Szalai – ein Mann für den VfB?

Der Hoffenheimer passt ins Anforderungsprofil und wäre einem Wechsel nicht abgeneigt

Von Gregor Preiss

Stuttgart Das Fußballgeschäft treibt bisweilen seltsame Blüten. Das muss auch Michael Reschke dieser Tage wieder erfahren. Der Sportvorstand des VfB Stuttgart sucht nach neuen Spielern für seine Mannschaft, die nach der Hinrunde der Fußball-Bundesliga nur den 16. Rang belegt. Da ist es an der Tagesordnung, dass dem Manager auch selbst Offerten auf den Tisch flattern. Wie jene von Emerson Carioca, einem 24-jährigen Stürmer aus Brasilien, der von seinen Attachés als „Mischung aus Gerd Müller und Romário“ angepriesen wird.

Netter Versuch, wird sich Reschke gedacht und die Akte schnell beiseitegelegt haben. Ein Spieler aus der dritten brasilianischen Liga erfüllt sein Anforderungs­profil an die neue Sturmhoffnung dann doch eher nicht. Bekanntlich sucht der abstiegsbedrohte Club nach frischen Offensivkräften, die das Angriffsspiel wiederbeleben. Nach Möglichkeit soll die Bundesliga kein fremdes Terrain für sie darstellen. Der Kampf gegen den Abstieg duldet keine Eingewöhnungszeit.

Weshalb auch Josip Drmic dem VfB schon angeboten wurde. Der Stürmer von Borussia Mönchengladbach ist erstligaerprobt, war in der Gunst von Michael Reschke aber lange Zeit nicht unbedingt erste Wahl. Der 61-Jährige hatte eher Dominic Solanke vom FC ­Liverpool im Blick, das englische Stürmertalent. Bis dieses sich am Freitagabend für eine Ablösesumme von 21 Millionen Euro von Liverpool in Richtung Bournemouth verabschiedete.

Der Plan mit Solanke hat sich also zerschlagen. Weshalb nun wieder Josip Drmic ins Spiel kommen könnte. Oder Eren Derdiyok von Galatasaray Istanbul. Der 30-Jährige bekam von seinem Trainer Fatih Terim nun offiziell den Laufpass: „Ich liebe ihn, aber wir haben unterschiedliche Auffassungen. Er wird nicht länger Teil des Teams sein.“ Ein Abgang des Angreifers ist also vorgezeichnet, die Frage ist nur, wohin. Hannover und Schalke zeigen Interesse, der VfB scheint zumindest nicht abgeneigt.

Ob er das auch im Fall von Adam Szalai wäre? Der 31-Jährige von der TSG Hoffenheim, so heißt es, hat noch immer ein Herz für den VfB, für den er einst in der Jugend auf Torejagd ging. Prinzipiell fühlt sich der Fanliebling im Kraichgau zwar wohl, andererseits herrscht im Kader von Julian Nagelsmann großer Konkurrenzkampf.

Bei einem entsprechenden Angebot käme ­Szalai ins Grübeln – Stuttgart wäre so ein Fall. Noch hat der VfB aber nicht wegen des bulligen Stürmers (vier Saisontore) ­in Hoffenheim angefragt.