Titelgewinn nach einer Gefühlsachterbahn

Aufstiegsgeschichten Der Jubel bei den Handballerinnen der SG Weissach im Tal ist groß, denn erstmals haben sie den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Der Meister der Bezirksklasse erlebt nach einem starken Saisonbeginn einige schwierige Phasen, die aber gut gemeistert werden.

Das Frauenteam der SG Weissach im Tal bejubelt die Meisterschaft und den Aufstieg. Hintere Reihen von links: Trainer Benedikt Pollak, Tanja Weller, Nadine Heudorf, Nicole Huraj, Juliana Konrad, Daniela Götz, Martina Huber, Franziska Kugler, Sophie Knodel, Julia Lang, Veronique Mantler, Lisa Kugler, Caprice Schleicher, Cinderella Schleicher, Svenja Strecker und Co-Trainer Fabrice Weirich. Vorne: Lara Hinterkopf, Lea Schwaderer, Nadine Barth, Sarah Lüder, Maren Haberl, Alina Seitter, Nina Reichenberger und Lena Reichenberger. Foto: M. Wertenauer

© Michael Wertenauer

Das Frauenteam der SG Weissach im Tal bejubelt die Meisterschaft und den Aufstieg. Hintere Reihen von links: Trainer Benedikt Pollak, Tanja Weller, Nadine Heudorf, Nicole Huraj, Juliana Konrad, Daniela Götz, Martina Huber, Franziska Kugler, Sophie Knodel, Julia Lang, Veronique Mantler, Lisa Kugler, Caprice Schleicher, Cinderella Schleicher, Svenja Strecker und Co-Trainer Fabrice Weirich. Vorne: Lara Hinterkopf, Lea Schwaderer, Nadine Barth, Sarah Lüder, Maren Haberl, Alina Seitter, Nina Reichenberger und Lena Reichenberger. Foto: M. Wertenauer

Von Heiko Schmidt

Die Handballerinnen der SG Weissach im Tal haben in früheren Jahren oft in der hinteren Tabellenhälfte in der untersten Liga gespielt. Doch damit ist nun Schluss. Das Team steigerte sich zuletzt kontinuierlich. Als Lohn sicherten sich die Weissacherinnen in dieser Saison den Titel in der Bezirksklasse, Staffel 2. Es ist zwar immer noch die unterste Liga, aber in der neuen Runde geht es eine Etage nach oben in die Bezirksliga. Dementsprechend groß ist die Freude beim Team aus dem Täle.

„Wir waren nach der coronabedingten Pause mit nicht so hohen Erwartungen in die Saison gegangen“, berichtet Tanja Weller, die zusammen mit Alina Seitter das Kapitäninnenduo bei der SGW bildet. „Es lief dann aber besser als gedacht“, sagt Weller. Ihr Team erwischte einen Traumstart, denn die ersten sieben Begegnungen wurden allesamt gewonnen. „Die Euphorie war groß und wir wollten mehr“, beschreibt Weller die Gefühlslage in der Mannschaft rückblickend. Es folgte mit dem 18:25 bei der Bottwar SG III die erste von insgesamt zwei Saisonniederlagen. Später wurde beim TSV Korntal mit 18:28 verloren. Hinzu kamen zwei Unentschieden – 20:20 bei der HSG Strohgäu III und 26:26 zu Hause gegen die HSG Sulzbach-Murrhardt II. Die Weissacherinnen bekamen aber die Kurve und sicherten sich mit 318:251 Toren und 26:6 Punkten den Titelgewinn. „Es war schon eine Gefühlsachterbahn“, sagt Tanja Weller. Für die SGW war es aber auch nicht einfach, im Spielrhythmus zu bleiben. Das Team absolvierte in dreieinhalb Monaten lediglich vier Spiele wegen coronabedingter Absagen – drei Partien bekamen die Weissacherinnen kampflos als gewonnen gewertet. Die schwierigen Situationen wurden sehr gut gemeistert. „Wir haben immer positiv nach vorne geschaut und nie den Spaß am Handball verloren“, so Weller. Der Zusammenhalt hat die SGW-Mannschaft ausgemacht. „Auch die Mischung aus erfahrenen und jüngeren Spielerinnen stimmt.“

Zusammenhalt und ein großer Kader mit 20 Spielerinnen zeichnen die SGW aus

Die Weissacherinnen zeichnet auch eine sehr gute Abwehr aus. Und vorne trugen sich viele Spielerinnen in die Torschützenliste ein. Beste Werferin war Maren Haberl, die sich auch vom Siebenmeterpunkt nervenstark zeigte. Ebenfalls von Vorteil ist der große Kader mit insgesamt 20 Spielerinnen. Damit wurden so manche Ausfälle aus unterschiedlichsten Gründen kompensiert.

Nicht zu vergessen ist das Duo mit Coach Benedikt Pollak und Co-Trainer Fabrice Weirich. „Sie haben uns immer wieder motiviert und ein Toptraining mit uns gemacht“, sagt Kapitänin Tanja Weller. Doch Pollak und Weirich hören beide aus beruflichen Gründen auf. Sie werden mit den Weissacher Handballerinnen also nicht den Gang in die Bezirksliga mitgehen. Pollak hatte das Amt vor sechs Jahren in der Kreisliga übernommen, die es inzwischen nicht mehr gibt. Nun hört der Coach aus Berufsgründen auf. Das Duo wird weiter fürs Männerteam spielen, aber die SGW-Frauen müssen sich auf Trainersuche begeben.

Maren Haberl (am Ball) ist die beste Torschützin der SGW-Handballerinnen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Maren Haberl (am Ball) ist die beste Torschützin der SGW-Handballerinnen. Foto: Alexander Becher

„Wir haben tolle Zukunftsvisionen“, verspricht Tanja Weller und schiebt nach: „Wir sind bereit, weiter dazuzulernen. Auch haben wir ein spaßiges Team, dass Lust auf Handball hat.“ Deshalb hoffen die Weissacherinnen, dass sich bald ein neuer Trainer, egal ob Mann oder Frau, finden lässt. Schließlich wollen die Weissacherinnen sich auch als Aufsteiger in der Bezirksliga etablieren. „Wir sind hoch motiviert und wollen in einer guten Vorbereitung den Grundstein für eine weitere tolle Saison legen“, so Weller. Dabei soll der Ligaverbleib an erster Stelle stehen. Der Kader bleibt im Großen und Ganzen zusammen. Kleine Veränderungen aufgrund von Studenten könnte es aber geben. Aber es werden in den kommenden Jahren einige Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs – die SGW hat eine Jugendspielgemeinschaft mit dem TSV Rudersberg – zum Frauenteam hinzustoßen. Das sind gute Aussichten, die es so nicht in allen Handballvereinen der Region gibt. Deswegen sehen sich die Weissacherinnen auf einem guten Weg, der vielleicht noch nicht in der Bezirksliga enden wird.

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Erstellt:
4. Mai 2022, 06:00 Uhr

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