Paris /DPA - Die glühenden Lobeshymnen für seine Arbeit hält Thomas Tuchel für verfrüht. Vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Manchester United in der Champions League schwärmte die Zeitung „Le Parisien“ vom „quasi fehlerfreien“ Trainer von Paris Saint-Germain. Auch Weltmeister-Coach Didier Deschamps rühmte seinen deutschen „Freund“ via „Kicker“ über alle Maßen. Tuchel indes wahrt trotz des 2:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel vor dem zweiten Duell mit United an diesem Mittwoch (21 Uhr) die Bodenhaftung. „Die Herausforderung ist es, bei uns zu bleiben, ruhig zu bleiben und uns auf unser Ziel und unsere Leistung zu konzentrieren“, so der 45-Jährige.
Tief sitzt in Paris noch der Schmerz über die vergangenen Misserfolge in der Königsklasse, in der es PSG noch nie über das Viertelfinale hinaus schaffte. Auch diesmal sei im Vergleich mit Englands Rekordmeister noch nichts entschieden, betonte Tuchel. „Es kann immer passieren, dass man an einem Tag gewinnt und am anderen verliert. Das ist eben Sport“, warnte der frühere BVB-Trainer.
Dass das mit vielen Millionen aus Katar alimentierte Starensemble von PSG aber diesmal in der Champions League auch ohne den verletzten Neymar auf einem guten Weg scheint, hat wohl tatsächlich mit Tuchel zu tun. Der „Meister des Spiels“ sei zu „einer der Attraktionen des Pariser Clubs geworden“, schrieb „Le Parisien“. Das Blatt lobte seine Spielernähe und seinen unverkrampften Umgang mit den Medien. Tuchel habe „eine im Fußball seltene Qualität: Er sagt zwar manchmal vielleicht nicht alles, aber er lügt niemals“.
„Dank einer ausgezeichneten Beziehung zu seinen Spielern, die sich in einer positiven Atmosphäre weiterentwickeln, ist es ihm gelungen, den Zusammenhalt zu stärken“, urteilte Frankreichs Nationalcoach Deschamps. Tuchel wisse „sowohl zu überraschen als auch sich anzupassen“, fügte der 50-Jährige hinzu, „PSG hat das Potenzial, weit zu kommen“.