Lindsey Vonn denkt an Rücktritt

Die Rennläuferin hat bei ihrem Comeback Schmerzen und schließt ein Karriereende nicht aus – Heidi Zacher kann wieder gewinnen

Stuttgart /SID/DPA - Die amerikanische Ski-Diva Lindsey Vonn ist frustriert – dagegen sind die deutschen Wintersportler obenauf. Sie gewinnen in den Disziplinen Bob, Skicross und Snowboard. Ski alpin US-Skistar Lindsey Vonn hat in einem Interview des ORF ein mögliches sofortiges Karriereende angekündigt. „Ich wollte nicht aufhören, aber ich kann nicht weiterfahren. Die Schmerzen in meinem Knie sind zu viel, und ich weiß nicht, was ich noch machen soll dagegen“, zitierte der TV-Sender aus Österreich die Amerikanerin auf seiner Homepage. Auf die Frage, ob der Super-G in Cortina d’Ampezzo vielleicht ihr letztes Rennen im Weltcup gewesen sein könnte, antwortete Vonn demnach unter Tränen: „Ich glaube schon. Ich muss noch darüber nachdenken, aber es kann sein. Ich muss überlegen.“ Vonn war beim elften Saisonsieg ihrer Teamkollegin Mikaela Shiffrin ausgeschieden und erneut daran gescheitert bei ihrem Comeback ein Topergebnis einzufahren. Schon bei den Abfahrten am Freitag und Samstag war das in Italien mit den Plätzen 15 und neun nicht gelungen. Die 34 Jahre alte Rennläuferin ( 82 Weltcup-Siege) wollte eigentlich den Rekord des Schweden Ingemar Stenmark von 86 Siegen knacken.

Dagegen ließ Kira Weidle die Fäuste spielen und zeigte ihr breitestes Lächeln. Nach Platz vier bei der zweiten Weltcup-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo hatte die gebürtige Stuttgarterin allen Grund zur Freude. „Wenn sie so weitermacht“, sagte ihre als Fünfte ebenfalls starke Teamkollegin Viktoria Rebensburg, „kann sie schon zu einer Geheimfavoritin werden auf eine Medaille in Are.“ Felix Neureuther ist derweil zwei Wochen vor Beginn der WM in Are weiter auf Formsuche. Der Bayer belegte beim Weltcup-Slalom in Wengen nur Rang 17. Bob Die nächsten drei Triumphfahrten durch den Eiskanal sind absolviert, und selbst dem Bundestrainer wird dieser Erfolgslauf langsam unheimlich. „Wir haben immer noch eine weiße Weste, wir haben alle Rennen gewonnen“, sagte Rene Spies beim Weltcup in Igls. „Das ist eigentlich unfassbar.“ Angeführt vom auch in Österreich herausragenden Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich (Oberbärenburg) sind die deutschen Bobs sechs Wochen vor den Weltmeisterschaften in Whistler wettbewerbsübergreifend weiter ungeschlagen, die Dominanz ist erdrückend. Friedrich führte am Samstag im Zweier zunächst einen Doppelsieg vor Johannes Lochner (Stuttgart) an, tags darauf setzte er sich dann im Vierer durch. Bei den Frauen hatte Stephanie Schneider aus Oberbärenburg vor Mariama Jamanka aus Oberhof gewonnen. Skicross Heidi Zacher hat zum ersten Mal nach ihrem Kreuzbandriss wieder ein Weltcup-Rennen gewonnen. Zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in den USA raste sie am Samstag im schwedischen Idre Fjäll im Finale allen davon und verwies die Olympiasiegerin von 2014, Marielle Thompson aus Kanada, auf Platz zwei. Für die 30 Jahre alte Zacher war es ein Jahr nach ihrer schweren Knieverletzung auf der gleichen Strecke der insgesamt siebte Weltcup-Sieg ihrer Karriere. „Es ist großartig. Letztes Jahr habe ich mich hier verletzt. Jetzt hier zurück zu kommen und zu gewinnen macht mich sehr glücklich“, sagte Zacher. Olympia in Pye­ong­chang hatte die Bayerin wegen des Kreuzbandrisses als Topfavoritin auf Gold verpasst. „Das war ein super Comeback“, lobte der sportliche Leiter für Skicross im Deutschen Skiverband (DSV), Heli Herdt. Snowboard Zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften sind die deutschen Snowboarderinnen in Medaillenform. Beim Weltcup in Rogla raste Raceboarderin Selina Jörg am Samstag im Parallel-Riesenslalom zum ersten Saisonsieg, Cheyenne Loch kam in Slowenien auf Platz drei. „Ich bin happy, dass es am Ende gereicht hat, zumal so ein Ergebnis extrem wichtig ist vor einem Großereignis“, sagte Jörg nach ihrem Erfolg. „Das ist ähnlich wie 2018, das hat mir damals auch viel Selbstvertrauen gegeben. Man weiß, es läuft wieder. Von daher kann ich mit Selbstbewusstsein zur WM reisen.“ Skispringen Die deutschen Skispringerinnen um die Gesamtführende Katharina Althaus haben beim Weltcup im japanischen Zao Podestplatzierungen gesammelt. Sotschi-Olympiasiegerin Carina Vogt belegte beim Einzel am Sonntag den dritten Platz und musste sich nach Sprüngen auf 94,5 und 90 Meter nur den Norwegerinnen Maren Lundby und Anna Odine Stroem geschlagen geben. Für Vogt war es der erste Top-3-Platz seit Rasnov im März 2018. Auf Olympiasiegerin Lundby (96 und 92,5 Meter) fehlten Vogt aber nur etwas weniger als zwei Meter. Die Oberstdorferin Althaus, die am Freitag Dritte wurde und am Samstag das deutsche Quartett zum ersten Teamsieg überhaupt geführt hatte, wurde am Sonntag Achte.