Die Oscar-Nacht

And the Great Winner is: Oppenheimer

Selten gab es so viele gute Filme unter den Nominierten wie in diesem Jahr. Doch am Ende der 96. Oscar-Nacht in Los Angeles gibt es einen ganz klaren Gewinner: Christopher Nolans „Oppenheimer“. Und was wurde aus den deutschen Oscar-Hoffnungen?

„Oppenheimer“-Regisseur Christopher Nolan und Produzentin Emma Thomas mit den Oscars für „beste Regie“ und „bester Film“ in den Händen.

© AFP/VALERIE MACON

„Oppenheimer“-Regisseur Christopher Nolan und Produzentin Emma Thomas mit den Oscars für „beste Regie“ und „bester Film“ in den Händen.

Von Tim Schleider

Die 96. Oscar-Nacht ist vorüber, die Academy Awards für die Besten des Kinojahres 2023 sind verteilt – und es gibt einen klaren Gewinner: Christopher Nolans monumentales Atombombendrama „Oppenheimer“. Mit sieben Oscars gewann das Biopic um den Erfinder einer der schrecklichsten Waffen der Menschheit nicht nur die meisten Auszeichnungen, sondern vor allem die wichtigsten: für Regie, Kamera, Schnitt, Filmmusik, für die beste männliche Hauptrolle (Cillian Murphy) und die beste männliche Nebenrolle (Robert Downey jr.). Und zum krönenden Abschluss des Abends gab es auch noch den Award für den Besten Film. Viel mehr geht nicht.

Zweiter Gewinner: „Poor Things“

Zweiter großer Gewinner dieser Oscar-Nacht: „Poor Things“, die vom Regisseur Yorgos Lanthimos zum Kinoleben erweckte Graphic Novel mit Emma Stone in der Hauptrolle. Die drei Awards für beste Kostüme, bestes Produktionsdesign und bestes Make-Up sind in diesem Fall keineswegs Neben-Preise – all das trägt ja gerade zu der fabelhaft surrealen Atmosphäre dieses herausragenden Werkes bei. Und für Emma Stone als feministischer Frankenstein namens Bella Baxter gab es on top den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle. Glück pur auf der Bühne.

Die deutschen Nominierten glänzen trotzdem

Die deutschen Oscar-Hoffnungen blieben in diesem Jahr leider unerfüllt. Weder Ilker Catak („Das Lehrerzimmer“) noch Wim Wenders („Perfect Days“) konnten beim „Besten internationalen Film“ gewinnen, noch Sandra Hüller als beste Schauspielerin. Doch für Hüller, die an äußerst prominenter Stelle im Parkett platziert war, wird allein die Nominierung in dieser Oscar-Königskategorie endgültig der Durchbruch für eine internationale Karriere sein. Und „Anatomie eines Falls“, der französische Spielfilm, den sie durch ihr grandioses Spiel wesentlich prägt, gewann einen Drehbuch-Oscar.

Und hier alle Oscar-Gewinner im Überblick:

Bester Film: „Oppenheimer“

Beste Regie: Christopher Nolan („Oppenheimer)

Bester Schauspieler in einer Hauptrolle: Cilian Murphy („Oppenheimer)

Beste Schauspielerin in einer Hauptrolle: Emma Stone („Poor Things“)

Bester Schauspieler in einer Nebenrolle: Robert Downey jr. („Oppenheimer“)

Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle: Da’vine Joy Randolph („The Holdovers“)

Bester internationaler Film: Jonathan Glazer („The Zone of Interest“)

Bestes Original-Drehbuch: „Anatomie eines Falls“

Bestes adaptiertes Drehbuch: „American Fiction“

Kamera: „Oppenheimer“

Filmediting: „Oppenheimer“

Tonspur: „The Zone of Interest“

Kostüme: „Poor Things“

Make up/Hairstyling: „Poor Things“

Produktionsdesign: „Poor Things“

Special Effects: „Godzilla Minus One“ (Japan)

