Vor dem Spiel beeindruckt Prinz William ganz Großbritannien mit seinem Fußballwissen. Seinem Lieblingsclub Aston Villa bringt aber am Ende die ganze royale Unterstützung nichts.
Lange Gesichter bei Prinz George und Prinz William: Aston Villa verlor in der Champions League gegen Paris Saint-Germain.
Von Theresa Schäfer/sid
Aston Villa ist Prinz Williams Herzensverein – und mit seiner Leidenschaft hat er längst auch seinen ältesten Sohn Prinz George infiziert. Am Mittwochabend halfen den Briten in Paris aber auch ihre Edelfans nichts. Paris Saint-Germain gewann vier Tage nach dem Gewinn des nationalen Meistertitels im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League mit 3:1 (1:1) gegen den Club aus Birmingham. Damit vermiesten die Franzosen den britischen Royals den Abend in der Stadt der Lichter ziemlich gründlich. Die Gesichter des elfjährigen George und seines Vaters sprachen Bände.
Desiré Doué (39.), Chwitscha Kwarazchelia (49.) und Nuno Mendes (90.+2) drehten die Partie zugunsten der Gastgeber, nachdem Morgan Rogers (35.) die Engländer überraschend in Führung gebracht hatte.
Zuvor hatte Prinz William in einem Interview im britischen Fernsehen mit großer Sachkenntnis überrascht.
Welcome to Parc des Princes, Prince William! The Prince of Wales, and Aston Villa fan, joins @rioferdy5 and @Ally_McCoist9 to talk about the Villans' Champions League clash against PSG ️@KensingtonRoyalpic.twitter.com/AttIJDHxkK — Football on TNT Sports (@footballontnt) April 9, 2025
„Er weiß, wovon er redet“ und „gute Analyse“ lauteten die Kommentare unter dem Interviewschnipsel, den TNT Sports auf X veröffentlichte. Der Prince of Wales sei besser als die meisten Fußballkommentatoren, schrieben manche. Der frühere Kicker Rio Ferdinand sagte: „Bitte suchen Sie sich keinen Experten-Gig, sonst habe ich keinen Job mehr.“
„Seit 43 Jahren haben Villa-Fans so was nicht mehr erleben dürfen“, sagte William. „Ich wollte, dass George das miterlebt.“ Es sei eine große Sache für ihn, die Partie zusammen mit seinem Sohn zu erleben. Der britische Thronfolger tippte auf einen 2:1-Sieg von Aston Villa, lag damit aber ordentlich daneben.
Warum Prinz William ausgerechnet Aston Villa aus einem Vorort von Birmingham liebt? „Es war das erste Pokalspiel, bei dem ich im Stadion war“, erinnerte sich der Prinz vor ein paar Jahren im Podcast des ehemaligen englischen Nationalspielers Peter Crouch. „Ich war ungefähr zwölf und saß da bei den Villa-Fans und habe es geliebt. Die Atmosphäre, die Kameradschaft.“ Er habe auf keinen Fall Fan von Manchester United oder dem FC Chelsea werden wollen – „wie alle anderen auf meiner Schule.“ Villa habe eine Geschichte. 1982, Williams Geburtsjahr, besiegte der Club Bayern München im Finale des Europapokals der Landesmeister.
Fußball sei für ihn auch Dampf ablassen: „Ich geh mit den anderen Jungs ins Stadion, brülle ein bisschen rum – natürlich nicht gegen den Schiedsrichter, weil ich Vorsitzender der Football Association bin und ich das nicht machen kann. Außer in meinem Kopf“, scherzte er in dem Podcast.
Er wolle seinen Sohn nicht davon überzeugen, Villa-Fan zu werden, sagte er damals. „Ich will ihn selbst aussuchen lassen.“ Offenbar hat die Leidenschaft aber bereits abgefärbt. Ins Parc des Princes-Stadion kam Prinz George am Mittwoch mit Fanschal.