Kritik zum „Tatort“ aus München
Ein Vater unter Verdacht und viele Klischees
Ein Wunderkind zwischen der Pflegefamilie und seinem Vater, dem Straftäter auf der einen Seite, die harte Welt hinter Gittern auf der anderen Seite: Der neue „Tatort“ aus München lebt auch von den Kontrasten.
Von Christine Bilger
Was taugt „Das Wunderkind “? Der neue „Tatort “ aus „München “ im Schnellcheck
Die Handlung in zwei Sätzen Ein Strafgefangener, der Mitinsassen drangsaliert, wird in der Dusche des Gefängnisses erstochen. Zum Kreis der Verdächtigen zählt auch Dieter Scholz (Carlo Ljubek), der kurz vor der Entlassung steht und in Freiheit seinen Sohn, ein Wunderkind am Klavier, wieder zu sich holen will, gegen den Widerstand der Pflegeeltern – und leider auch des eigenen Kindes.
Zahl der Leichen 3 – aber nur, wenn man nach der Auflösung nicht ungeduldig abschaltet, kriegt man alle drei Morde mit.
Klischees Rivalisierende Gangs hinter Gittern, Drahtzieher für das Verbrechen in Freiheit, eine Justizwachfrau, die mit dem Obergangster eine Affäre hat, und natürlich wird das Opfer unter der Dusche erstochen. Ein bisschen viel Klischees – oder die harte Realität hinter Gittern?
Harter Stoff Der Rächer des Ermordeten killt den falschen, den Vater des Wunderkinds. Danach finden die Ermittler den Sohn blutüberströmt an der Bushaltestelle. Brutal und für die Handlung nicht wirklich nötig? Es sei denn, das Kind kennt den Mörder – und das tut es auch. Insofern sei dieser brutale Auswuchs verziehen.
Unser Fazit Man schaut den ersten Tatort nach der Ankündigung des Abschieds der Münchner natürlich auch unter dem Aspekt an: Werden sie uns fehlen? Aber ja, sowas von! Auch wenn der 94. Film mit Batic und Leitmayr die wahre Größe von Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl nicht ganz zum Tragen bringt. Hoffentlich machen sie die 100 noch voll bis zum Abschied.
Spannung Note 2; Logik Note 3