Mehr als 100 Jahre Vampirfilme

Nosferatu, Dracula und Co: 13 langlebige Untoten-Filme

«Nosferatu – Der Untote» mit Bill Skarsgård läuft jetzt im Kino. Gruselige Vampirfilme prägen das Horrorgenre schon seit vielen Jahren. Welche Verfilmungen man kennen sollte.

Schauspieler Bill Skarsgård bei der Premiere des Films "Nosferatu - Der Untote" im Dezember in Berlin. (Archivbild)

© Jens Kalaene/dpa

Schauspieler Bill Skarsgård bei der Premiere des Films "Nosferatu - Der Untote" im Dezember in Berlin. (Archivbild)

Von Von Gregor Tholl, dpa

Berlin - Transsilvanische Blutsauger, die Unheil verbreiten, faszinieren seit Jahrzehnten. Es scheint, als bekomme jede Generation ihren eigenen Kult-Vampir. Gerade erst ist der neue "Nosferatu"-Film in die Kinos gekommen.

Dass Dracula oder eben Nosferatu in der Kulturgeschichte so verankert sind, hat gewiss mit den charaktervollen Darstellungen auf der Leinwand zu tun: Max Schreck, Bela Lugosi, Christopher Lee, Klaus Kinski oder Gary Oldman haben über die Jahrzehnte furchteinflößenden Blutsaugern ihr Gesicht geliehen. 

Eine Auswahl, welche der (eigentlich unzähligen) Untoten-Filme in den letzten hundert Jahren hervorstachen:

"Nosferatu – Der Untote" (2024)

Der neue Kinofilm von Robert Eggers mit Bill Skarsgård in der Titelrolle wird hochgelobt. Das Werk mit Stars wie Nicholas Hoult, Lily-Rose Depp, Willem Dafoe und Aaron Taylor-Johnson arbeitet, wie schon viele Filme, mit dem Stoff des Vampirbuch-Klassikers "Dracula" von Bram Stoker (1847-1912).

 

"Renfield" (2023)

Die Gruselkomödie rückt mit absurder Ausgangssituation nicht Dracula (hier: Nicolas Cage) ins Zentrum des Geschehens, sondern den Assistenten des Fürsten der Dunkelheit. Gespielt von Nicholas Hoult zieht es den Diener Renfield in eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige. Grund: Er habe es satt, immer wieder den überdrehten Forderungen seines Chefs nachzukommen.

"Dracula" (2020)

Britische Miniserie (dreimal 90 Minuten) für BBC und Netflix von den "Sherlock"-Machern Steven Moffat und Mark Gatiss. Mit Claes Bang in der Hauptrolle macht der Vampir nicht nur das 19. Jahrhundert unsicher, sondern auch die heutige Zeit. Beeindruckend in dieser Produktion: Dolly Wells in der Hauptrolle als Nonne Agatha Van Helsing.

"Dracula Untold" (2014)

Der Film mit Luke Evans in der Hauptrolle (Regie: Gary Shore) gräbt actionreich nach den Ursprüngen der blutigen Legende um den berüchtigten rumänischen Fürsten Vlad III. Drăculea aus dem 15. Jahrhundert, der äußerst brutal und das historische Vorbild für die Literaturfigur Graf Dracula gewesen sein soll.

"Shadow of the Vampire" (2000)

Willem Dafoe spielt hier einen fiktiven Max Schreck. Während der Dreharbeiten zum Stummfilm "Nosferatu" wird deutlich, dass der Hauptdarsteller tatsächlich ein Vampir ist, der nur einen Schauspieler spielt. Eine Hommage an Friedrich Wilhelm Murnau und eine Reflexion übers Filmemachen von E. Elias Merhige, bei der auch John Malkovich und Udo Kier mitwirken.

"Dracula – Tot aber glücklich" (1995)

In dieser Parodie von Mel Brooks spielt Leslie Nielsen ("Die nackte Kanone") den Vampirfürsten. Der Klamauk-Film persifliert insbesondere den Film von 1931 mit Bela Lugosi und den Film von 1992 mit Gary Oldman. Die Komödie war kein großer Erfolg und wurde hart und mit passenden Worten kritisiert: Ihr fehle der Biss und sie sei zahnlos und blutleer.

