Jazz Open Stuttgart

John Legends große Show

Der Sänger und Produzent John Legend hat auf dem Schlossplatz ein großes R&B-Spektakel inszeniert – angeheizt durch die stimmgewaltige Britin Jessie J.

John Legend gibt Fotos erst nach eingehender Prüfung frei – darum hier nur ein Vorgeschmack.

© /Reiner Pfisterer

John Legend gibt Fotos erst nach eingehender Prüfung frei – darum hier nur ein Vorgeschmack.

Von Bernd Haasis

Wer den Künstlernamen „Legend“ wählt wie der Sänger und Produzent John Roger Stephens, muss über ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein verfügen – was er bei Jazz Open einlöst: Mit einer exzellenten Band inszeniert der US-Popstar John Legend auf dem ausverkauften Schlossplatz die perfekte R&B-Show.

Gleich bei „Used to Love“ gehen alle Arme hoch, während der Pfau mit der rauen Männerstimme und dem makellosen Falsett im rosa Anzug mit zwei Backgroundsängerinnen in rosa Abendkleidern am Bühnenrand singt und tanzt.

John Legend ist ein Charmeur

„You’re my dream come true, Stuttgart!“, sagt der Charmeur und reiht in einem Medley etwas selbstverliebt seinen illustren Werdegang auf: Kollaborationen mit Lauryn Hill, Kanye West, Jay-Z und Alicia Keys. Später trägt er Schwarz, intoniert „Feeling good“ und empfiehlt sich als Erbe von Legenden wie Marvin Gaye.

Er erzählt von seinem Elternhaus, der Vater Pfarrer und Schlagzeuger, die Mutter Organistin. Allein am Flügel singt er Paul Simons Klassiker „Bridge over troubled Water“ und widmet ihn seiner Großmutter, die ihm „Gospel-Piano“ beigebracht habe. Die 7000 Zuschauer stehen längst, als Legend sie „Ordinary People“ mitsingen lässt und die Überballade „All of me“ – „you sound so good!“, ruft er, und erntet ohrenbetäubenden Jubel.

Jessie J. trägt das Herz auf der Zunge

Die Bühne angewärmt hat Jessie J. mit ihrer rot glühenden Stimme, einer vor Energie strotzenden Jazz-Rock-Band, sehr britischem Humor und Hits wie „Price Tag“ und „Who you are“ – da singt das Publikum so engagiert, dass sie fragt: „Wollt ihr mit mir auf Tour kommen?“ Sie ist eine grundsympathische Stimmungskanone, trägt das Herz auf der Zunge, spielt ein kleines Spielchen mit einem Zuschauer auf der Tribüne, erzählt, dass sie krank war. „Oooh“, tönt es vom Platz. Jessie J.: „Lasst das, ich bin 34!“

Im Bix: eine afrokaribische Fiesta

Wer nun denkt: Besser wird’s nicht!, hat den Jazzclub Bix vergessen. Da entfachen spät zwei Männer mit Band vor ausverkauftem Haus eine afrokaribische Fiesta: der Sänger und Bassist Richard Bona aus Kamerun und der kubanische Pianist Alfredo Rodriguez, einer der einfallsreichsten Solisten dieses Festivals.

Extrem kurzweilig mischt er Gedankenblitze aus Latin, Jazz und Blues, bettet sie immer ein in griffige Themen und deren Variationen. Was die Qualität der Improvisationen angeht, wäre Rodriguez wohl der Sieger dieses denkwürdigen Festivaltages – wenn ein solcher gekürt würde.

Mehr zu Jazz Open finden Sie in unseren Kritiken zu den Konzerten von Herbie Hancock, Till Brönner, Joe Jackson, Stanley Clarke, Hypnotic Brass Ensemble, Gregory Porter und Al Di Meola, Jamie Cullum und Larkin Poe sowie Jorja Smith, Celeste, Suzanne Vega und Judith Hill.

Jessie J. Sorgt für Stimmung –  wie John Legend  prüft auch sie Konzertfotos eingehend, bevor sie sie freigibt.

© Reiner Pfisterer

Jessie J. Sorgt für Stimmung – wie John Legend prüft auch sie Konzertfotos eingehend, bevor sie sie freigibt.

Jessie J.  begeistert Stuttgart

© Reiner Pfisterer

Jessie J. begeistert Stuttgart

John Legend – oder besser das,  was man von seiner Show vorerst zeigen darf

© Reiner Pfisterer/Reiner Pfisterer

John Legend – oder besser das, was man von seiner Show vorerst zeigen darf

John Legend

© Reiner Pfisterer

John Legend

Die Schlossplatzbühne

© Reiner Pfisterer

Die Schlossplatzbühne

John Legend

© Reiner Pfisterer

John Legend

John Legends große Show

© wpsteinheisser/Wolf-Peter Steinheißer

Richard Bona

© Wolf-Peter Steinheißer

Richard Bona

Richard Bona

© Wolf-Peter Steinheißer

Richard Bona

Alfredo Rodriguez

© Wolf-Peter Steinheißer

Alfredo Rodriguez

Richard Bona

© Wolf-Peter Steinheißer

Richard Bona

Der Bläsersatz

© Wolf-Peter Steinheißer

Der Bläsersatz

Alfredo Rodriguez

© Wolf-Peter Steinheißer

Alfredo Rodriguez

Der Bläsersatz

© Wolf-Peter Steinheißer

Der Bläsersatz

Alfredo Rodriguez

© Wolf-Peter Steinheißer

Alfredo Rodriguez

Richard Bona

© Wolf-Peter Steinheißer

Richard Bona

Die Band nach dem Gig hinterm Gustav-Siegle-Haus

© Wolf-Peter Steinheißer

Die Band nach dem Gig hinterm Gustav-Siegle-Haus

Alfredo Rodriguez und Richard Bona

© Wolf-Peter Steinheißer

Alfredo Rodriguez und Richard Bona

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Erstellt:
16. Juli 2022, 02:22 Uhr
Aktualisiert:
17. Juli 2022, 11:08 Uhr

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