Kaum ist sie aus Japan zurück, folgt für Katharina Menz schon wieder der nächste Auslandseinsatz. Die TSG-Judoka startet am Freitag beim Grand Prix im türkischen Antalya. Bereits gestern ging es für sie in Richtung Sonne. Die wird sie dort aber nur am Rande genießen können. Denn genauso stressig wie die letzten Wochen für sie waren, geht es nun weiter.
Ab Freitag beim Grand Prix im türkischen Antalya im Einsatz: Die Backnanger Judokämpferin Katharina Menz (oben). Foto: A. Becher
Von Katharina Klein
Anfang März gewann die Kämpferin der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm die Bronzemedaille beim Grand Prix in Marrakesch. Sie belegt aktuell Weltranglistenplatz 18 und ist damit mit großem Abstand die beste deutsche Judoka im Leichtgewicht. Von Marokko aus flog die sechsmalige deutsche Meisterin direkt weiter nach Japan zum Trainingslager. „Wir waren zwei Wochen dort. Es war super, obwohl in der zweiten Woche nicht mehr so viel los war“, resümiert Menz.
Nach einer kurzen Stippvisite in der Heimat hieß es für die Backnangerin nun diese Woche wieder ab ins Flugzeug und in die Türkei. In Hinblick auf ihren Auftritt beim Grand Prix in der Touristenhochburg am Mittelmeer ist Katharina Menz eigentlich guter Dinge, wäre da nicht eine Verletzung am Finger, die ihr seit einiger Zeit das kämpferische Leben recht schwer macht: „Ich freue mich auf Antalya. Ich bin ganz gut drauf und habe gut trainiert. Meine Kapsel macht mir aber noch immer ein bisschen Probleme. Das ist das Einzige, das mich etwas nervt. Ansonsten passt alles.“
Wenn das Turnier am Freitag vorbei ist, wartet allerdings immer noch keine Ruhepause auf die 28-Jährige aus dem Murrtal. In Antalya wird nämlich bis kurz vor Ostern noch weitergeschwitzt: „Ich bleibe bis Karfreitag noch in der Türkei bei einem Kondi-Kraft-Camp. Da werden wir viel Laufen, Fahrradfahren und Krafttraining machen“, blickt die TSG-Vorzeigejudoka in die Zukunft und macht damit klar, dass die stressigen Woche für sie noch ein wenig andauern.
Noch sind es gut 15 Monate bis zu den Olympischen Spielen in Tokio. Viele Sportler sind am wichtigsten Sportereignis der Welt allerdings bereits hautnah dran, laufen in fast allen Sportarten doch schon die Qualifikationsturniere. Das gilt auch für die Judokas. Und bei den Frauen in der Klasse bis 48 Kilogramm stehen die Chancen gut, dass Katharina Menz ein Ticket nach Tokio erhält. Wie in der Weltrangliste nimmt die Backnangerin in der Rangliste für die Olympiaqualifikation den 18. Rang ein. Allerdings braucht die Murtalerin in den nächsten Wochen durchaus noch ein paar Pünktchen, um im Juli 2020 in dem Flieger zu sitzen, der die deutschen Judokas zu den Olympischen Spielen bringt. Menz wäre übrigens erst die zweite Frau aus der Region Backnang überhaupt, die es zu Olympia schafft. Die erste war mit Michaela Baschin (mittlerweile Semsch) ebenfalls eine Judokämpferin der TSG. Wie Menz kämpfte auch Baschin in der Klasse bis 48 Kilogramm und belegte 2008 in Peking den neunten Rang.