Allianz MTV Stuttgart

Sieg im Spitzenspiel – aber noch viel Luft nach oben

Die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart schlagen Tabellenführer Dresdner SC mit 3:2, sind von ihrer Topform allerdings noch ein gutes Stück entfernt – und am Donnerstag beginnt die Champions League.

Trainer Konstantin Bitter und seine Volleyballerinnen: Es gibt weiterhin Gesprächsbedarf.

© Baumann

Trainer Konstantin Bitter und seine Volleyballerinnen: Es gibt weiterhin Gesprächsbedarf.

Von Jochen Klingovsky

Jeder Trainer, der für sich und sein Team ambitionierte Ziele ausgibt, entwirft zugleich einen Plan, wie er diese erreichen möchte. Für Konstantin Bitter, den Chefcoach des Triple-Siegers Allianz MTV Stuttgart, war im Sommer klar: Um den stark veränderten Kader auf Kurs zu bringen, braucht es neben harter Arbeit – vor allem – viel Geduld. Im Blick hatte er schon damals den November. Denn an diesem Donnerstag (18 Uhr) beginnt mit dem Auswärtsspiel in Polen bei BKS Bostik ZGO Bielsko-Biala die Saison in der Champions League, und just zu diesem Zeitpunkt wollte Bitter seine Volleyballerinnen in Top-Form gebracht haben. Was, so viel lässt sich jetzt schon sagen, nicht zu 100 Prozent gelungen ist.

Nach der in dieser Deutlichkeit nicht erwarteten 0:3-Pleite beim SC Potsdam am Mittwoch gewann der Meister, Pokalsieger und Supercup-Gewinner am Samstag in der ausverkauften Scharrena das Bundesliga-Spitzenspiel gegen den Dresdner SC zwar mit 3:2 (20:25, 25:21, 25:19, 15:25, 15:12), doch auch in dieser Partie lief längst nicht alles rund. „Wir machen weiterhin viel zu viele Fehler“, sagte Sportdirektorin Kim Renkema nach dem Erfolg gegen den Tabellenführer, der in Stuttgart die erste Niederlage im siebten Spiel hinnehmen musste, „zudem fehlt es an der Abstimmung. Wir haben noch viel Luft nach oben.“ Ähnlich sah es der Coach.

Bitter erkennt Schwächen im Zuspiel

Konstantin Bitter freute sich zwar darüber, dass sein Team nach der Klatsche in Potsdam („Dort haben wir das Spiel und unsere Selbstverständlichkeit verloren“) eine gute Reaktion gezeigt hatte, er sagte aber auch: „Es lag an uns, dass wir nicht deutlich gewonnen haben. Wir waren weiter weg von unseren Möglichkeiten als der Dresdner SC von seinen. Es war keine Leistung auf höchstem Niveau.“ Das hatte auch mit den beiden Zuspielerinnen zu tun.

Bitter wechselte öfter hin und her, was jedoch nichts daran änderte, dass es Milana Bozic (24) und Charlotte Krenicky (24) nicht schafften, Präzision ins Angriffssystem zu bringen. „Das Zuspiel hat nicht gut funktioniert“, sagte der MTV-Coach über seine Neuzugänge, „doch beide sind sehr jung, benötigen Zeit. Sie müssen sich das nötige Selbstvertrauen erarbeiten.“

Kurios ist die Tabellensituation nach dem ersten Drittel der Bundesliga-Saison. Der Dresdner SC (18 Punkte) bleibt auch nach der ersten Niederlage vorne, dahinter wurde Allianz MTV Stuttgart (16) trotz des Sieges im Topduell vom SSC Schwerin (17) und vom SC Potsdam (16) überholt. Was Alexander Waibl nicht überbewerten wollte. „Der MTV hat die größte Tiefe im Kader, bleibt der Titelfavorit“, sagte der Trainer des Dresdner SC, „die Stuttgarter Fans müssen sich keine Sorgen machen.“

Auch wenn die Saison in der Champions League womöglich etwas zu früh beginnt.

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Erstellt:
3. November 2024, 13:42 Uhr

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