Kunststandort Stuttgart

Das sind unsere Kunsttipps für Stuttgart

Dieser Freitag, 17. Mai, hat es in sich: Finale in der Galerie Dengler & Dengler, Eröffnungen in der Galerie Schlichtenmaier und in der Exo Gallery. Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Wir geben Tipps.

Bei Schlichtenmaier: Eckhart Hahns „Two“, 2024

© EH/Eckhart Hahn

Bei Schlichtenmaier: Eckhart Hahns „Two“, 2024

Von Nikolai B. Forstbauer

Finale in der Galerie Dengler & Dengler, Eröffnungen in der Galerie Schlichtenmaier und in der Exo Gallery – dieser Freitag, 17. Mai, hat es in sich. Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Etwa bei Hartmann Projects oder in der Ifa-Galerie. Wir geben Tipps.

Willi Sibers Strenge bei Von Braunbehrens

In der Kunst mit dem Moment der Verführung zu spielen, ist nicht ohne Risiko. Der Bildhauer und Objektkünstler Willi Siber nimmt dieses Risiko bewusst in Kauf. „Ich setze auf die Ästhetik, auf die Sinnlichkeit vor allem der Oberfläche“, sagt Siber – „und gleichzeitig auf eine gewisse Strenge und versuche, sie dem zuzuführen, was mir wichtig ist, nämlich den Grundelementen der Moderne: Farbe, Raum und Licht“. Was daraus entsteht, ist noch bis zum 6. Juni in einer bemerkenswert umfassenden Schau der Galerie von Braunbehrens (Rotebühlstraße 87) zu erleben (Di bis Fr 11 bis 18, Sa 11 bis 16 Uhr).

Eckhart Hahn-Eröffnung bei Schlichtenmaier

Wie nehmen Künstlerinnen und Künstler das angebliche oder tatsächliche Auseinanderdriften der Gesellschaft wahr? Muss ihre Reaktion dem Werk ablesbar sein? Der Maler Eckhart Hahn hat sich bisher in seinen Bilderrätseln gerne mit versteckten Abgründen beschäftigt. Nun aber, schreibt Kay Kromeier, Geschäftsführer der Galerie Schlichtenmaier zur Eröffnung einer Ausstellung mit neuen Werken an diesem Freitag, 17. Mai, um 19.30 Uhr in Stuttgart (Kleiner Schlossplatz 11), dreht Hahn die Perspektive. „Common Bond“, so Kromeier, „nennt Eckhart Hahn das Band, das seine jüngsten Arbeiten zusammenhält. Wo die Gesellschaft droht auseinanderzubrechen, will er ein Glücksgefühl evozieren, das bei aller Vagheit Individuen zusammenführt, anstatt dass sie auseinanderdriften“.

Rückenwind für Hartmann Projects

Es sind gute Tage für Angelika und Markus Hartmann. Jüngst veröffentlichte das Magazin der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ ein ganzes Heft mit Fotos aus dem Buch „Ein Dorf“ aus dem Verlag Hartmann Books. Offiziell präsentiert wird der Band „Ein Dorf 1950 – 2022“ mit Fotos von Ute Mahler, Werner Mahler und Ludwig Schirmer über das thüringische Dorf Berka am 24. Mai – in der Gaststätte Dorfkrug in Berka. Am neuen Stammsitz von Hartmann Books in Stuttgart (Liststraße 28/1) sind derweil in den Galerieräumen Fotos von Loredana Nemes zu sehen. An diesem Samstag, 18. Mai, von 12 bis 17 Uhr – und Angelika und Markus Hartmann versprechen: „Gerne geben wir eine Führung durch die Ausstellung.“

Ifa-Galerie geht in den Stadtraum

Mit der Ausstellung „Out of the Box 3: Traces of Interest“ setzt die Ifa-Galerie in Stuttgart (Charlottenplatz) die Reihe dialogischer Begegnungen von Künstlerinnen und Künstlern mit dem Ifa-Kunstbestand fort. Zu sehen ist die Schau noch bis zum 19. Juni (Di bis So 12 bis 18 Uhr), und vormerken kann man sich schon einmal den 31. Mai. Adrien Missika, der sich mit den Fluxuswerken des ifa-Kunstbestandes beschäftigt, wagt sich mit seinem mobilen Kunstraum Motus, den er aus einem Fahrrad konzipiert hat, in den Stuttgarter Stadtraum. Dazu aktiviert er auch die Schachspiele von Takako Saito auf dem Vorplatz der Staatsgalerie mit Schach zum Zusehen und Mitmachen.

Doppeleröffnung in der Exo Gallery

Vor großen Fragen schreckt Ilona Keilich in ihrer Exo Gallery in Stuttgart (Silberburgstraße 154a) nicht zurück. Und so verbindet sie die Eröffnung einer Schau mit Werken von Oksana Sokolova und Johanna Riplinger an diesem Freitag, 17. Mai, um 19 Uhr, mit einer besonderen Ideenskizze: „Wann ist es gerechtfertigt, Grenzen zu respektieren, und wann ist es notwendig, sie zu überschreiten? Welche Spuren möchten wir als Einzelne und als Menschheit hinterlassen?“ Diese Fragen, so Keilich, „stehen im Mittelpunkt der Ausstellung“.

Filderbahnfreunde in Wien

Großer Bahnhof für die Stuttgarter Künstlergruppe Filderbahnfreunde Möhringen: Am 21. Mai um 19 Uhr eröffnet die Galerie Sturm & Schober in Wien (Kohlmarkt 9/2/5) die Ausstellung „nicht alles“ mit neuen Werken der Filderbahnfreunde „auf dem doppelten Boden zwischen Plattheit und Tiefsinn“ (Lisa Steib). Wer die Galerie Sturm mit Stuttgart verbindet, liegt richtig, am „Stammsitz“ in der Christophstraße 6 zeigt Michael Sturm aktuell eine Schau mit Arbeiten von Paul Thuile (Di bis Fr 11 bis 18 Uhr).

Medvedovsky-Finale bei Dengler & Dengler

Finale bei Dengler und Dengler in Stuttgart (Rosenbergstraße 102 A) für die Ausstellung mit Werken des ukrainischen Malers Vitaly Medvedovsky. Noch an diesem Freitag, 17. März (14 bis 18 Uhr), sind die Szenerien zwischen Forschergeist und opferbereitem Mut zu sehen. „Echoes of Time“ ist die Schau überschrieben, und tatsächlich wird der Besuch der Ausstellung mit Medvedovskys Bildern zur Reise durch die Zeitgeschichte, aber ebenso durch die Film- und Theatergeschichte.

Stirling-Hommage zum Museumstag

An diesem Sonntag, 19. Mai, ist Internationaler Museumstag. Traditionell ist an diesem Tag der Eintritt in die Museen frei. Die Staatsgalerie Stuttgart setzt noch eins drauf und verwandelt den Museumstag in eine Hommage an James Stirling, Architekt der 1984 eröffneten Neuen Staatsgalerie. Führungen und Vorträge beleuchten die besondere Position des britischen Architekten, der mit der Neuen Staatsgalerie bewusst einen Leuchtturm der Postmoderne geschaffen hat.

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Erstellt:
17. Mai 2024, 11:26 Uhr

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