Landratsamt kehrt zum Normalbetrieb zurück
Vom 28. Juni an sind keine Terminvereinbarungen mehr nötig. Die Coronainfrastruktur wird der Lage angepasst.

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Richard Sigels Bilanz fällt positiv aus. Foto: A. Becher
WAIBLINGEN (pm). Die Inzidenzen im Landkreis sind aktuell so niedrig wie lange nicht. Die Kreisverwaltung kehrt daher zum Normalbetrieb zurück und passt angesichts der aktuell erfreulichen Entwicklung des Infektionsgeschehens ihre Coronainfrastruktur an.
Landrat Richard Sigel zieht eine positive Bilanz: „Über die gesamte Pandemie hinweg betrachtet war der Rems-Murr-Kreis trotz aller Herausforderungen immer in der Lage, die vielen Zusatzaufgaben der Pandemiebekämpfung weitgehend aus eigener Kraft zu stemmen“, sagt er. „Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Daher gilt ein besonderer Dank den Städten und Gemeinden, insbesondere den Mitarbeitern in den Ordnungsämtern, die bis an die Belastungsgrenze und darüber hinaus gearbeitet haben und das über Monate hinweg.“
Der Rems-Murr-Kreis schneidet nicht nur bei der Zahl der Infektionen insgesamt, sondern auch mit Blick auf die Zahl der Todesfälle – jeweils gerechnet auf 100000 Einwohner – im regionalen Vergleich gut ab. „Dies ist aus meiner Sicht auch ein Verdienst der engagierten Arbeit, die geleistet wurde“, so der Landrat. Jetzt sei es an der Zeit, angesichts der niedrigen Inzidenzen einmal durchzuatmen und ein Stück Normalität zu leben. Dazu gehöre auch, als Verwaltung wieder normal zu öffnen. Von Montag, 28. Juni, an können Bürgerinnen und Bürger wieder ohne Termin ins Landratsamt kommen. Die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske besteht weiterhin. In der Coronainfrastruktur gibt es die folgenden Anpassungen:
Hotline: Am 30. Juli stellt die Coronahotline des Landkreises ihren Betrieb ein. Weiterhin erreichbar bleibt die Coronahotline des Landes unter der Nummer 0711/90439555, von Montag bis Sonntag von 8 bis 22 Uhr.
Schnelltestplattform und PCR-Testzentrum: Die Kreisverwaltung ist dabei, die Lage der Schnelltestplattform und des PCR-Testzentrums Winnenden zu sondieren und zu prüfen, ob die jetzigen Strukturen angepasst werden müssen, falls die Nachfrage stark zurückgehen sollte. Zunächst bleiben die bisherigen Angebote aber bestehen. Seit der Aufhebung der Allgemeinverfügung Bürgertestung durch das Sozialministerium werden im Landkreis keine neuen Testzentren mehr beauftragt. Die Fieberambulanz in Schorndorf wird zum Monatsende schließen und am 1. Juli zum Normalbetrieb zurückkehren.
Ehrenamtskoordinator Impfen: Seit Beginn der Impfkampagne fungierte Christian Müller als Ehrenamtskoordinator im Landratsamt zum Thema Impfen. Dabei unterstützte er Kooperationspartner aus den Kommunen beim Aufbau eines Netzwerks, das Menschen bei der Suche nach einem Impftermin begleitet. Dieses Netzwerk steht mittlerweile auf eigenen Beinen. Christian Müller zieht sich daher als Koordinator zurück.
Zulassungsstelle: Die Zulassungsstellen in Waiblingen und der Außenstelle in Backnang bleiben weiterhin mit einem Ampelsystem geöffnet. In der Außenstelle Schorndorf war bislang eine Terminvereinbarung nötig. Da noch bis 30. Juni Termine vergeben sind, wird erst ab 1. Juli ohne Terminvereinbarung geöffnet, voraussichtlich ebenfalls mit einem Ampelsystem. Die Terminvereinbarung in Schorndorf wird auch deshalb beendet, weil zuletzt kaum noch Termine gebucht wurden.
Führerscheinstelle: Die Führerscheinstelle öffnet bereits ab 21. Juni wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten – mit einem Ampelsystem, ohne Terminvereinbarung. Aufgrund von Corona haben sich hier erhebliche Arbeitsrückstände aufgebaut, die nun aufgearbeitet werden. Die Kreisverwaltung bittet ausdrücklich um Verständnis für ungewöhnlich lange Wartezeiten. Um diesen für die Bürger, aber auch für das Landratsamt unbefriedigenden Zustand zu beheben, wird bereits ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Dennoch wird es weiterhin zu erheblichen Wartezeiten kommen, für die das Landratsamt noch um etwas Geduld bittet.
Sozialamt: Im Amt für Soziales und Teilhabe war bereits vor der Pandemie eine vorherige Terminvereinbarung von Vorteil. Darum gilt auch jetzt: am besten telefonisch einen Termin vereinbaren.
Gesundheitsamt: Im Gesundheitsamt ist eine vorige Terminvereinbarung per Telefon notwendig. Für Fragen rund um Corona ist bis 30. Juli die Hotline des Landratsamts und danach die Coronahotline des Landes zuständig.