Lieblingsserien der Redaktion

Die besten Serien des Jahres 2022

Von „Stranger Things“ über „Inventing Anna“ bis „The Bear“: TV-Kritiker unserer Redaktion küren ihre Lieblingsserien des Jahres 2022.

Ist Ihre Lieblingsserie dabei? Zu unseren Favoriten zählten 2022 „Andor“, „Stranger Things“, „The Bear“, „Doppelhaushälfte“, „Top Boy“, „Pistol“, „Inventing Anna“ und „Undone“. Weitere Serien-Highlights des Jahres 2022 finden Sie in unserer Bildergalerie

© Disney+ (3), ZDF, Netflix, Amazon Prime Video

Ist Ihre Lieblingsserie dabei? Zu unseren Favoriten zählten 2022 „Andor“, „Stranger Things“, „The Bear“, „Doppelhaushälfte“, „Top Boy“, „Pistol“, „Inventing Anna“ und „Undone“. Weitere Serien-Highlights des Jahres 2022 finden Sie in unserer Bildergalerie

Von unserer Redaktion

Es war ein Jahr zum Davonlaufen. Erst Corona, dann Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, die Rückkehr der Rollkragen-Pullover, der Waschlappen, der leeren Supermarktregale und der Angst vor Atombomben. Im Jahr 2022 gab es viele gute Gründe, um sich vor der tristen Realität zu verstecken und in fantastische Welten zu flüchten. Angebote gab es ja genug. Zum Beispiel die „Game of Thrones“-Prequel-Serie „House of the Dragon“, die einen mit Feuer speienden Drachen, Orgien, Intrigen, Inzest und bestialischen Gemetzeln wieder in der magischen Mittelalterwelt George R. R. Martins willkommen hieß. Oder die unfassbar teure Serie „Ringe der Macht“, die einen fast zeitgleich zurück nach Mittelerde locken wollte – mit einer Story, die wunderbar divers Tausende Jahre vor den Ereignissen von „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ spielt.

True Crime statt Fantasy

Stattdessen war 2022 dann aber das Jahr, in dem der Fantasie die Puste ausging. Nicht die neuen Serien aus Westeros und Mittelerde wurden zum Hype, sondern True Crime: Statt in Fantasiewelten flüchtete das TV-Publikum in Wirklichkeiten, die vielleicht noch trister, gefährlicher, unerträglicher sind, als die eigene. Die erfolgreichsten Serien des Jahres klauten mal mehr, mal weniger fiktionalisiert ihre Ideen im echten Leben. Nur die wenigsten Serienhits des Jahres kamen ohne den Verweis „nach einer wahren Geschichte“ aus. Die Zuschauer konnten gar nicht genug von True-Crime-Formaten wie „Dahmer“, „The Girl from Plainville“, „The Staircase“, „Inventing Anna“ und „The Dropout“ bekommen – oder schauten den britischen Royals beim Streiten („The Crown“) und den schlecht bezahlten Menschen in einem Sandwichshop in Chicago beim Arbeiten zu („The Bear“).

Sechs TV-Kritiker verraten ihre Lieblingsserien 2022

Die Erfolgreichsten sind aber nicht immer auch die Besten. Die Serien, die am häufigsten auf den Serien-Bestenlisten des Jahres 2022 stehen (ob bei „Buzzfeed“, „New York Times“, dem „Guardian“, dem „Rolling Stone“ oder der „Vogue“) heißen „The Bear“, „Severance“, „Abbott Elementary“, „Andor“ oder „Reservation Dogs“.

Und einige dieser Serien tauchen auch auf den Bestenlisten unserer TV-Kritikerinnen und TV-Kritiker auf. Unsere sechs Serienexperten – Bernd Haasis (ha), Rebecca Hanke (rh), Kathrin Horster (kah), Gunther Reinhardt (gun), Ingmar Volkmann (ivo) und Anja Wasserbäch (nja) – haben im Jahr 2022 wieder viel Zeit vor dem Fernseher verbracht. Und obwohl sie sich bei einigen Serien einig waren, zeigen die Serien, die sie zu ihren Favoriten des Jahres erklärt haben, wie abwechslungsreich und spannend die Serienauswahl auch 2022 wieder war.

► In der Bildergalerie stellen unsere sechs Kritikerinnen und Kritiker jeweils ihre persönlichen Top 5 des Serienjahres 2022 vor. Achtung, es gibt in unserer Liste deshalb sechs fünfte, sechs vierte, sechs dritte, sechs zweite und sechs erste Plätze. Viel Vergnügen beim Durchklicken!

<b>Platz 5 – Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (Amazon)</b>: Die Amazon-Serie lohnt sich schon allein deshalb zu gucken, weil es tatsächlich Menschen gibt, die sich darüber aufregen, dass es schwarze Hobbits gibt. Alle Nichtrassisten kommen bei dieser Popcorn-Produktion auf jeden Fall auf ihre Kosten. Geht vielleicht etwas lahm los, hat dann aber die eine oder andere Überraschung zu bieten, inklusive Wiedersehen mit Sauron und anderen alten Bekannten. Nach der letzten Folge bekommt man direkt Lust, sich beim Goldschmied mal wieder einen neuen Ring machen zu lassen. (ivo)

© Amazon Prime Video

<b>Platz 5 – Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (Amazon)</b>: Die Amazon-Serie lohnt sich schon allein deshalb zu gucken, weil es tatsächlich Menschen gibt, die sich darüber aufregen, dass es schwarze Hobbits gibt. Alle Nichtrassisten kommen bei dieser Popcorn-Produktion auf jeden Fall auf ihre Kosten. Geht vielleicht etwas lahm los, hat dann aber die eine oder andere Überraschung zu bieten, inklusive Wiedersehen mit Sauron und anderen alten Bekannten. Nach der letzten Folge bekommt man direkt Lust, sich beim Goldschmied mal wieder einen neuen Ring machen zu lassen. (ivo)

<b>Platz 5 – Outer Range (Amazon):</b> Von wegen, im Western nichts Neues: Diese eigenwillige Mischung aus Mystery, Western und Familiensaga krempelt das Genre noch einmal um und fördert zeitgemäße Bezüge zutage. Im Zentrum stehen die konkurrierenden Rancherfamilien Abbott und Tillerman sowie ein großes, schwarzes Loch mit verheerender Sogwirkung. Die unter anderem von Brad Pitt produzierte Erzählung entspinnt sich langsam und erfordert Konzentration. Die starke Besetzung mit Imogen Poots und Josh Brolin entschädigt für manche Längen. (kah)

