Das verspricht einen heißen Start. Für den Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang beginnt das neue Jahr mit dem prestigeträchtigen Derby beim SV Salamander Kornwestheim. Das Duell der beiden Teams aus dem Handballbezirk Enz/Murr war in jüngerer Vergangenheit ein Garant für spannende Partien. Am Sonntag um 17 Uhr will der HCOB in der Sporthalle Ost den Hinspielsieg wiederholen und seinen Lauf von vier aufeinanderfolgenden Siegen weiter ausbauen.
Will bei seinem Ex-Verein in Kornwestheim dazu beitragen, dass der HCOB seine Siegesserie fortsetzt: Keeper Felix Beutel. Foto: A. Becher
Von Alexander Hornauer
In den letzten Wochen des vergangenen Jahres trumpften die Handballer aus dem Murrtal stark auf. Sie besiegten die TGS Pforzheim, den TV 08 Willstätt, den TSV Blaustein und zu guter Letzt – in einem mitreisenden Match – auch die Spitzenmannschaft von HBW Balingen-Weilstetten II. „Wir haben im Dezember von einem großen Kader und einer guten Kondition profitiert“, sagt HCOB-Coach Matthias Heineke und ergänzt: „Unter sportlichen Gesichtspunkten kam die Pause für uns deshalb eher ungelegen.“ Andererseits sei es für die Köpfe jedoch ganz gut gewesen, einmal ein bisschen durchatmen zu können und die Freizeit zu genießen, denn „jeder konnte seine Akkus für die Spiele der zweiten Saisonhälfte auffüllen“. Das hat offensichtlich geklappt. Die Hausherren sind frei von Personalsorgen und können in kompletter Besetzung antreten, für Torwart Felix Beutel geht es zu seinem Ex-Verein. Das Punktekonto – 20:14 sind es momentan – soll weiter aufpoliert werden. Beim Training, das im Zuge einer guten Nachbarschaftshilfe am vergangenen Wochenende in Sulzbach ausgetragen werden konnte, war ordentlich Zug drin.
In den zweiten Teil dieser Runde – von einer Hälfte kann man angesichts dessen, dass schon 17 Matches absolviert sind und nur noch 13 ausstehen, eigentlich nicht mehr sprechen – wollen die Handballer aus Oppenweiler und Backnang mit dem gleichen Schwung starten, mit dem sie im Dezember in die Pause gingen. „Wir haben zuletzt sehr stabil gespielt, daher kam es im Training jetzt auch nicht so sehr auf Veränderung an. Wir konnten uns stattdessen stärker der Wiederholung und der Modifikation widmen“, erläutert Heineke. Dass es mit dem Derby in Kornwestheim losgeht, löst bei seinem Team ungeachtet dessen, dass in der Dritten Liga ohnehin jede Begegnung eine Herausforderung ist und die entsprechende Motivation bedeutet, noch einen zusätzlichen Kick aus: „Da geht jeder mit besonderem Elan ins Spiel.“
Aber auch Kornwestheim lieferte Ende 2019 gute Leistungen ab. Die Truppe von Alexander Schurr siegte ebenfalls viermal hintereinander, und zwar in Horkheim sowie in Balingen, dazu daheim gegen Blaustein und Pforzheim. Es war ein guter Abschluss eines nicht ganz einfachen ersten Saisonabschnitts. Der SVK hatte wiederholt Verletzungspech. Leistungsträger fielen aus, das war nicht immer so leicht zu kompensieren. Insofern war die Rückkehr von Christian Wahl Gold wert, der Führungsspieler kehrte nach einem Auslandsaufenthalt im Dezember ins Team zurück. Derzeit stehen 18:14 Punkte für den Bezirksrivalen des HCOB zu Buche, „vor allem im Angriff sind sie sehr stark“, sagt Heineke. Das bedeutet im Umkehrschluss: „Wir brauchen in der Abwehr eine hervorragende Leistung, um zu gewinnen.“
Das Hinspiel könnte auf diesem Weg als ein Lehrstück dienen, denn damals stand die HCOB-Defensive gut, ähnlich wie im so erfolgreichen Dezember. Am Sonntag treffen beide Mannschaften zum 20. Mal in einem Punktspiel aufeinander, bislang spricht die Bilanz mit leichter Tendenz für die Murrtaler: Neun Erfolge, vier Unentschieden, nur sechs Niederlagen – das ist eine gute Ausbeute. Nun soll Sieg Nummer zehn her. Das wäre ein markanter Startschuss für das Handballjahr 2020.
Nikola Vlahovic hat seinen Vertrag beim Handball-Zweitligisten SG BBM Bietigheim bis 2022 verlängert. Der 20-Jährige, der seit der D-Jugend für den Klub spielt, ist in dieser wie in der vergangenen Runde aber noch mit einem Zweitspielrecht ausgestattet und hat außer für Bietigheim auch Spiele für den HCOB bestritten und sich dabei hervorragend entwickelt.
Das Erstzugriffsrecht hat der Zweitligist, aber auch der Drittligist darf mit weiteren Einsätzen des Rückraumspielers rechnen.