"Bram Stokers Dracula" (1992)

Opulente Verfilmung von Francis Ford Coppola, die man nicht vergisst. Gary Oldman brilliert hier, Anthony Hopkins ist als Van Helsing, Keanu Reeves als Jonathan Harker, Tom Waits als Renfield und Winona Ryder als Mina zu sehen. 

"Nosferatu: Phantom der Nacht" (1979)

Eine Hommage an den "Nosferatu"-Film von 1922 (Regie: Werner Herzog). Klaus Kinski spielt eindrucksvoll den blutrünstigen Fürsten der Finsternis. Mit dabei sind auch Bruno Ganz und Isabelle Adjani.

"Nachts, wenn Dracula erwacht" (1970)

Gefeierte Verfilmung von Jess Franco, die sich eng an Stokers Roman orientiert und mit Christopher Lee als Dracula und Klaus Kinski als Renfield aufwarten kann. Bis heute sagen viele, kein anderer Vampir der Filmgeschichte habe die Noblesse und Bedrohlichkeit von Christopher Lee erreicht. Unsterblich.

"Tanz der Vampire" (1967)

Grandiose Hommage von Roman Polański ans Blutsauger-Kino. Der alte Professor Abronsius und sein treuer Gehilfe Alfred (Polański selbst) gehen im Karpatenschloss des Grafen von Krolock auf Vampirjagd und geraten in eine Familienfeier der Untoten. Die deutsche Synchronisation tilgte damals wichtige Anspielungen auf Juden in der Handlung, denen als Vampiren mit einem Kreuz nicht beizukommen ist. Beim Dreh des Films lernten sich Polanski und die Swinging-Sixties-Ikone Sharon Tate kennen, die 1969 hochschwanger von Anhängern des Sektenführers Charles Manson in Kalifornien ermordet wurde.

"Dracula" (1958)

Dieser Film von Terence Fisher begründete den Ruhm von Christopher Lee als Vampir-Darsteller. Bis in die 70er Jahre hinein spielte Lee immer wieder den aristokratischen Untoten. Hervorzuheben aus der Dracula-Filmreihe der britischen Produktionsfirma Hammer sind auch noch "Blut für Dracula" (1966) und "Draculas Rückkehr" (1968). 

"Dracula" (1931)

Bela Lugosi prägte in der ersten offiziellen Verfilmung von Bram Stokers Roman die Figur des gruseligen Blutsaugers. Er galt lange Zeit als der Dracula-Darsteller schlechthin, bis dann Christopher Lee diese Zuschreibung übernahm.

 

"Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (1922)

Ein expressionistisches Meisterwerk. Kaum etwas hat sich so ins kollektive Gedächtnis eingebrannt wie die schaurige Suggestivkraft der Bilder von Friedrich Wilhelm Murnau. Der Stummfilm adaptiert unautorisiert Stokers Roman und erzählt nicht von Dracula, sondern von Graf Orlok (Max Schreck als Nosferatu). Der Vampir aus den Karpaten entbrennt in Liebe zur schönen Ellen und bringt Schrecken über deren Heimatstadt Wisborg. Gedreht wurde größtenteils in Wismar.

Der legendäre Dracula-Darsteller Christopher Lee (1922-2015) im Jahr 2010 in Bochum. (Archivbild)

© picture alliance / dpa

Der legendäre Dracula-Darsteller Christopher Lee (1922-2015) im Jahr 2010 in Bochum. (Archivbild)

Der britische Schauspieler Luke Evans 2014 bei einem Photocall zum Film "Dracula Untold". (Archivbild)

© picture alliance / dpa

Der britische Schauspieler Luke Evans 2014 bei einem Photocall zum Film "Dracula Untold". (Archivbild)

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Erstellt:
2. Januar 2025, 08:12 Uhr

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