© Amazon Prime Video

<b>Platz 5 – Outer Range (Amazon):</b> Von wegen, im Western nichts Neues: Diese eigenwillige Mischung aus Mystery, Western und Familiensaga krempelt das Genre noch einmal um und fördert zeitgemäße Bezüge zutage. Im Zentrum stehen die konkurrierenden Rancherfamilien Abbott und Tillerman sowie ein großes, schwarzes Loch mit verheerender Sogwirkung. Die unter anderem von Brad Pitt produzierte Erzählung entspinnt sich langsam und erfordert Konzentration. Die starke Besetzung mit Imogen Poots und Josh Brolin entschädigt für manche Längen. (kah)

<b>Platz 5 – The Bear (Disney+):</b> Als sich sein Bruder Mikey umbringt, erbt der Spitzenkoch Carmy (Jeremy Allen White) dessen Sandwichrestaurant in Chicago. Dort trifft dort er auf Cousin Richie (Ebon Moss-Bachrach), einen großmäuligen Kleingauner, und ein völlig desolates Team ohne Struktur. Mithilfe der unverhofft auftauchenden Lindsay (Ayo Edebiri), einer ehrgeizigen jungen Köchin mit Ideen und Esprit, geht Carmy durch Probleme und Menscheleien aller Art. En passant lernen die Zuschauer, wie eine gute Küche funktioniert, und am Ende entdeckt selbst die giftige Hilfskraft Tina (Liza Colón-Zaya) die Lust am Kochen. Die Blicke in Tiegel und Pfannen sind kurz – aber immer lang genug, um den Appetit anzuregen. (ha)

© Disney+/FX Network

<b>Platz 5 – The Bear (Disney+):</b> Als sich sein Bruder Mikey umbringt, erbt der Spitzenkoch Carmy (Jeremy Allen White) dessen Sandwichrestaurant in Chicago. Dort trifft dort er auf Cousin Richie (Ebon Moss-Bachrach), einen großmäuligen Kleingauner, und ein völlig desolates Team ohne Struktur. Mithilfe der unverhofft auftauchenden Lindsay (Ayo Edebiri), einer ehrgeizigen jungen Köchin mit Ideen und Esprit, geht Carmy durch Probleme und Menscheleien aller Art. En passant lernen die Zuschauer, wie eine gute Küche funktioniert, und am Ende entdeckt selbst die giftige Hilfskraft Tina (Liza Colón-Zaya) die Lust am Kochen. Die Blicke in Tiegel und Pfannen sind kurz – aber immer lang genug, um den Appetit anzuregen. (ha)

<b>Platz 5 – Inventing Anna (Netflix):</b> Mit viel Tamtam ging die Serie „Inventing Anna“ 2022 bei Netflix an den Start – und setzte die Erwartungshaltung damit auch ganz schön hoch. Erzählt wird die Geschichte der Hochstaplerin Anna Sorokin, die sich als Anna Delvey in New York unter die High Society mischte und den ein oder anderen um hübsche Geldsummen betrogen hat. Sehenswert macht die Serie vor allem die schauspielerische Leistung von Julia Garner (vielen aus der Serie „Ozark“ bekannt), die dem Zuschauer mehr als nur eine berechnende Hochstaplerin zeigt. (rh)

© Netflix/Aaron Epstein

<b>Platz 5 – Inventing Anna (Netflix):</b> Mit viel Tamtam ging die Serie „Inventing Anna“ 2022 bei Netflix an den Start – und setzte die Erwartungshaltung damit auch ganz schön hoch. Erzählt wird die Geschichte der Hochstaplerin Anna Sorokin, die sich als Anna Delvey in New York unter die High Society mischte und den ein oder anderen um hübsche Geldsummen betrogen hat. Sehenswert macht die Serie vor allem die schauspielerische Leistung von Julia Garner (vielen aus der Serie „Ozark“ bekannt), die dem Zuschauer mehr als nur eine berechnende Hochstaplerin zeigt. (rh)

<b>Platz 5 – The Split, Staffel 3  (ARD):</b> Britisches Beziehungsdrama mit schönen Aufnahmen von London und spannenden Einblicken in die High Society von Scheidungsanwälten und Affären. Überzeugend ist Nicola Walker als Hannah. (nja)

© ARD/BBC One

<b>Platz 5 – The Split, Staffel 3 (ARD):</b> Britisches Beziehungsdrama mit schönen Aufnahmen von London und spannenden Einblicken in die High Society von Scheidungsanwälten und Affären. Überzeugend ist Nicola Walker als Hannah. (nja)

<b>Platz 5 – Paper Girls (Amazon):</b> Offenbar hat sich die Marketingabteilung von Amazon Prime Video nicht durchgesetzt. Denn bestimmt ist jemand von denen auf die Idee gekommen, „Paper Girls“ als „Stranger Things“ mit Mädchen zu promoten. Es wäre auch gar nicht allzu weit hergeholt gewesen. Schließlich erzählt die Serie von vier Schülerinnen, die in den 1980ern in eine fantastische Parallelwelt geraten und durch die Zeit reisen. Die Serie beruht auf einem Comic von Brian K. Vaughan und Cliff Chiang aus dem Jahr 2016. Und anstatt zu versuchen, den Ton von „Stranger Things“ nachzuahmen, bleibt die Comicverfilmung der Vorlage treu, erinnert – auch aufgrund des bescheidenen Budgets – in ihrer eher karg-düsteren Ästhetik vielmehr an „Doctor Who“ und kommt viel sperriger, weniger Nerd-verliebt und tatsächlich viel düsterer als die Netflix-Erfolgsserie daher.  (gun)

© Amazon Prime Video/Sofia Rosinsky

<b>Platz 5 – Paper Girls (Amazon):</b> Offenbar hat sich die Marketingabteilung von Amazon Prime Video nicht durchgesetzt. Denn bestimmt ist jemand von denen auf die Idee gekommen, „Paper Girls“ als „Stranger Things“ mit Mädchen zu promoten. Es wäre auch gar nicht allzu weit hergeholt gewesen. Schließlich erzählt die Serie von vier Schülerinnen, die in den 1980ern in eine fantastische Parallelwelt geraten und durch die Zeit reisen. Die Serie beruht auf einem Comic von Brian K. Vaughan und Cliff Chiang aus dem Jahr 2016. Und anstatt zu versuchen, den Ton von „Stranger Things“ nachzuahmen, bleibt die Comicverfilmung der Vorlage treu, erinnert – auch aufgrund des bescheidenen Budgets – in ihrer eher karg-düsteren Ästhetik vielmehr an „Doctor Who“ und kommt viel sperriger, weniger Nerd-verliebt und tatsächlich viel düsterer als die Netflix-Erfolgsserie daher. (gun)

