Gut wohnen in Stuttgart
7 der besten Ideen für Wohnzimmer in Stuttgarter Architektenhäusern
Fließende Raumfolgen sind in Architektenhäusern beliebt. Vom Wohnzimmer aus bietet sich möglichst eine tolle Aussicht auf die Stadt und auf den Wohn- und Kochbereich. Wir zeigen sieben besonders gelungene Wohnzimmerkonzepte in Stuttgart.

© Roland Halbe/YONDER
Blick in das vom Büro Yonder – Architektur und Design entworfene preisgekrönte Wohnhaus mit Ausblick auf Stuttgart.
Von Nicole Golombek
Die gute Stube, ein repräsentativer Raum, der nur zu bestimmten Zwecken genutzt – und geheizt – wird, für Gäste oder für Feste mit der Familie an hohen Feiertagen, sie hat längst ausgedient. Wobei angesichts der Energiekrise so eine „kalte Pracht“, wie so ein Zimmer auch genannt wurde, wieder in Mode kommen könnte.
Selbst das im 20. Jahrhundert alltäglich genutzte klassische Wohnzimmer mit Couch, Wandschrank samt ausklappbarer, beleuchteter Bar und Fernseher findet sich höchstens noch in unrenovierten Häusern und Wohnungen aus der Nachkriegszeit, manchmal in denkmalgeschützten Gründerzeitbauten, in denen keine Wände versetzt werden dürfen. Und in Villen, die über so viele Räume verfügen, dass auch noch ein Zimmer fürs Heimkino übrig ist und eines, das als Speisezimmer fungiert. Dies sind dann aber wohl eher nicht die repräsentativsten Räume.
Die Funktion des Zeigens-was-man-hat übernimmt heute oft eher die Küche. Sie ist längst ein Statussymbol, für das zuweilen fünf bis sechsstellige Eurobeträge aufgerufen werden; im besten Fall wird da auch gekocht. Und weil man so ein High-Tech-Schmuckstück nicht in einer abgeschlossenen Kammer verstecken will, wird der Raum radikal geöffnet. Egal also, welche Renovierungsshow im TV man anschaut oder über welches gelungene Sanierungsprojekt man liest, auch in unserer Zeitung – fast immer wünschen sich die Bewohner einen offenen Wohn-, Koch- und Essbereich.
In Einfamilienhäusern, die heute von Architekturbüros entworfen werden, sind ebenfalls meist großzügig ineinander übergehende Raumfolgen in den Grundrissen zu finden, gern mit raumhohen Einbauten vom Schreiner, hinter denen sich dann Stauraum für Spiele oder eben das Fernsehgerät befindet, damit nicht irgendwelche wuchtigen Möbel das schlicht ruhige Bild und die sorgfältig geplanten Blickachsen stören. Kurzum: Je offener das Konzept, desto beliebter ist das Wohnzimmer.
Bilder von derlei gut geplanten Wohnzimmern aus Stuttgarter Architektenhäusern finden Sie in unserer Bildergalerie.

© YONDER/Brigida González
Das umgebaute und mehrfach preisgekrönte Energie-Plus-Wohnhaus in Stuttgart wurde von Benedikt Bosch und Katja Knaus, den ehemaligen Mitarbeitern des Bauherrn, Stefan Behnisch, entworfen.

© FREY ARCHITEKTEN/Sebastian Schels
Offene Wohnbereiche wünschen sich häufig die Bauherrschaften, ebenso bei dem von Frey Architekten geplanten Haus in Stuttgart-Degerloch. Da ist der Wohn- vom Essbereich durch einige Sitzstufen voneinander getrennt. Die Schiebetüren . . .

© FREY ARCHITEKTEN/Sebastian Schels
. . . führen auf die Terrasse, von dort können die Bewohner hinunter in den sehr abschüssig gelegenen Garten gehen.

© Zooey Braun/holzerarchitekten
Dem Stuttgarter Architekten Thilo Holzer gelang das Kunststück, in einem verschachtelten Altbauhaus Räume so zu öffnen, dass die Familie im Wohnzimmer einen Blick auf das Essbereich hat und . . .

© Zooey Braun/holzerarchitekten
. . . einen Blick auf den Essbereich hat und . . .

© Zooey Braun/holzerarchitekten
. . . direkt vom Wohnzimmer auf die Terrasse treten und von da in den Garten hinunter spazieren kann. Das war . . .

© holzerarchitekten
. . . vor der Sanierung nicht möglich, da befand sich eine Garage unterhalb des Wohnbereichs. Für das Umbauprojekt spendete die Architektenkammer Lob mit der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen“.

© Studio Alexander Fehre/Philip Kottlorz
Statt eines klassischen Wohnzimmers wünschten sich die Bauherren und ihre drei Kinder in einer umgebauten Villa im Stuttgarter Osten eine Wohnzimmerlounge – dieser Entwurf von Alexander Fehre gefiel der gesamten Familie. Die Technik fürs Heimkino ist sorgsam hinter den Einbauten versteckt.

© Fischer Rüdenauer Architekten/Thomas Streitberg
Von der Seite aus betrachtet sieht das Haus fast ein bisschen aus wie ein großes Schiff, wie ein auf das Äußerste reduzierter und modern interpretierter Dampfer vielleicht: Wohnhaus mit Bullaugenfenster für drei Generationen in Stuttgart-Heslach. Ein Haus mit schwarzer Fassade und .. .

© Fischer Rüdenauer Architekten/Thomas Streitberg
. . . weißen Möbeln im Wohnzimmer samt spektakulärer Aussicht.

© Fischer Rüdenauer Architekten/Thomas Streitberg
Im Sommer dürfte nur das Outdoor-Wohnzimmer noch beliebter sein.

© Roland Halbe/Novarc Architekten
Die Kunst wohnt in in diesem lichtdurchfluteten Wohnzimmer in einem Einfamilienhaus auf dem Stuttgarter Killesberg, das . . .

© Roland Halbe/Novarc Architekten
. . . die Architektin Aline Schmid, die Tochter der Bauherrschaft, entworfen hat.

© Zooey Braun
Sitzecke im Wohnbereich mit Blick in den Garten. Leder und Beton können so gemütlich sein! Die komplette Wohnfläche im Haus F9, geplant von dem Architektenpaar Johanna Maibach-Zoll und Tom-Philipp Zoll, misst etwas mehr als 200 Quadratmeter – maximale Ausnutzung . . .

© Zooey Braun
. . . der Fläche: gerade einmal 270 Quadratmeter misst nämlich das Grundstück am Stuttgarter Haigst. Hier die Vorderansicht des mit dem Hugo-Häring-Preis des Bundes deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) ausgezeichneten Wohnhauses.