Bereits zum Jahresende ging die Kurve nach oben, nun setzt sich der Trend 2025 fort. Im ersten Quartal wurden in Stuttgart so viele Wärmepumpen installiert wie noch nie.
Thomas Gerner aus Stuttgart-Plieningen betreibt eine Wärmepumpe. In Stuttgart sind derzeit 2700 Stück angemeldet.Thomas Gerner aus Stuttgart-Plieningen betreibt eine Wärmepumpe. In Stuttgart sind derzeit 2700 Stück angemeldet.
Von Judith A. Sägesser
Stuttgart - Die steigende Nachfrage bei den Förderungen für eine Wärmepumpe setzt sich in Stuttgart fort. Bereits zum Jahresende 2024 waren die Zahlen nach oben gegangen – wenn auch auf insgesamt niedrigem Niveau, gemessen an den gesteckten Zielen.
Im Gesamtjahr 2024 waren bei der Stadtverwaltung insgesamt 319 Anträge auf Förderung eingegangen, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. 173 weitere verzeichnete die Stuttgarter Verwaltung allein im ersten Quartal 2025. Bis dato die meisten Anträge in einem Monat gingen demnach im Februar ein: 75 Stück. Aber auch der März übertraf mit 63 Anträgen den bisherigen Spitzenreiter Dezember 2024 (57).
„Im Vergleich zwischen dem ersten Quartal 2024 und dem ersten Quartal 2025 haben wir eine Steigerung von 39 auf 173 Anträge“, rechnet Sven Matis, ein Sprecher der Stadt, vor. „Dies entspricht einer Steigerung von über 300 Prozent.“
Auch die zuständige Energieabteilung im Amt für Umweltschutz äußert sich zufrieden. „Die Zahlen zeigen, dass sich die erfreuliche Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte des letzten Jahres fortsetzt“, sagt der Abteilungsleiter Jürgen Görres. „Das ist ein gutes Zeichen, wenngleich sich der Umstieg auf klimaneutrale Heizungen für eine erfolgreiche Wärmewende gerne weiter beschleunigen darf.“
In Stuttgart sind derzeit nach Informationen des Amts für Umweltschutz 2700 Wärmepumpen angemeldet. Bis 2035 sollen es 43 400 Stück sein. Denn in zehn Jahren soll Stuttgart emissionsfrei sein. Dafür müssten unter anderem pro Jahr auch rund 3500 Wärmepumpen eingebaut werden – plus die in den Vorjahren nicht installierten Geräte. Allein für 2024 klafft hier eine Umsetzungslücke von mehr als 3000 Stück.
Wie sich die Zahlen in diesem Jahr weiterentwickeln, kann heute keiner seriös sagen. Es hängt wesentlich von der Regierungsbildung in Berlin und den Plänen der künftigen Bundesregierung ab. Seit vergangener Woche steht zumindest fest, dass die neue große Koalition aus CDU und SPD das Heizungsgesetz in seiner jetzigen Form abschaffen will. Zugleich heißt es aber, das neue Gebäudeenergiegesetz solle „technologieoffener, flexibler und einfacher“ werden. Zahlreiche Branchenvertreter warnen vor einem Schlingerkurs.
Bis zu 70 Prozent Förderung gibt es derzeit vom Bund, wenn man sich eine klimafreundlichere Heizung einbaut. Der Zuschuss besteht aus verschiedenen Boni. Angerechnet werden kann eine Investitionssumme von bis zu 30 000 Euro.
In Stuttgart können Hauseigentümer zusätzlich vom städtischen Wärmepumpen-Programm profitieren. Je nach Nennleistung des Geräts gibt es zwischen 2500 Euro (kleiner als 30 kW) und 20 Prozent der Bruttoinvestitionskosten (ab 50 kW). Hier muss man sehen, wie sich die Haushaltsberatungen in diesem Jahr entwickeln. Noch ist zudem unklar, wie Kommunen von dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz profitieren werden.