<b>Platz 4 – Inventing Anna (Netflix):</b> Anna Sorokin ist weder besonders hübsch, noch nett oder charmant. Trotzdem konnte sie betuchte Menschen bezirzen, in sie und ihre irren Geschäftsideen zu investieren. Shonda Rhimes erzählt die auf Tatsachen fußende Geschichte der deutschen Hochstaplerin aus Sicht einer Reporterin, die das Phänomen Anna Sorokin zu ergründen versucht. Statt als freche Heldin, die das oberflächliche Getue wohlstandsverwahrloster Superreicher vorführt, versteht Rhimes Anna Sorokin als so verwöhnte wie vereinsamte Göre. (kah)

© Netflix/Nicole Rivelli

<b>Platz 4 – Inventing Anna (Netflix):</b> Anna Sorokin ist weder besonders hübsch, noch nett oder charmant. Trotzdem konnte sie betuchte Menschen bezirzen, in sie und ihre irren Geschäftsideen zu investieren. Shonda Rhimes erzählt die auf Tatsachen fußende Geschichte der deutschen Hochstaplerin aus Sicht einer Reporterin, die das Phänomen Anna Sorokin zu ergründen versucht. Statt als freche Heldin, die das oberflächliche Getue wohlstandsverwahrloster Superreicher vorführt, versteht Rhimes Anna Sorokin als so verwöhnte wie vereinsamte Göre. (kah)

<b>Platz 4 – Wolf like me (Amazon):</b> Die australische Miniserie diente 2022 ein bisschen als Erholung zwischen zwei Serien-Marathons – und entpuppte sich als absolute Überraschung. Denn die Geschichte eines Mannes, der sich nach dem Tod seiner Frau zum ersten Mal neu verliebt, ist weniger rührend als vielmehr witzig. Denn wie verhält man sich, wenn man feststellt, dass sich seine neue Flamme nachts in einen Werwolf verwandelt? Und wie sagt man das seiner kleinen Tochter, die die neue Frau schon längst ins Herz geschlossen hat? Kurzweilige Unterhaltung und wesentlich mehr als ein Lückenfüller. (rh)

© Amazon/Mark Rogers

<b>Platz 4 – Wolf like me (Amazon):</b> Die australische Miniserie diente 2022 ein bisschen als Erholung zwischen zwei Serien-Marathons – und entpuppte sich als absolute Überraschung. Denn die Geschichte eines Mannes, der sich nach dem Tod seiner Frau zum ersten Mal neu verliebt, ist weniger rührend als vielmehr witzig. Denn wie verhält man sich, wenn man feststellt, dass sich seine neue Flamme nachts in einen Werwolf verwandelt? Und wie sagt man das seiner kleinen Tochter, die die neue Frau schon längst ins Herz geschlossen hat? Kurzweilige Unterhaltung und wesentlich mehr als ein Lückenfüller. (rh)

<b>Platz 4 – Stranger Things, Staffel 4 (Netflix):</b> Nie waren die 80er schöner als in dieser Serie, die „Running up that Hill“ von Kate Bush (1985) und „Master of Puppets“ von Metallica (1986) zu aktuellen Pophits gemacht hat. Eleven (Milie Bobby Brown), Mike (Finn Wolfhard) und Max (Sadie Sink) sind zu Jugendlichen gereift und kämpfen mit hormoneller Verwirrung vor dem Grusel-Showdown mit dem dunklen Herrscher der Geistergegenwelt. Der kauzige Dustin (Gaten Matarazzo) coacht den großmäuligen Metal- und Fantasy-Freak Eddie (Joseph Quinn) zu tragischem Heldentum. Die Erwachsenen Joyce (Wynona Ryder) und Jim (David Harbour) erleben derweil ein monströses Abenteuer in einem russischen Sonderknast. Die Effektsequenzen sprühen Funken, der Humor sitzt – und die Nostalgie erreicht ihren Höhepunkt. (ha)

© Netflix

<b>Platz 4 – Stranger Things, Staffel 4 (Netflix):</b> Nie waren die 80er schöner als in dieser Serie, die „Running up that Hill“ von Kate Bush (1985) und „Master of Puppets“ von Metallica (1986) zu aktuellen Pophits gemacht hat. Eleven (Milie Bobby Brown), Mike (Finn Wolfhard) und Max (Sadie Sink) sind zu Jugendlichen gereift und kämpfen mit hormoneller Verwirrung vor dem Grusel-Showdown mit dem dunklen Herrscher der Geistergegenwelt. Der kauzige Dustin (Gaten Matarazzo) coacht den großmäuligen Metal- und Fantasy-Freak Eddie (Joseph Quinn) zu tragischem Heldentum. Die Erwachsenen Joyce (Wynona Ryder) und Jim (David Harbour) erleben derweil ein monströses Abenteuer in einem russischen Sonderknast. Die Effektsequenzen sprühen Funken, der Humor sitzt – und die Nostalgie erreicht ihren Höhepunkt. (ha)

<b>Platz 4 – Teheran, Staffel 2 (Apple TV+):</b> Diese Apple-TV-Produktion ist wegen der Revolution in Iran erschreckend aktuell. Wenn nur die Hälfte der Gräueltaten, die in iranischen Gefängnissen passieren sollen, sich wirklich  ereignen, dann schlägt die Realität die Fiktion leider. Bleibt zu hoffen, dass das echte Verbrecherregime in Teheran sich furchtbar aufgeregt hat über diese starke weibliche Hauptrolle, eine israelische Agentin mit iranischen Wurzeln. Im Stellvertreterkrieg zwischen Iran und Israel will sie dabei helfen, das Regime der Mullahs zu Fall zu bringen. Wobei das weder in der Serie noch im echten Leben einfach ist . . . (ivo)

© Apple TV+.

