„Werden alles in die Waagschale werfen“

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang will gegen den TSV Neuhausen/Filder einen großen Schritt zum Ligaverbleib machen

Nächste Partie mit Endspielcharakter: Der HC Oppenweiler/Backnang erwartet am Samstag um 20 Uhr den TSV Neuhausen/Filder in der Karl-Euerle-Halle. Der Zwölfte trifft auf den Vierzehnten – da ist Spannung angesagt. Mit einem Heimerfolg kann der Handball-Drittligist aus dem Murrtal einen großen Schritt in Richtung Ligaverbleib machen.

„Werden alles in die Waagschale werfen“

Philipp Maurer will mit dem HC Oppenweiler/Backnang das Drittliga-Heimspiel unbedingt erfolgreich gestalten. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Für den HCOB ist es erneut ein Duell mit einem unmittelbaren Rivalen im Abstiegskampf. Aus den zwei Auswärtsspielen zuletzt brachten die Murrtaler einen Sieg und eine Niederlage mit nach Hause. Dass der HCOB in Willstätt leer ausging, fuchst die Handballer. „Ich war über den Ausgang sehr enttäuscht“, sagt Rechtsaußen Philipp Maurer, schöpft daraus aber auch Ansporn, es nun besser zu machen. Denn die Sache ist abgehakt, und der grundsätzliche Trend der vergangenen Wochen ging nach oben. Die Partie in Willstätt soll nur als kleiner Rückschritt in die Geschichte dieser Saison eingehen. „Jetzt geht der Blick nach vorne“, sagt Maurer. „Für uns ist es das dritte Spiel hintereinander gegen einen Konkurrenten, der in der Tabelle hinter uns steht. Es ist nicht wichtig, wie das Spiel gewonnen wird, aber es muss gewonnen werden. Darauf gilt es, den Fokus zu richten.“

HCOB-Coach Matthias Heineke hat sich eingehend mit dem Rivalen von den Fildern befasst. Der Gegner spiele im Angriff mit hohem Tempo, das gelte es durch eine aufmerksame Abwehrarbeit geschickt herauszunehmen. Gegen die Wurfkraft aus dem Rückraum gilt es, flexibel und mit viel Bewegung zu agieren. Und der HCOB muss sich darauf einstellen, dass der Rivale auch das Abwehrsystem wechselt. „Darauf haben wir uns in der Trainingswoche gezielt vorbereitet. Wir brauchen viel Disziplin und wollen uns klare Chancen erspielen.“ Und natürlich setzen die HCOB-Handballer darauf, das eine oder andere Tor durch einen Gegenstoß zu erzielen. Der Rivale aus Neuhausen, der vom früheren Bundesliga-Spieler Eckard Nothdurft trainiert wird, hatte zuletzt wechselnde Ergebnisse. Beim Absteiger TVS Baden-Baden gelang der erwartete Sieg, gegen die HG Saarlouis hingegen setzte am es zuletzt eine Niederlage.

Der Druck ist für beide Teams hoch, aber Heineke schaut nur auf sein Team. „Wir haben schon seit dem fünften Spieltag permanent Druck. Seitdem haben wir oft gezeigt, dass wir damit umgehen können und uns Herausforderungen positiv pushen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf unsere Leistung konzentrieren.“ Der Ärger über den Punktverlust in Willstätt soll in Energie umgewandelt werden. „Wir wollen das unbedingt zurechtrücken und gegen Neuhausen gewinnen.“ Der Heimvorteil in der Karl-Euerle-Halle soll eine Rolle spielen. „Wenn uns unsere Fans die Unterstützung geben wie bei den letzten Spielen dort, dann hilft das ungemein.“

Der Blick auf die Tabelle unterstreicht die Bedeutung der Begegnung: Der HCOB hat 20 Punkte, Neuhausen 16. Im ungünstigen Falle schmilzt der Vorsprung auf zwei Zähler, im aus Sicht der Heimmannschaft gewünschten Falle vergrößert er sich auf sechs Punkte. Bei einem Erfolg wäre außerdem als Nebeneffekt festzuhalten: Neben dem bereits feststehenden Schlusslicht TVS Baden-Baden hätte der HCOB dann auch die VT Zweibrücken-Saarpfalz abgehängt. Gründe genug also, die Partie mit maximaler Leidenschaft anzugehen. Oder um es mit Philipp Maurer zu sagen: „Wir werden alles in die Waagschale werfen. Dann schaffen wir es auch, den Gegner niederzukämpfen.“