Neuer ZDF-Film „Hallo Spencer“
Ein Liebling aus alten Zeiten kehrt zurück
Mit „Hallo Spencer – Der Film“ begibt sich das ZDF auf eine nostalgische Reise. Und auch Satiriker Jan Böhmermann hat seine Finger bei der Fortsetzung der beliebten Kinderserie im Spiel.
Von Johanna Marie Kleine
In der Weihnachtszeit erinnern sich manche vielleicht an Kindertage, in denen sie freudestrahlend vor dem Fernseher saßen und gebannt auf neue Folgen der Lieblingsserie warteten. „Hallo Spencer“ war für viele so eine Serie. Nun steht Weihnachten vor der Tür und für Fans der Serie gibt es ein besonderes Geschenk: Das ZDF bringt „Hallo Spencer“ zurück – und zwar in Spielfilmlänge.
„Hallo Spencer“ war die legendäre Kinderserie, die von 1979 bis 2001 vom NDR produziert wurde. Über 275 Folgen umfasst die Serie, darunter etliche Sonderepisoden. Sie alle erzählen von der Puppenfigur Spencer und seinen Freunden, die gemeinsam im Runddorf „Spencerdorf“ lebten und von Spencers TV-Show unterhalten wurden. Nun – über 20 Jahre später – folgt der Film. In Auftrag gegeben vom ZDF, hat auch der Satiriker Jan Böhmermann maßgeblich zu dem Projekt beigetragen. Er selbst ist großer „Hallo Spencer“-Fan und hatte den Erfinder der Serie Winfried Debertin bereits in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ zu Gast. Böhmermann wirkte unter anderem auch am Drehbuch für „Hallo Spencer – Der Film“ mit.
Eine Ode an das Puppenspielen
„Hallo Spencer – der Film“ erzählt die Geschichte von Jakob Sesam (Rainer Bock), dem Erfinder und „Mastermind“ hinter dem Spencer-Universum. Die Figur steht dabei stellvertretend für Erfinder Winfried Debertin, der die plappernde Puppe als deutschen Ableger zur Sesamstraße erfand.
Jakob Sesam lebt gemeinsam mit allen Spencer-Puppen in einem alten Club, dem Coconut Cave. Der Coconut Cave, „das war vor 50 Jahren die größte Landdisco der Bundesrepublik Deutschland“, berichtet er nostalgisch. Ebenso nostalgisch: Sein Verhältnis zu seinen Puppen und die Haltung zu seinem Beruf. So sagt Jakob Sesam zu Beginn des Films: „Ich spiele nicht mit Puppen. Ich bin Puppenspieler.“
Spencer soll wiederentdeckt werden
Seine Puppen, das sind Spencer, Poldi, Kasimir, Lulu, Elvis, Nepomuk, Lexi und die Quietschbeus. Sie alle treten im Film auf, mal selbst von Jakob Sesam gespielt, mal ohne sichtbare Puppenspieler – die Grenzen zwischen Spieler und Puppe verschwimmen und bringen alte Sympathien für Spencer und seine Freunde zurück. Denn Jakob Sesam ist der festen Überzeugung: „’Hallo Spencer’ ist nicht tot. Die Leute müssen ihn nur wiederentdecken.“
Doch nicht alle sind so begeistert wie Jakob Sesam: Seine Vermieterin Peggy (Victoria Trauttmansdorff) will ihm die Unterkunft im Coconut Cave streichen, der Platz soll einem Seniorenheim mit dem wunderbaren Namen „Gute Nacht“ weichen. Sollte Jakob Sesam nicht kurzerhand zehn Millionen Euro auftreiben, verliert er sein Archiv und mit ihm auch seine Puppen. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Luise (Margarita Broich) beschließt er, einen Film zu drehen, um auf diese Weise in zwei Wochen das Geld zusammenzubekommen. Ob dieser Plan aufgeht, ist, wer hätte es gedacht, nur nebensächlich für die Wahrnehmung des Films.
Der Film ist eine Hommage an das Puppenspielen, an Fernsehen ohne Künstliche Intelligenz oder 3-D-Animationen, spielend mit der Frage, was eben dieses in der heutigen Zeit noch für einen Wert hat. Gespickt mit der typisch gehässigen Böhmermann-Satire, wirkt der Film zu Teilen absurd, greift aber hierdurch genau da an, wo er zu verorten ist: in einem melancholischen Nostalgie-Gefühl gegenüber der 80er Jahre.
Verfügbarkeit„Hallo Spencer – Der Film“ ist ab Freitag, 13. Dezember, in der ZDF Mediathek verfügbar. In ZDF neo ist er am Mittwoch, 25. Dezember, um 20.15 Uhr sowie im ZDF am Freitag, 27. Dezember, um 23.45 Uhr zu sehen.