<b>Platz 4 – Teheran, Staffel 2 (Apple TV+):</b> Diese Apple-TV-Produktion ist wegen der Revolution in Iran erschreckend aktuell. Wenn nur die Hälfte der Gräueltaten, die in iranischen Gefängnissen passieren sollen, sich wirklich ereignen, dann schlägt die Realität die Fiktion leider. Bleibt zu hoffen, dass das echte Verbrecherregime in Teheran sich furchtbar aufgeregt hat über diese starke weibliche Hauptrolle, eine israelische Agentin mit iranischen Wurzeln. Im Stellvertreterkrieg zwischen Iran und Israel will sie dabei helfen, das Regime der Mullahs zu Fall zu bringen. Wobei das weder in der Serie noch im echten Leben einfach ist . . . (ivo)

<b>Platz 4 – Anatomie eines Skandals (Netflix): </b>Britische Miniserie, in der es um Wahrheit und Vertrauen geht. Hat der Politiker James Whitehouse seine Assistentin vergewaltigt? Wie weit ging die Affäre? Spannender Thriller mit einer tollen Sienna Miller als betrogene Ehefrau. (nja)

© Netflix

<b>Platz 4 – Anatomie eines Skandals (Netflix): </b>Britische Miniserie, in der es um Wahrheit und Vertrauen geht. Hat der Politiker James Whitehouse seine Assistentin vergewaltigt? Wie weit ging die Affäre? Spannender Thriller mit einer tollen Sienna Miller als betrogene Ehefrau. (nja)

<b>Platz 4 – Shining Girls (Apple TV+):</b> Auf Kirby Mazrachis Welt ist kein Verlass: Am Morgen war Grendel noch ihre Katze, als sie abends von der Arbeit nach Hause kommt, hat sie einen Hund namens Grendel. Mal lebt sie in Apartment 2B, mal in 3B, mal mit ihrer Mutter, mal mit ihrem Freund. Und die Ärztin, die gerade die riesige Narbe untersucht hat, die Kirby täglich daran erinnert, dass sie fast das Opfer eines Serienkillers geworden wäre, ist plötzlich ein Mann. Nur die Musik bietet Trost: Kirby (Elisabeth Moss) flieht ständig vor der Wirklichkeit unter ihre Kopfhörer, um im 80s-Postpunk von obskuren Bands wie Pylon oder Kleenex einen sicheren Zufluchtsort zu finden. Die zersplitterte, sich immer wieder neu zusammensetzende Welt Kirbys ist aber nicht das Einzige, das seltsam ist in dem verstörenden Thriller. Denn auch der Serienkiller, den Kirby im Chicago des Jahres 1992 schließlich zusammen mit dem Reporter Dan zu suchen beginnt, lebt in verschiedenen Wirklichkeiten.  (gun)

© Apple TV+

<b>Platz 4 – Shining Girls (Apple TV+):</b> Auf Kirby Mazrachis Welt ist kein Verlass: Am Morgen war Grendel noch ihre Katze, als sie abends von der Arbeit nach Hause kommt, hat sie einen Hund namens Grendel. Mal lebt sie in Apartment 2B, mal in 3B, mal mit ihrer Mutter, mal mit ihrem Freund. Und die Ärztin, die gerade die riesige Narbe untersucht hat, die Kirby täglich daran erinnert, dass sie fast das Opfer eines Serienkillers geworden wäre, ist plötzlich ein Mann. Nur die Musik bietet Trost: Kirby (Elisabeth Moss) flieht ständig vor der Wirklichkeit unter ihre Kopfhörer, um im 80s-Postpunk von obskuren Bands wie Pylon oder Kleenex einen sicheren Zufluchtsort zu finden. Die zersplitterte, sich immer wieder neu zusammensetzende Welt Kirbys ist aber nicht das Einzige, das seltsam ist in dem verstörenden Thriller. Denn auch der Serienkiller, den Kirby im Chicago des Jahres 1992 schließlich zusammen mit dem Reporter Dan zu suchen beginnt, lebt in verschiedenen Wirklichkeiten. (gun)

<b>Platz 3 – Cobra Kai, Staffel 5  (Netflix):</b> „Cobra Kai“, die Serien-Fortführung der „Karate Kid“-Filme aus den 80ern, ist 2022 bereits in die fünfte Staffel gegangen – und liefert auch weiterhin, was das Nostalgie-Herz begehrt: alte Rivalen, neue Rivalen, Intrigen, Freundschaft und immer wieder Rückblicke in vergangene Zeiten. Dazu natürlich eine gehörige Portion sehr sehenswerter Kampfkunst. Und die sollte man auch lieben, denn sonst wird man sich bei „Cobra Kai“ schnell langweilen. Alle anderen dagegen werden sich schon auf Staffel 6 freuen. (rh)

© Netflix

<b>Platz 3 – Cobra Kai, Staffel 5 (Netflix):</b> „Cobra Kai“, die Serien-Fortführung der „Karate Kid“-Filme aus den 80ern, ist 2022 bereits in die fünfte Staffel gegangen – und liefert auch weiterhin, was das Nostalgie-Herz begehrt: alte Rivalen, neue Rivalen, Intrigen, Freundschaft und immer wieder Rückblicke in vergangene Zeiten. Dazu natürlich eine gehörige Portion sehr sehenswerter Kampfkunst. Und die sollte man auch lieben, denn sonst wird man sich bei „Cobra Kai“ schnell langweilen. Alle anderen dagegen werden sich schon auf Staffel 6 freuen. (rh)

<b>Platz 3 –  Single Drunk Female (Disney+): </b>Samantha (Sofia Black-D’Elia) hat ein Alkoholproblem. Nach einem Ausraster wird sie von ihrer New Yorker Agentur gefeuert und muss zurück nach Hause zu ihrer überfürsorglichen Mutter (Ally Sheedy) in den Speckgürtel von Boston – für die Mittzwanzigerin die Höchststrafe. Sie belagert zunächst ihren Ex und frühere Freundinnen, die sie eigentlich hinter sich gelassen hatte, und findet dann in der Selbsthilfegruppe neue, sehr diverse Freak-Freunde. Simone Finchs schwarzhumorige Serie ist urkomisch, haarsträubend zum Fremdschämen und mitten aus dem Leben gegriffen. (ha)

© Disney+/Freeform

<b>Platz 3 – Single Drunk Female (Disney+): </b>Samantha (Sofia Black-D’Elia) hat ein Alkoholproblem. Nach einem Ausraster wird sie von ihrer New Yorker Agentur gefeuert und muss zurück nach Hause zu ihrer überfürsorglichen Mutter (Ally Sheedy) in den Speckgürtel von Boston – für die Mittzwanzigerin die Höchststrafe. Sie belagert zunächst ihren Ex und frühere Freundinnen, die sie eigentlich hinter sich gelassen hatte, und findet dann in der Selbsthilfegruppe neue, sehr diverse Freak-Freunde. Simone Finchs schwarzhumorige Serie ist urkomisch, haarsträubend zum Fremdschämen und mitten aus dem Leben gegriffen. (ha)

