Zum Tod des Bildhauers Werner Pokorny

Das Haus als Lebensmetapher

Das Behaustsein hat der Bildhauer Werner Pokorny zu seinem zentralen Thema gemacht. Nach kurzer schwerer Krankheit ist er in der Neujahrsnacht im Alter von 73 Jahren gestorben.

Werner Pokorny

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Werner Pokorny

Von nbf

Knorrig. Ist das das richtige Wort? Der Bildhauer Werner Pokorny jedenfalls bewahrte sich die Leichtigkeit für seine hölzernen und stählernen Figurationen auf. Sie drehen und wenden sich, erreichen spielerisch den selbst gewählten Schutz, wie wir ihn uns von einem Haus jedweder Form erwarten. In dieser Haltung prägen Pokornys Skulpturen Orte, Räume, Plätze, erinnern an die Bedeutung purer Anwesenheit, an die Herausforderung, in der Begegnung Orte erst erfahrbar zu machen.

1949 in Mosbach geboren, findet er nach seinem Studium an der Karlsruher Kunstakademie früh zu seiner eigenen Formensprache – auch und gerade in der Tusche-Zeichnung. Alle künstlerisch genutzten Materialien versteht er als Herausforderung direkter Reaktion. Die von ihm erhoffte Selbstständigkeit seiner Studentinnen und Studenten an der Stuttgarter Kunstakademie von 1998 bis 2013 ist immer auch eine Anforderung. Pokorny trägt sie als aufmerksamer Beobachter der Akademie weiter, verschärft sie in seinem eigenen Schaffen.

Früher Tod

Werner Pokorny selbst wird unvermittelt aller Schutz entzogen. Am 31. Dezember ist er nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren gestorben.

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Erstellt:
4. Januar 2023, 15:28 Uhr

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