Basketball-Bundesliga

MHP Riesen Ludwigsburg enttäuschen zu Hause auf der ganzen Linie

Ludwigsburgs Basketballer waren gegen Braunschweig ohne Chance – weil die Wurfquoten teilweise unterirdisch sind.

Elijah Pemberton (li.) kann bei seinem Debüt noch nicht überzeugen.

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Elijah Pemberton (li.) kann bei seinem Debüt noch nicht überzeugen.

Von Joachim Klumpp

In der Pause des Basketball-Bundesligaspiels der MHP Riesen trat am Samstagabend eine Funkengarde auf, doch nach Fasching oder gar Feiern war dem Ludwigsburger Vorsitzenden Alexander Reil nicht zumute. „Das war nix“, brachte er die 69:83-Niederlage seiner Mannschaft gegen die Löwen aus Braunschweig auf den Punkt. Vor allem wegen der wieder einmal aufgetretenen Offensivschwäche. „Es ist schwer zu gewinnen, wenn man nur zwei von 26 Dreier-Versuchen trifft“, musste auch Riesen-Coach John Patrick zugeben. Macht eine Quote von acht Prozent – unterirdisch. Ludwigsburgs Trainer sagte schon zur Halbzeit beim Stande von 33:43: „Die Spielpause hat uns nicht irgendwie gut getan.“

Dabei wollte die Mannschaft nach den zwei spielfreien Wochen in der Liga dort anknüpfen, wo sie beim Sieg gegen Bamberg aufgehört hatte. Von wegen. Die nicht von ungefähr auf dem zweiten Platz rangierenden Braunschweiger dominierten das Spiel von Beginn an (23:14 nach dem ersten Viertel), weil sie auf den Spielmacherpositionen die besseren Ideen hatten. Da half alle Defensive der Riesen nichts, die sage und schreibe 57 Rebounds holten – und dennoch verloren: „An so etwas kann ich mich in meiner Karriere nicht erinnern“, musste selbst Braunschweigs Trainer Jesus Ramirez zugeben, und Kollege Patrick hinzufügen: „Es ist frustrierend, wenn man nichts daraus macht.“

Immerhin kämpfte sich die Mannschaft nach einem zwischenzeitlichen 15-Punkte-Rückstand nochmals auf 59:63 (33.) heran, doch vor allem Ferdinand Zylka (16 Punkte) fand mit seinen Würfen im entscheidenden Moment oft die passende Antwort. Patrick verwies zum wiederholten Male auf die Verletzungsprobleme im Team, am Samstag musste kurzfristig Deane Williams mit Rückenbeschwerden passen. Da rächte sich dann, dass man Kellan Gradys Vertrag schon aufgelöst hatte. Zumal der nachverpflichtete Elijah Pemberton zumindest auf Anhieb nicht nachweisen konnte, dass er eine Verstärkung ist – mit null Punkten bei vier Würfen. Doch Patrick sagt: „Er war etwas nervös, hat im Training aber überzeugt, sodass wir noch gute Dinge von ihm erwarten können.“

Zumindest traf er seine beiden Freiwürfe – auch ein Dauerproblem im Team. Am Samstag waren es wieder neun vergebene Versuche. Patricks Fazit nach der Partie in der mit 4000 Zuschauern zum fünfte Mal nacheinander ausverkauften MHP-Arena: „Im Moment spielen wir zu Hause nervöser als auswärts.“ Da trifft es sich allerdings gar nicht gut, dass nächsten Sonntag (18 Uhr) gegen Ulm schon das nächste Heimspiel in der Liga auf dem Programm steht.

Immerhin geht es zuvor am Mittwoch (19 Uhr) Cup nach Fribourg in die Schweiz zum Fiba Europe Cup, in dem die Riesen bereits für Viertelfinale qualifiziert sind. Und Braunschweig in diesem Wettbewerb übrigens bereits in der ersten Runde ausgeschieden war – ein schwacher Trost.

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Erstellt:
26. Januar 2025, 00:02 Uhr
Aktualisiert:
26. Januar 2025, 10:08 Uhr

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