<b>Platz 3 – The Mosquito Coast, Staffel 2 (Apple TV+):</b> Der Plot: Eine Familie ist auf der Flucht, weil ein Elternteil bei den Bemühungen, die Welt zu retten, eine Laborfachangestellte in die Luft sprengt. Das schlägt auch aufs Gemüt der beiden Kinder, denen die Segnungen des Kapitalismus auf der Flucht vor der amerikanischen Regierung versagt werden. Am Ende landen sie in einer Kommune Verfolgter im Dschungel Guatemalas. Leider ist Utopia doch nicht so paradiesisch wie gedacht: Der Vermieter ist ein Gangster. So fällt im Dschungel der so schöne wie traurige Satz: „We were never supposed to be this unhappy . . .“  (ivo)

© Apple TV+

<b>Platz 3 – The Mosquito Coast, Staffel 2 (Apple TV+):</b> Der Plot: Eine Familie ist auf der Flucht, weil ein Elternteil bei den Bemühungen, die Welt zu retten, eine Laborfachangestellte in die Luft sprengt. Das schlägt auch aufs Gemüt der beiden Kinder, denen die Segnungen des Kapitalismus auf der Flucht vor der amerikanischen Regierung versagt werden. Am Ende landen sie in einer Kommune Verfolgter im Dschungel Guatemalas. Leider ist Utopia doch nicht so paradiesisch wie gedacht: Der Vermieter ist ein Gangster. So fällt im Dschungel der so schöne wie traurige Satz: „We were never supposed to be this unhappy . . .“ (ivo)

<b>Platz 3 – Matrjoschka, Staffel 2 (Netflix):</b> Das Leben ist kurz, weiß Nadia Vulvokov, die trinkende, qualmende und fluchende Heldin dieser wüsten wie intelligenten Serie. In der ersten Staffel durchlebte sie immer wieder ihren 36. Geburtstag und starb jedes Mal einen anderen Tod. Diesmal reist Nadia per U-Bahn quer durch die Zeit und begegnet jüngeren Versionen ihrer Angehörigen wie ihrer schwangeren Mutter. Die Logik spielt keine Hauptrolle. Dafür punktet die neue Staffel mit anarchischem Witz, Zeitkolorit und rotziger Ihr-könnt-mich-mal-Attitüde. (kah)

© Netflix

<b>Platz 3 – Matrjoschka, Staffel 2 (Netflix):</b> Das Leben ist kurz, weiß Nadia Vulvokov, die trinkende, qualmende und fluchende Heldin dieser wüsten wie intelligenten Serie. In der ersten Staffel durchlebte sie immer wieder ihren 36. Geburtstag und starb jedes Mal einen anderen Tod. Diesmal reist Nadia per U-Bahn quer durch die Zeit und begegnet jüngeren Versionen ihrer Angehörigen wie ihrer schwangeren Mutter. Die Logik spielt keine Hauptrolle. Dafür punktet die neue Staffel mit anarchischem Witz, Zeitkolorit und rotziger Ihr-könnt-mich-mal-Attitüde. (kah)

<b>Platz 3 – Stranger Things, Staffel 4 (Netflix):</b> Es ließe sich viel über die Detailversessenheit der Science-Fiction-Horror-Retro-Show der Duffer-Zwillinge sagen: über all die Anspielungen auf „Eraserhead“, „Fast Times at Ridgement High“ oder die „Nightmare on Elm Street“-Filme; über die schlimmen 80er-Jahre-Frisuren, die Millie Bobby Brown (Eleven), Finn Wolfhard (Mike), Natalia Dyer (Nancy) und Noah Schnapp (Will) zugemutet werden; über den großartigen Einstand von Tom Wlaschiha („Game of Thrones“, „Das Boot“) als Gefängniswärter. Aber sehen Sie selbst! Falls Sie es nicht sowieso schon längst getan haben. (gun)

© Netflix

<b>Platz 3 – Stranger Things, Staffel 4 (Netflix):</b> Es ließe sich viel über die Detailversessenheit der Science-Fiction-Horror-Retro-Show der Duffer-Zwillinge sagen: über all die Anspielungen auf „Eraserhead“, „Fast Times at Ridgement High“ oder die „Nightmare on Elm Street“-Filme; über die schlimmen 80er-Jahre-Frisuren, die Millie Bobby Brown (Eleven), Finn Wolfhard (Mike), Natalia Dyer (Nancy) und Noah Schnapp (Will) zugemutet werden; über den großartigen Einstand von Tom Wlaschiha („Game of Thrones“, „Das Boot“) als Gefängniswärter. Aber sehen Sie selbst! Falls Sie es nicht sowieso schon längst getan haben. (gun)

<b>Platz 2 –  Babylon Berlin, Staffel 4 (Sky/ARD):</b> Die Wirtschaftskrise und der Revanchismus haben Berlin 1931 fest im Griff. Die Kriminalassistentin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries) konkurriert beim Damen-Tanzmarathon um 1000 Reichsmark, der Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) marschiert mit der gegen Hitler rebellierenden SA. In der Unterwelt tobt ein Krieg, der Industrielle Alfred Nyssen (Lars Eidinger) baut Raketen, Selbstjustizler strafen nach Gutdünken. Klug verschränkte Handlungsstränge vor atemberaubender Kulisse (Uli Hanisch) bietet „Babylon Berlin“ auch in Staffel vier. Das Ende der Weimarer Republik ist bereits mit Händen zu greifen, auch wenn Max Raabe noch eskapistisch swingend von einem „Tag wie Gold“ singt. (ha)

© Sky/ARD

<b>Platz 2 – Babylon Berlin, Staffel 4 (Sky/ARD):</b> Die Wirtschaftskrise und der Revanchismus haben Berlin 1931 fest im Griff. Die Kriminalassistentin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries) konkurriert beim Damen-Tanzmarathon um 1000 Reichsmark, der Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) marschiert mit der gegen Hitler rebellierenden SA. In der Unterwelt tobt ein Krieg, der Industrielle Alfred Nyssen (Lars Eidinger) baut Raketen, Selbstjustizler strafen nach Gutdünken. Klug verschränkte Handlungsstränge vor atemberaubender Kulisse (Uli Hanisch) bietet „Babylon Berlin“ auch in Staffel vier. Das Ende der Weimarer Republik ist bereits mit Händen zu greifen, auch wenn Max Raabe noch eskapistisch swingend von einem „Tag wie Gold“ singt. (ha)

