Kindheitserinnerungen

Zehn Dinge, mit denen Babyboomer aufgewachsen sind

In ihrer Kindheit gab es zwei Fernsehprogramme und Willy Brandt war Bundeskanzler. Aber wie sah es in den Kinderzimmern der Babyboomer aus? Eine Rückschau auf die Dinge, die ihnen wichtig waren.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Wer in den späten 60ern und frühen 70ern aufgewachsen ist, kennt dieses Gerät: Kassettenrekorder und Kassetten.

Von Hilke Lorenz

In ihrer Kindheit landete der erste Mann auf dem Mond, Heintje sang „Mama“ und im Fernsehen lief „Daktari“. Einen Kassettenrekorder zu besitzen, das war echt ein Ding. Für die Babyboomer, die in den 1960er Jahren geboren sind, war er der Schritt zur musikalischen Unabhängigkeit. Denn mit ihm konnte man abspielen, was man wollte – und was noch viel wichtiger war: er konnte aufnehmen. Unvergessen, welche Konzentrationsleistung und Reaktionsschnelligkeit notwendig waren, um einen Song vom Radio aufzunehmen. Immer quatschte jemand rein.

Zwischen Büchern und Autoquartett

Wenn die Dinge, die einen Menschen umgeben, ihn prägen, lohnt sich der Blick in sein Kinderzimmer. In den Zimmern der gerade viel gescholtenen Babyboomer fanden sich nicht nur Kassettenrekorder und Aufbewahrungsalben, in die man die Kassetten umständlich reingedrückt hat. Dort haben sich auch jede Menge anderer Dinge angesammelt. Die Babyboomer haben gelernt, dass man sein Geld spart, am besten in einer schmucken Sparbüchse. Sie haben ihren Kummer wie jede Generation vor und nach ihnen einem Plüschtür anvertraut. Die Lesewütigen unter ihnen haben Bücher wie „Hanni und Nanni“ verschlungen, die sie trotz aller politischen Unkorrektheit wahrscheinlich nicht nachhaltig geschädigt haben. Und ihre Kräfte haben sie – Jungen und Mädchen – manchmal auch im Spiel mit dem Autoquartett gemessen. Pure PS-Protzerei war das mitunter.

Werbung gab’s auch schon

Und was heute noch gilt, galt schon in ihrer Kindheit: Sie waren Zielgruppe für Werbung. Wer das Kind mit den Abenteuern eines Bären ins Kaufhaus lockt, holt auch die Eltern. Na, wer erinnert sich noch an Breuni?

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Das Autoquartett war die frühe Form von „Mein Haus, mein Boot, mein Auto“. Es ging um PS, Hubraum und Höchstgeschwindigkeit. Nachhaltigkeit war in den 70ern noch ein Fremdwort.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Die Abenteuer der Babyboomer kamen noch von der Langspielplatte, waren noch wenig divers – und irgendwann konnte man sie auswendig. Oder die LP war zerkratzt und nicht mehr abspielbar.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Eine frühe Form des Binge Watchings – damals noch per Buch. Wer eine Folge der Fünf Freunde gelesen hatte, wurde auf der Stelle süchtig nach weiteren Geschichten mit Richard, Julius, Anne, Georg(ina) und Hund Tim. Überhaupt: Überall war Enid Blyton.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Der Affe der Firma Steiff war fast obligatorisch in jedem Babyboomer-Kinderzimmer. Nicht immer hat er die Zeit dort so unversehrt überstanden.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Die Schlummerle-Puppe der Firma Schildkröt machte die Augen auf und zu, hatte Arme und Beine, die um ihren Körper schlenkerten – und wenn man sie in den Bauch drückte, dann quietschte sie. Ein Muss in den 60ern und 70ern.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Wer im Schwabenland Schuhe kaufen ging, landete schnell bei Lurchi, seinen Abenteuern und dem Ruf „Salamander lebe hoch!“ Wahrscheinlich eine der besten Marketingideen: die Bücher mit Lurchi, dem Unkerich und den anderen Gefährten.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Es war die Zeit, in der es noch Briefkästen, Spardosen und den Weltspartag gab. Also: immer schön auf den Briefkastenschlüssel aufpassen.

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Noch so ein Slogan, der sich eingeprägt hat: Kinder lieben Schneiderbücher. Die Hanni- und Nanni-Bände, die dort erschienen, waren wenig feministisch und dennoch heiß begehrt. Wer ganz artig war, schrieb auf der Innenseite ins Feld „Dieses Schneiderbuch gehört...“ brav seinen Namen. Merke: Auch hier frühe Markenbindung!

Zehn Dinge, mit denen  Babyboomer aufgewachsen sind

Wer im Einzugsbereich des Kaufhauses Breuninger aufgewachsen ist, hat früher oder später seine Bekanntschaft mit Breuni, dem Breuningerbären gemacht. Es gab Singles mit seinen Geschichten. Wer von den Kundenkartenbesitzern wohl ein früher Breuni-Fan war?