Ringer-Bundesliga

ASV Schorndorf greift nach dem Titel

50 Jahre nach ihrer bisher letzten und einzigen deutschen Meisterschaft wollen die Ringer des ASV Schorndorf ihren zweiten Titel. Für Trainer und Sport-Vorstand Sedat Sevsay ist der Final-Hinkampf in Göppingen etwas ganz Besonderes.

Ahmet  Yildaz (unten) im Halbfinal-Kampf um die deutsche Meisterschaft gegen Wacker Burghausen

© IMAGO/Kadir Caliskan/IMAGO/Kadir Caliskan

Ahmet Yildaz (unten) im Halbfinal-Kampf um die deutsche Meisterschaft gegen Wacker Burghausen

Von Jürgen Frey

Wie er die Chancen sieht? „50:50“, sagt Sedat Sevsay, der Trainer und Sport-Vorstand des Ringer-Bundesligisten ASV Schorndorf, vor dem Final-Hinkampf um die deutsche Meisterschaft gegen den SC Keinostheim. An diesem Samstag (19.30 Uhr) steigt Teil eins in Göppingen, eine Woche später, am 25. Januar (19.30 Uhr), folgt in der Linde-MH-Arena in Aschaffenburg der Rückkampf.

„Besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können“, sagt Sevsay vor dem ersten Finale. 50 Jahre nach der bisher letzten und einzigen deutschen Meisterschaft greifen die Schorndorfer wieder nach dem Titel. Ihre Nerven scheinen sie jedenfalls bestens im Griff zu haben. Im Viertelfinale gegen den ASV Mainz (1975 der Finalgegner) gelang dem Team nach einem Sieben-Punkte-Rückstand im Hinkampf noch die Wende mit einem beeindruckenden Zehn-Punkte-Erfolg.

Und auch im Halbfinale gegen Serienmeister Wacker Burghausen konnte eine Ein-Punkt-Niederlage auf dramatische Weise im Rückkampf noch gedreht werden. Der Lohn: die fünfte Final-Teilnahme nach 1958, 1974, 1975 und 2023.

Nun wartet die nächste Herausforderung. Dass es dabei gegen den SC Kleinostheim zunächst an diesem Samstag in der EWS-Arena zur Sache geht, ist für Sevsay etwas ganz Besonderes: Der 51-Jährige ist in Göppingen geboren und aufgewachsen, sein Vater war einst in der Ringer-Abteilung des TV Jahn Göppingen aktiv. Sedat Sevsay lebt zwar inzwischen in Lorch, stand aber einst im Filstal beim SV Ebersbach auf der Matte.

Sporthalle Grauhalde zu klein

„Seit unserem Wiederaufstieg 2019 hat sich viel getan in Schorndorf“, sagt Sevsay, dessen Verein von vielen kleineren Sponsoren lebt. Er und sein Stiefsohn Jello Krahmer (29) haben an der positiven Entwicklung einen Riesenanteil. „Jello ist unser Eigengewächs, Kapitän, Aushängeschild, Olympiateilnehmer in Paris und damit Vorbild für die Jugend“, lobt er Deutschlands Nummer eins im Schwergewicht im griechisch-römischen Stil.

Vor zwei Jahren standen die Schorndorfer Mattenfüchse schon einmal im Finale – und verloren gegen den ASV Mainz. Auch damals verließ man für den Showdown die heimische Sporthalle Grauhalde, in die nur rund 1000 Zuschauern passen, und zog in die mit 2211 Zuschauern ausverkaufte Stuttgarter Scharrena.

Jetzt geht es in die größere Arena nach Göppingen, in der neben den Handballspielen der Frisch-Auf-Bundesliga-Männer und -Frauen zuletzt drei Zweitliga-Basketball-Heimspiele der Kirchheim Knights ausgetragen wurden. Auch Box-Events von Firat Arslan fanden dort schon statt. Keine Riesenüberraschung, dass sich das Urgestein der deutschen Box-Szene für das Ringer-Spektakel in seinem Wohnzimmer als Zuschauer angekündigt hat. Zumal er mit Kapitän Krahmer befreundet ist.

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Erstellt:
16. Januar 2025, 12:25 Uhr

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