<b>Platz 3 – Stranger Things, Staffel 4 (Netflix):</b> Das ist quasi das Nudelgericht unter den Serien: Es gibt kaum jemanden, dem das nicht gefällt. Die Serie, auf die sich alle einigen können. Wie schön, dass die Künstlerin Kate Bush mit ihrem Song „Running up that Hill“ einen zweiten Frühling erleben konnte. (nja)

© Netflix

<b>Platz 3 – Stranger Things, Staffel 4 (Netflix):</b> Das ist quasi das Nudelgericht unter den Serien: Es gibt kaum jemanden, dem das nicht gefällt. Die Serie, auf die sich alle einigen können. Wie schön, dass die Künstlerin Kate Bush mit ihrem Song „Running up that Hill“ einen zweiten Frühling erleben konnte. (nja)

<b>Platz 2 –  Cabinet of Curiosities (Netflix):</b> Guillermo del Toro ist ein Meister des Gruselkinos. Wer Spaß hat an morbiden Geschichten, kommt an dessen prächtiger Anthologie-Serie „Cabinet of Curiosities“ nicht vorbei. Unter Mitwirkung namhafter Regisseurinnen und Regisseure des Genres stellt del Toro teils wirklich haarsträubende Horrorminiaturen vor. Wer sich allerdings vor Riesenratten, Friedhöfen, wahnsinnigen Künstlern und konformistischen Nachbarinnen fürchtet, sollte die Pforten dieses herrlichen Schauerkabinetts besser geschlossen halten. (kah)

© Netflix/David Lee

<b>Platz 2 – Cabinet of Curiosities (Netflix):</b> Guillermo del Toro ist ein Meister des Gruselkinos. Wer Spaß hat an morbiden Geschichten, kommt an dessen prächtiger Anthologie-Serie „Cabinet of Curiosities“ nicht vorbei. Unter Mitwirkung namhafter Regisseurinnen und Regisseure des Genres stellt del Toro teils wirklich haarsträubende Horrorminiaturen vor. Wer sich allerdings vor Riesenratten, Friedhöfen, wahnsinnigen Künstlern und konformistischen Nachbarinnen fürchtet, sollte die Pforten dieses herrlichen Schauerkabinetts besser geschlossen halten. (kah)

<b>Platz 2: The Bear (Disney+): </b>Kaum eine Serie wurde im englischsprachigen Raum 2022 mehr gefeiert als „The Bear“ – die Geschichte eines Spitzenkochs, der nach dem Tod seines Bruders dessen heruntergekommene Sandwichbar übernimmt und sie wieder auf Vordermann bringen will. Für den Zuschauer funktioniert die Serie auf vielen Ebenen: Neben dem Blick in den alltäglichen Küchenwahnsinn geht es vor allem um Menschliches. Um den Ton und den Umgang in einer Restaurantküche – und um die Geschichte einer Familie, die den Verlust eines Menschen verarbeiten muss. Aber auch wenn das jetzt alles sehr schwer klingt – diese Serie ist dennoch unglaublich unterhaltsam! (rh)

© Disney+/FX Network

<b>Platz 2: The Bear (Disney+): </b>Kaum eine Serie wurde im englischsprachigen Raum 2022 mehr gefeiert als „The Bear“ – die Geschichte eines Spitzenkochs, der nach dem Tod seines Bruders dessen heruntergekommene Sandwichbar übernimmt und sie wieder auf Vordermann bringen will. Für den Zuschauer funktioniert die Serie auf vielen Ebenen: Neben dem Blick in den alltäglichen Küchenwahnsinn geht es vor allem um Menschliches. Um den Ton und den Umgang in einer Restaurantküche – und um die Geschichte einer Familie, die den Verlust eines Menschen verarbeiten muss. Aber auch wenn das jetzt alles sehr schwer klingt – diese Serie ist dennoch unglaublich unterhaltsam! (rh)

<b>Platz 2 – Severance (Apple TV+): </b>Marc hat  den ödesten Job der Welt:  Doch ihm und all den anderen Menschen, die bei Lumon Industries arbeiten, ist das ziemlich egal. Denn jedes Mal, wenn sie das Büro verlassen, werden sie zu einem anderen Menschen und vergessen ihren Job: Sie haben ihr Gehirn freiwillig in zwei Teile trennen lassen. Privatmensch Marc weiß nicht, was sein arbeitendes Ich den ganzen Tag so treibt. Alle reden von Work-Life-Balance, Lumon Industries setzt sie konsequent um. Doch ist man in der selbst gewählten Schizophrenie noch Mensch? Was passiert in dem geheimnisvollen Pausenraum? Und wofür stehen all die Zahlen, die sie da tagtäglich auf den Computerbildschirmen hin und her schieben? „Severance“ ist ein skurril-bösartiger Arbeitsplatzthriller – großartig besetzt (mit Adam Scott, Patricia Arquette, John Turturro und Christopher Walken), ausgestattet und fotografiert und stilsicher von Ben Stiller in Szene gesetzt.  (gun)

© Apple TV+

<b>Platz 2 – Severance (Apple TV+): </b>Marc hat den ödesten Job der Welt: Doch ihm und all den anderen Menschen, die bei Lumon Industries arbeiten, ist das ziemlich egal. Denn jedes Mal, wenn sie das Büro verlassen, werden sie zu einem anderen Menschen und vergessen ihren Job: Sie haben ihr Gehirn freiwillig in zwei Teile trennen lassen. Privatmensch Marc weiß nicht, was sein arbeitendes Ich den ganzen Tag so treibt. Alle reden von Work-Life-Balance, Lumon Industries setzt sie konsequent um. Doch ist man in der selbst gewählten Schizophrenie noch Mensch? Was passiert in dem geheimnisvollen Pausenraum? Und wofür stehen all die Zahlen, die sie da tagtäglich auf den Computerbildschirmen hin und her schieben? „Severance“ ist ein skurril-bösartiger Arbeitsplatzthriller – großartig besetzt (mit Adam Scott, Patricia Arquette, John Turturro und Christopher Walken), ausgestattet und fotografiert und stilsicher von Ben Stiller in Szene gesetzt. (gun)