Filmmusik: Ludwig Göransson („Oppenheimer)

Bester Filmsong: „What was I made for“ von Billie Eilish (aus „Barbie“)

Bester Animationsfilm:„Der Junge und der Reiher“ (Hayao Miyazaki/Japan)

Bester Dokumentarfilm: „20 Days in Mariupol“ (Mystyslav Chernov/Ukraine)

Bester Dokumentarkurzfilm: „The Last Repair Shop“ (USA)

Bester Kurzspielfilm: „The Wonderful Story of Henry Sugar“ (USA)

Bester Animations-Kurzfilm: „War is Over! Inspired by the Music of John & Yoko“ (USA)

Ehrenoscars für die Schauspielerin Angela Bassett, den Schauspieler Mel Brooks und die Filmeditorin Carol Littleton

Ein Kuss für die Frau der Nacht: Emma Stone mit ihrem Ehemann Dave McCary – und dem Oscar für die beste weibliche Hauptrolle.

© AFP/VALERIE MACON

Ein Kuss für die Frau der Nacht: Emma Stone mit ihrem Ehemann Dave McCary – und dem Oscar für die beste weibliche Hauptrolle.

Oscar-Regen für „Oppenheimer“: Jennifer Lame holte den Goldmann für den besten Schnitt, Cillian Murphy wurde wie erwartet bester Hauptdarsteller.

© AFP/VALERIE MACON

Oscar-Regen für „Oppenheimer“: Jennifer Lame holte den Goldmann für den besten Schnitt, Cillian Murphy wurde wie erwartet bester Hauptdarsteller.

Du bist meeeeiiiin... Nochmal „Oppenheimer“-Gold – für Robert Downey Jr. als bester Nebendarsteller.

© dpa/Jordan Strauss

Du bist meeeeiiiin... Nochmal „Oppenheimer“-Gold – für Robert Downey Jr. als bester Nebendarsteller.

Strahlte mit ihrem Oscar um die Wette: Da’Vine Joy Randolph wurde beste Nebendarstellerin für ihre Rolle als Internatsköchin in „The Holdovers“.

© Getty Images via AFP/RODIN ECKENROTH

Strahlte mit ihrem Oscar um die Wette: Da’Vine Joy Randolph wurde beste Nebendarstellerin für ihre Rolle als Internatsköchin in „The Holdovers“.

Der Oscar bleibt in der Familie: Billie Eilish und ihr Bruder Finneas O’Connell holten den Preis für den besten Filmsong – „What Was I Made For“ aus „Barbie“.

© AFP/ROBYN BECK

Der Oscar bleibt in der Familie: Billie Eilish und ihr Bruder Finneas O’Connell holten den Preis für den besten Filmsong – „What Was I Made For“ aus „Barbie“.

Für den 81-jährigen Martin Scorsese gab es keinen Oscar – sein Film „Killers of the Flower Moon“ war der große Verlierer des Abends.

© AFP/PATRICK T. FALLON

Für den 81-jährigen Martin Scorsese gab es keinen Oscar – sein Film „Killers of the Flower Moon“ war der große Verlierer des Abends.

Raney Aronson-Rath, Mstyslaw Tschernow und Michelle Mizner (von links) mit ihren Oscars für den besten Dokumentarfilm für „20 Tage in Mariupol“.

© dpa/Jordan Strauss

Raney Aronson-Rath, Mstyslaw Tschernow und Michelle Mizner (von links) mit ihren Oscars für den besten Dokumentarfilm für „20 Tage in Mariupol“.

Viermal Schauspieler-Gold (von links): Robert Downey Jr., Da’Vine Joy Randolph, Emma Stone und Cillian Murphy

© AFP/ROBYN BECK

Viermal Schauspieler-Gold (von links): Robert Downey Jr., Da’Vine Joy Randolph, Emma Stone und Cillian Murphy

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Erstellt:
11. März 2024, 10:06 Uhr

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