Frisch Auf Göppingen unterliegt Rhein-Neckar Löwen
Lehrstunde von Ivan Martinovic und den Löwen
Frisch Auf Göppingen zeigt sich im baden-württembergischen Handball-Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen in allen Mannschaftsteilen klar unterlegen. Am Ende setzt es in der mit 5600 Zuschauern ausverkauften EWS-Arena ein 30:36.
Von Jürgen Frey
Viele Handballspiele in der Bundesliga sind hart umkämpft und werden erst in der Schlussphase entschieden. Beim baden-württembergischen Derby zwischen Frisch Auf Göppingen und den Rhein-Neckar Löwen hatte man ziemlich schnell das Gefühl, dass dieses in der Vergangenheit oft so heiß umkämpfte Duell eine ziemlich einseitige Angelegenheit wird. Und so kam es dann auch: Am Ende stand ein 30:36 (16:20) auf der Anzeigentafel in der mit 5600 Zuschauern ausverkauften EWS-Arena. „Wir wollten ein enges Derby, das haben wir nicht geschafft, das ist super enttäuschend. Uns hat in ganz vielen Bereichen etwas gefehlt“, sagte ein enttäuschter Frisch-Auf-Coach Ben Matschke nach der Lehrstunde durch den badischen Rivalen.
Auch sein Linksaußen versuchte erst gar nicht, etwas zu beschönigen: „Das war eine absolut verdiente Niederlage für uns , wir haben die Löwen zu einfachen Toren eingeladen“, meinte Marcel Schiller, der mit sieben Toren (davon zwei Siebenmeter) bester Frisch-Auf-Werfer war.
Die Löwen legten von Beginn an einen richtig guten Auftritt hin. „Bis kurz vor Schluss zeigten wir ein fast perfektes Spiel“, freute sich Sebastian Heymann, der im Sommer von Frisch Auf zu den Löwen gewechselt war. Heymann warf vier Tore, doch der alles überragende Mann in seiner Mannschaft spielte im rechten Rückraum: Linkshänder Ivan Martinovic warf 15 Tore (davon zwei Siebenmeter). „Gefühlt war heute jeder Ball von mir drin. Wir sind mit Selbstvertrauen angetreten und haben uns sehr gut ohne Ball bewegt“, sagte der glänzend aufgelegte kroatische Nationalspieler.
Der zweite Löwe, der sich ein Sternchen verdiente, stand zwischen den Pfosten: Nationaltorwart David Späth zeigte 13 Paraden. Seine Gegenüber Julian Buchele und Tibor Ivanisevic konnten zusammen nur zwei Bälle parieren. Allerdings wurde das Frisch-Auf-Torwart-Duo von der Abwehr häufig im Stich gelassen. Viel zu brav, mit zu wenig Aggressivität und Härte ging die Göppinger Defensive zur Sache.
Die Löwen ließen den Ball schnell laufen, warteten geduldig auf den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss. Am Ende hatten sie sich nur sechs Fehlwürfe geleistet, Frisch Auf dagegen 22 (!). „Der Schlüssel war unsere Offensivleistung, wir hatten dank unserer hohen Effektivität eine top Abschlussquote“, lobte Löwen-Coach Sebastian Hinze sein Team, das erst nach einer 30:20-Führung etwas nach ließ. „Mein Team hat nie aufgesteckt“, strich sein Kollege Matschke noch einen positiven Aspekt heraus.
Weiter geht es für Frisch Auf (6:16 Punkte) am kommenden Freitag (19 Uhr) beim Tabellen-Drittletzten HC Erlangen (2:18 Punkte). Dann hofft Matschke, wieder Rückraumspieler David Schmidt einsetzen zu können. Der Linkshänder fehlte gegen einen Ex-Club wegen Wadenproblemen.
Torschützen
FAG Schiller 7/2, ten Velde 5/3, Gislason 4, Hallbäck 4, Persson 4, Sunnefeldt 4, Lastro 2.
Rhein-Neckar Löwen Martinovic 15/2, Groetzki 4, Heymann 4, Kohlbacher 4, Knorr 3, Davidsson 2, Lindenchrone Andersen 2, Nothdurft 1, D. Späth 1.
Ergebnisse und Termine
Pflichtspiele Frisch Auf Göppingen – HSV Hamburg 25:25, THW Kiel – Frisch Auf 33:24, SG Flensburg-Handewitt – Frisch Auf 37:32, Frisch Auf – TSV Hannover-Burgdorf 31:33, Füchse Berlin – Frisch Auf 37:36/DHB-Pokal, SC Magdeburg – Frisch Auf 31:24, Frisch Auf – VfL Gummersbach 24:24, Frisch Auf – SG BBM Bietigheim 30:25, ThSV Eisenach – Frisch Auf 35:25, Frisch Auf – 1. VfL Potsdam 30:25, SC DHfK Leipzig – Frisch Auf 27:25, Frisch Auf – Rhein-Neckar Löwen 30:36, HC Erlangen – Frisch Auf (29. November, 19 Uhr), TVB Stuttgart – Frisch Auf (5. Dezember, 19 Uhr), Frisch Auf – TBV Lemgo Lippe (8. Dezember, 16.30 Uhr), Frisch Auf – HSG Wetzlar (15. Dezember, 15 Uhr), Füchse Berlin – Frisch Auf (22. Dezember, 16.30 Uhr), Frisch Auf – MT Melsungen (27. Dezember, 19 Uhr). (jüf)