<b>Platz 2 – Ozark, Staffel 4 (Netflix):</b> Scheinbar habe ich ein Faible für gruselige Familienkonstellationen, woher kommt das bloß? In dieser Netflix-Serie muss sich ein Mafia-Buchhalter gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf der Flucht vor dem Kartell in der Provinz mit Hinterwäldlern herumschlagen. Dann steigt der Familienvater immer weiter in der Hierarchie des Kartells auf, bis er den Kartellchef krankheitsbedingt sogar vertreten muss, ganz ohne Headhunter. Wobei in dieser Serie auch Köpfe gejagt werden, nur auf die mexikanische Art. Spannendes Finale einer Serie, die zu Unrecht im Schatten von „Breaking Bad“ steht. (ivo)

© Netflix

<b>Platz 2 – Ozark, Staffel 4 (Netflix):</b> Scheinbar habe ich ein Faible für gruselige Familienkonstellationen, woher kommt das bloß? In dieser Netflix-Serie muss sich ein Mafia-Buchhalter gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf der Flucht vor dem Kartell in der Provinz mit Hinterwäldlern herumschlagen. Dann steigt der Familienvater immer weiter in der Hierarchie des Kartells auf, bis er den Kartellchef krankheitsbedingt sogar vertreten muss, ganz ohne Headhunter. Wobei in dieser Serie auch Köpfe gejagt werden, nur auf die mexikanische Art. Spannendes Finale einer Serie, die zu Unrecht im Schatten von „Breaking Bad“ steht. (ivo)

<b>Platz 2 – The Bear (Disney+):</b> Carmen „Carmy“ Berzatto (dargestellt vom großartigen Jeremy Allen White, den man noch aus „Shameless“ kennt) war Koch in einem der besten Restaurants der Welt und kehrt nun zurück, um den heruntergewirtschafteten Sandwichladen seines verstorbenen Bruders zu übernehmen. Die Bilder sind wahnsinnig schnell und erzählen vom realen Arbeitsalltag in der Gastronomie. (nja)

© Disney+/FX Network

<b>Platz 2 – The Bear (Disney+):</b> Carmen „Carmy“ Berzatto (dargestellt vom großartigen Jeremy Allen White, den man noch aus „Shameless“ kennt) war Koch in einem der besten Restaurants der Welt und kehrt nun zurück, um den heruntergewirtschafteten Sandwichladen seines verstorbenen Bruders zu übernehmen. Die Bilder sind wahnsinnig schnell und erzählen vom realen Arbeitsalltag in der Gastronomie. (nja)

<b>Platz 1:  Undone, Staffel 2 (Amazon):</b> Die für Erwachsene entwickelte Animationsserie über das Geheimnis einer amerikanisch-mexikanischen Familie ist eine kleine Sensation. Nicht nur wegen des aufwendigen Rotoskopie-Verfahrens, bei dem Realspielszenen überzeichnet werden. Der Plot ist vielschichtig und handelt von den Schicksalsschlägen der Familie Winograd-Diaz über mehrere Dekaden hinweg. Bob Odenkirk brilliert als zeitreisender Physikprofessor, der mit seiner Tochter Alma (Rosa Salazar) versucht, seinen eigenen Tod aufzuklären. (kah)

© Amazon Prime Video

<b>Platz 1: Undone, Staffel 2 (Amazon):</b> Die für Erwachsene entwickelte Animationsserie über das Geheimnis einer amerikanisch-mexikanischen Familie ist eine kleine Sensation. Nicht nur wegen des aufwendigen Rotoskopie-Verfahrens, bei dem Realspielszenen überzeichnet werden. Der Plot ist vielschichtig und handelt von den Schicksalsschlägen der Familie Winograd-Diaz über mehrere Dekaden hinweg. Bob Odenkirk brilliert als zeitreisender Physikprofessor, der mit seiner Tochter Alma (Rosa Salazar) versucht, seinen eigenen Tod aufzuklären. (kah)

<b>Platz 1 – Top Boy 2 (Netflix):</b> Nach dem „Top Boy 2“-Studium wird der London-Urlaub nie wieder unbeschwert sein. Die Serie um Gangster mit jamaikanischen Wurzeln zeigt die englische Hauptstadt düster und ohne Sehenswürdigkeiten. Für mich die traurigste Serie des Jahres. Überall dysfunktionale Familien: Protagonist Sully, gespielt von Kane Robinson, der als Rapper Kano ebenfalls sehr erfolgreich ist, sieht so aus, als könnte er jede Sekunde losheulen, selbst wenn oder gerade weil er Menschen umbringt. Sprachlich lernt man im Original eine Menge, zum Beispiel „Wagwan“ für „Was geht ab?“. Die beste Serie des Jahres, say no more. (ivo)

© Netflix

<b>Platz 1 – Top Boy 2 (Netflix):</b> Nach dem „Top Boy 2“-Studium wird der London-Urlaub nie wieder unbeschwert sein. Die Serie um Gangster mit jamaikanischen Wurzeln zeigt die englische Hauptstadt düster und ohne Sehenswürdigkeiten. Für mich die traurigste Serie des Jahres. Überall dysfunktionale Familien: Protagonist Sully, gespielt von Kane Robinson, der als Rapper Kano ebenfalls sehr erfolgreich ist, sieht so aus, als könnte er jede Sekunde losheulen, selbst wenn oder gerade weil er Menschen umbringt. Sprachlich lernt man im Original eine Menge, zum Beispiel „Wagwan“ für „Was geht ab?“. Die beste Serie des Jahres, say no more. (ivo)

<b>Platz 1 – Doppelhaushälfte (ZDF Neo):</b> Weiter entfernt voneinander als diese beiden Familien geht es gar nicht. Dabei teilen sie sich ein Doppelhaus. Die Patchworkfamilie, bestehend aus Theo (geboren in Karlsruhe und Vorfahren in Ruanda) und der iranischstämmigen Mari Sawadi mit Töchterchen Zoe, zieht aus dem hippen Berlin ins kleinbürgerliche Umland, wo die Deutschlandflagge an der anderen Doppelhaushälfte hängt. Großartig sind Milan Peschel und Minh-Khai Phan-Thi als scheinbares Spießerpärchen. Die Comedyserie spielt klug mit Klischees in unser aller Köpfen. (nja)

