Al Bano: „Die Kombination mit Andrea Berg ist perfekt“

Aspach. Auf dem Zenit seines Erfolgs stand Al Bano bereits in den 1980er-Jahren als männlicher Part des Pop-Duos Al Bano & Romina Power. Am 29. und 30. Juli wird der mittlerweile 79-jährige italienische Sänger bei den Jubiläumskonzerten in Aspach mit Andrea Berg auf der Bühne stehen und zum ersten Mal mit ihr gemeinsam singen. Im Gespräch berichtet Al Bano davon, wie es war, mit Andrea Berg zusammenzuarbeiten und was ihn mit der Sängerin verbindet.

Al Bano, auf Andrea Bergs neuem Album „Ich würd’s wieder tun“ singen Sie beide zusammen Ihren Hit „Sharazan“. Wann hat Sie die Anfrage erreicht?

Das war vor drei, vielleicht auch vor vier Monaten. Mir hat die Idee gleich gefallen. Als ich Andreas Version dann zum ersten Mal gehört habe, kam sie mir sofort sehr passend vor. Die Kombination Andrea und Al Bano ist aus meiner Sicht perfekt.

Wie fanden Sie es, dass Andrea Bergs Wahl auf „Sharazan“ gefallen ist?

Ich fand das gut. Ich glaube, dass der Song eine gute, große Neuigkeit sein wird, gerade für den deutschen Markt. „Sharazan“ war schon immer ein sehr schönes Lied. Andrea hat es mit ihrer Stimme nochmals zu etwas ganz Besonderem gemacht. Wir hoffen, dass das Publikum das Lied gut annimmt. Ich bin überzeugt, dass der Song dadurch wieder aufblühen wird.

Wann haben Sie das Lied zusammen aufgenommen?

Also, bei diesen Zusammenarbeiten ist es mittlerweile nicht mehr so wie früher, dass man zusammen ins Studio geht und singt. Ich habe meinen Teil des Songs in meinem Studio aufgenommen, Andrea ihren Teil in ihrem. Anschließend haben wir das Ergebnis miteinander angehört – und das Zusammenspiel war perfekt.

Ende Juli werden Sie in Aspach mit Andrea Berg auf der Bühne stehen. Für Sie beide wird das Duett eine Premiere.

Genau. Wir sind schon zusammen auf der Bühne gestanden, aber es wird das erste Mal sein, dass wir live miteinander singen.

Und Sie werden auch zum ersten Mal in Aspach auf der Bühne stehen.

Auch das wird eine Premiere, ja.

Werden weitere gemeinsame Auftritte mit Andrea Berg folgen?

Ganz sicher, ja, denn ich plane bereits eine Show in der Arena von Verona im Mai 2023. Dort wird sie im kommenden Jahr bei mir zu Gast sein.

Wann haben Sie und Andrea Berg sich kennengelernt?

Dadurch, dass wir beide in der Musikszene bekannt sind, waren wir uns natürlich seit Langem ein Begriff. Aber so richtig kennengelernt haben wir uns im September 2021 in Berlin bei der „Giovanni Zarrella Show“, die im ZDF ausgestrahlt worden ist.

Was verbindet Sie mit Andrea Berg?

Das Schöne ist, dass Andrea und ich eine gemeinsame Leidenschaft haben: Neben der Bühne verbringen wir beide gerne viel Zeit im Grünen. Wir lieben das Leben auf dem Land, mit Tieren. Wir beide produzieren Wein, wir beide betreiben ein Hotel – wir haben sehr vieles gemeinsam. Wir werden uns in Zukunft sicherlich noch öfter treffen.

Weinberge und Hotel, das klingt aber auch nach sehr viel Arbeit. Welchen Stellenwert nimmt die Musik momentan in Ihrem Leben ein?

Wenn ich zu Hause bin, kommt natürlich die Familie an erster Stelle. Danach kommt die Beschäftigung mit allem, was von der Erde kommt, mit den Weinbergen und den Olivenhainen und auch mit den Produkten, die aus ihnen hervorgehen, dem Wein und dem Olivenöl. Ich verbringe jeden Tag viel Zeit draußen, auf dem Land – das Grundstück ist 160 Hektar groß und es gibt immer viel zu tun –, manchmal auch am Meer, das ja nicht weit entfernt ist. Wobei kein Tag wie der andere ist. Abends widme ich mich dann der Musik.

Wie darf man sich das vorstellen?

Ich musiziere gemeinsam mit meinen Musikern, da ist zum Beispiel der großartige Alterigi Paoletti (Anm. d. Red.: ein Pianist) mit dabei, der der Arrangeur meiner Lieder ist. Gerade jetzt arbeiten wir an einem sehr interessanten Projekt. Ich rechne damit, es in zwei bis drei Monaten abzuschließen.

Können Sie uns schon mehr verraten?

Ich werde für jede Nation, die ans Mittelmeer angrenzt, ein Lied aufnehmen – eins für Frankreich, eins für Spanien, eins für die Türkei, eins für Griechenland, eins für Israel und so weiter. Der Arbeitstitel der CD lautet „Arien des Mittelmeers“.

Freuen Sie sich schon auf Ihren Besuch in Deutschland?

Ja, sehr. Meine Beziehung zu Deutschland ist perfekt. Ich freue mich schon darauf, die deutschen Fans zu treffen. Mein Hotel in Cellino San Marco ist quasi immer voll deutscher Gäste, was mich sehr freut.

Das Gespräch führte Melanie Maier.

Foto: Claudio Porcarelli