs- und Umweltausschuss entschieden. Sie kommen damit entsprechenden Wünschen der Marktbeschicker entgegen, die schon seit geraumer Zeit eine Verlegung fordern.

Im Ausschuss erinnerte Bürgermeister Ian Schölzel an die Vorgeschichte und die bisherigen Überlegungen. So habe er selbst sich dafür verkämpft, den Wochenmarkt dort zu belassen, wo er ist. Gleichzeitig sollte das Angebot attraktiver gemacht werden, indem der eine oder andere neue Anbieter hinzugewonnen wird.

Die Marktbeschicker ihrerseits hatten über rückläufige Umsätze geklagt und deutlich gemacht, dass die Wirtschaftlichkeit stark gelitten hat. Dafür verantwortlich ist ihrer Meinung nach insbesondere der Standort, der ziemlich versteckt und abseits vom allgemeinen Publikumsverkehr liegt. Der Markt werde kaum noch wahrgenommen.

Bei einer Besprechung mit dem Rathaus und Vertretern des Gemeinderats Ende Oktober machten sich die Beschicker nochmals eindringlich für einen Neustart an einem anderen Ort stark. Sie begründeten ihren Wunsch auch mit einem Hinweis auf die Dorfentwicklung, die einen Erhalt am aktuellen Standort kaum noch zulasse: Mit der Entstehung neuer Einkaufsmöglichkeiten in der Welzheimer Straße und der Revitalisierung der Rombold-Brache, wo sich unter anderem ein Drogeriemarkt etabliert hat, haben sich die Schwerpunkte im Ort in diese Richtung verschoben. Daher biete der Standort HL-Parkplatz eine weitaus bessere Chance, dass sich Kunden auf dem Wochenmarkt einstellen. Ab Januar, so der Wunsch, soll der Markt am neuen Standort stattfinden.

Eine ganz andere Lösung hatte dagegen die SPD-Fraktionsvorsitzende Irmgard Hestler im Auge, die ebenfalls die versteckte Lage hinterm Rathaus für „nicht besonders gut geeignet“ hält: Ihrer Meinung nach gehört der Markt auf den Marktplatz. Und so einen hat Unterweissach ja im Bereich zwischen dem Brüdenbach und den Zweigniederlassungen der Kreissparkasse und der Volksbank Welzheim. Der Markt werde jedenfalls, so warnte sie, nicht auf Dauer auf dem HL-Gelände bleiben können. Denn das Areal werde in die Neugestaltung der Welzheimer Straße einbezogen.

Dies führte auch Bürgermeister Schölzel an. Dort werde die Bautätigkeit bald beginnen, gab er zu bedenken, und auch der Straßenraum werde davon betroffen sein. Auch wenn die Marktbeschicker unisono für diese Verlegung plädierten, hegt er Zweifel, ob der Zeitpunkt für den Umzug glücklich gewählt ist.

Wilhelm König (UBL) wiederum wies mit Bedauern auf die Idylle am Rathaus hin. Der Probebetrieb auf dem HL-Gelände biete aber die Chance, die Marktbeschicker nicht zu verlieren. Vielleicht könne man ja später überlegen, den Wochenmarkt wieder mehr in die Ortsmitte von Unterweissach zurückzuholen.

„Ich kann mich dem Wunsch nicht verschließen“, machte Carl Höfer (CDU/ FWV) deutlich. Dass es aber weiterhin Parkmöglichkeiten in der Ortsmitte gibt, müsse gesichert sein. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Geschäfte dort leiden.

„In sechs Monaten sind wir schlauer“, konstatierte Jan Hutzenlaub (Weissacher Bürger) zu allen Überlegungen. Ob es allerdings mit dem Umzug schon zum ersten Freitag im neuen Jahr klappt, ist ungewiss. „Wir starten so schnell wie möglich“, sicherte Rathausmitarbeiterin Beate Zieker zu. Aber erst müsse ein Elektriker für die Stromversorgung Kabel ziehen – und das könnte sich wegen der Feiertage unter Umständen verzögern.