© ZDF

<b>Platz 1 – Doppelhaushälfte (ZDF Neo):</b> Weiter entfernt voneinander als diese beiden Familien geht es gar nicht. Dabei teilen sie sich ein Doppelhaus. Die Patchworkfamilie, bestehend aus Theo (geboren in Karlsruhe und Vorfahren in Ruanda) und der iranischstämmigen Mari Sawadi mit Töchterchen Zoe, zieht aus dem hippen Berlin ins kleinbürgerliche Umland, wo die Deutschlandflagge an der anderen Doppelhaushälfte hängt. Großartig sind Milan Peschel und Minh-Khai Phan-Thi als scheinbares Spießerpärchen. Die Comedyserie spielt klug mit Klischees in unser aller Köpfen. (nja)

<b>Platz 1 –  Andor (Disney+): </b>Raumschiffe, wüste Planeten, seltsame Kreaturen: Die „Star Wars“-Magie schillert wieder, während der Titelheld Cassian Andor (Diego Luna) sich vom Kleingauner-Ego zum Überzeugungstäter wandelt. Zunächst als Söldner angeheuert von einem Drahtzieher der Rebellion (Stellan Skarsgard), ermöglicht er einen Schlag gegen das Imperium. In dessen Innern herrscht subtiles Hauen und Stechen, wie man es von Diktaturen kennt, das gnadenlose Versklavungsregime nach außen aber steht. Der Showrunner und Autor Tony Gilroy („Bourne“) hat schon das Buch zum Todesstern-Spielfilm „Rogue One“ (2016) geschrieben – hier erzählt er nun die Vorgeschichte. (ha)

© Lucasfilm Ltd./Des Willie

<b>Platz 1 – Andor (Disney+): </b>Raumschiffe, wüste Planeten, seltsame Kreaturen: Die „Star Wars“-Magie schillert wieder, während der Titelheld Cassian Andor (Diego Luna) sich vom Kleingauner-Ego zum Überzeugungstäter wandelt. Zunächst als Söldner angeheuert von einem Drahtzieher der Rebellion (Stellan Skarsgard), ermöglicht er einen Schlag gegen das Imperium. In dessen Innern herrscht subtiles Hauen und Stechen, wie man es von Diktaturen kennt, das gnadenlose Versklavungsregime nach außen aber steht. Der Showrunner und Autor Tony Gilroy („Bourne“) hat schon das Buch zum Todesstern-Spielfilm „Rogue One“ (2016) geschrieben – hier erzählt er nun die Vorgeschichte. (ha)

<b>Platz 1 – Pistol (Disney+):</b> Die Serie „Pistol“ erzählt das kurze, aber intensive Bandleben der Sex Pistols, bei der kein Geringerer als Oscar-Preisträger Danny Boyle („Trainspotting“, „Slumdog Millionär“) Regie führte. Und das merkt man in jeder Sequenz: in der Liebe zu den Hauptfiguren, dem Arbeitermilieu der 70er Jahre in Großbritannien und der Vielschichtigkeit, mit der Boyle Einblicke in die Punkbewegung rund um Malcom McLaren und Vivienne Westwood gibt. Dazu kommen grandiose Schauspieler, die den Zuschauer bisweilen vergessen lassen, dass es ja gar keine Dokumentation ist. (rh)

© Disney+/FX Network

<b>Platz 1 – Pistol (Disney+):</b> Die Serie „Pistol“ erzählt das kurze, aber intensive Bandleben der Sex Pistols, bei der kein Geringerer als Oscar-Preisträger Danny Boyle („Trainspotting“, „Slumdog Millionär“) Regie führte. Und das merkt man in jeder Sequenz: in der Liebe zu den Hauptfiguren, dem Arbeitermilieu der 70er Jahre in Großbritannien und der Vielschichtigkeit, mit der Boyle Einblicke in die Punkbewegung rund um Malcom McLaren und Vivienne Westwood gibt. Dazu kommen grandiose Schauspieler, die den Zuschauer bisweilen vergessen lassen, dass es ja gar keine Dokumentation ist. (rh)

<b>Platz 1 – The Bear (Disney+):</b> Starkoch Carmy kehrt nach dem Selbstmord seines Bruders nach Chicago zurück, um dessen Sandwichshop zu übernehmen. Das klingt verdächtig nach der Hollywood-Klischeestory vom verlorenen Sohn, der nach Hause zurückfindet und dort wieder die Einfachheit des Lebens zu schätzen lernt. Doch „The Bear“ ist alles, nur nicht das. Tatsächlich ist es unglaublich, wie viel in dieser kleinen Serie steckt, die in den USA bereits zum Überraschungshit der Saison geworden ist und die Nachfrage nach „Italian Beef“-Sandwiches drastisch erhöht hat: ein erschütternd intensives Küchen-Kammerspiel, das sich ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs befindet; ein vielstimmig-lautes Ensemblestück voller grandioser sperriger Charaktere; eine Hommage an Foodworker überall auf der Welt, deren groteske Arbeitsbedingungen selten zuvor so unerbittlich direkt in Szene gesetzt wurden; die Dekonstruktion des amerikanischen Traums; ein verstörendes Familiendrama; ein Meisterwerk der Serienfernsehens, das sich traut, in acht hypernervös inszenierten Episoden den Zuschauern einiges abzuverlangen. (gun)

© Disney+/FX Network

<b>Platz 1 – The Bear (Disney+):</b> Starkoch Carmy kehrt nach dem Selbstmord seines Bruders nach Chicago zurück, um dessen Sandwichshop zu übernehmen. Das klingt verdächtig nach der Hollywood-Klischeestory vom verlorenen Sohn, der nach Hause zurückfindet und dort wieder die Einfachheit des Lebens zu schätzen lernt. Doch „The Bear“ ist alles, nur nicht das. Tatsächlich ist es unglaublich, wie viel in dieser kleinen Serie steckt, die in den USA bereits zum Überraschungshit der Saison geworden ist und die Nachfrage nach „Italian Beef“-Sandwiches drastisch erhöht hat: ein erschütternd intensives Küchen-Kammerspiel, das sich ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs befindet; ein vielstimmig-lautes Ensemblestück voller grandioser sperriger Charaktere; eine Hommage an Foodworker überall auf der Welt, deren groteske Arbeitsbedingungen selten zuvor so unerbittlich direkt in Szene gesetzt wurden; die Dekonstruktion des amerikanischen Traums; ein verstörendes Familiendrama; ein Meisterwerk der Serienfernsehens, das sich traut, in acht hypernervös inszenierten Episoden den Zuschauern einiges abzuverlangen. (gun)

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Erstellt:
16. Dezember 2022, 18:16 Uhr
Aktualisiert:
30. Dezember 2022, 19:19 Uhr

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