Künstler der Baracke zeigen Naturdarstellungen in Backnang
13 Künstler der Baracke stellen in der Außenstelle des Landratsamts Rems-Murr-Kreis in Backnang aus. Oberbürgermeister Maximilian Friedrich lobt die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Ansätze, Techniken, Themen und Motive.
Von Carmen Warstat
Backnang. Der Ort der Werkschau, die Außenstelle des Landratsamts in der Erbstetter Straße 58, hat sich über Jahre bewährt: Bereits zum 23. Mal sind die Maler der Baracke dort mit ihren Werken zu Gast, denn „Kunst“, so Landrat Richard Sigel in seinem Grußwort, „braucht Raum“. Er lobte die Vielfalt der ausgestellten Werke und ergänzte, dass diese die Räumlichkeiten aufwerteten, nicht zuletzt deshalb sei er mit seiner Behörde sehr gern Gastgeber dieser ersten Ausstellung der Maler der Baracke „nach Corona“. Der Kreistag habe eine kleine Kunstkommission eingerichtet, um den Rems-Murr-Kreis in Zukunft künstlerisch in Szene zu setzen.
Die Unterstützung des Landkreises ist den Künstlern also weiterhin gewiss, die der Stadt Backnang ebenso, wie Oberbürgermeister Maximilian Friedrich betonte. Er äußerte sich mit Bewunderung über die Ausdauer der Künstlergruppe, die seit 45 Jahren zusammen arbeitet, ohne das Individuum einzuengen oder einen vereinheitlichenden Gruppenstil zu entwickeln. Auch Friedrich lobte die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Ansätze, Techniken, Themen und Motive und hob die beträchtliche Altersspanne hervor. „Im Vordergrund steht die Freude am Machen und die Idee, dass sich jeder auf seinen eigenen künstlerischen Weg begibt.“ Dabei entwickelten sich die Maler der Baracke stetig weiter. „Sie haben seit vielen Jahren immer jemanden als Mentor oder Mentorin an ihrer Seite. Seit etwa zehn Jahren ist dies die in Backnang lebende Malerin Barbara Kastin.“
Die vorbereitete Ansprache des aus gesundheitlichen Gründen abwesenden Vorstandsvorsitzenden Horst Tschirner verlas Susanne Rapp (zweite Vorsitzende). Man sei stolz auf die jahrzehntelange Geschichte des Vereins und freue sich, mit Hansine Schwer noch ein Gründungsmitglied in den Reihen zu haben, „eine Institution“. Von Janos Bella bis Barbara Kastin habe man in dieser langen Zeit immer mit Mentoren gearbeitet. Neben den Ausstellungen sei die jährliche Malwoche ein Höhepunkt, diese führte die Gruppe kürzlich zum Eschelhof, wo man sich „weg vom Alltag mit Freude freiweg nur der Malerei“ habe widmen können. Tschirner selbst sei kein Freund des langwierigen Philosophierens über Kunst, sondern meint: „Kunst ist das, was der Betrachter sieht.“ Karl Valentin wurde zitiert mit den Worten: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“
Jeder steuert eine Arbeit zum Thema Pilze zu
Dass das zutrifft, verdeutlicht der Umfang der Ausstellung, und es ist den Werken der 13 Künstler anzusehen. Jeder von ihnen hat dieses Jahr eine kleine Arbeit zum Thema „Pilze“ beigesteuert. Diese gibt es nun in Detailansichten und in Gruppendarstellungen, sie zeigen sich mit menschenähnlichen Verrenkungen, als Familien, Paare, Singles und manche von ihnen sind ganz Pilz geblieben, ohne zur Metapher erhoben zu werden. Ansonsten zeigt die Ausstellung vorwiegend Naturdarstellungen. Sie erzählt von Heimatliebe und Fernweh, verbildlicht Wunder der Natur und der Architektur, spielt mit Abstraktionen und kommt an anderer Stelle sehr naturgetreu daher. Sommerfreuden und winterliche Kälte sind zu bestaunen, vieles wirkt leicht und lebensfroh, manches schwer und düster.
Der Mensch als Objekt kommt in den Exponaten nur selten vor, er ist fast immer „nur“ Subjekt, indem er schaut und auf das Material bannt, was er sieht, und das Gesehene zur Substanz eines Austauschs mit dem Betrachter macht.
Die ausstellenden Künstler sind: Susanne Bacher-Schwenger, Werner Drautz, Ida Maag, Min Soon Ju, Peter Müller, Anisoara Petry, Susanne Rapp, Hansine Schwer, Michael Stricker, Lilly Stark, Halina Strokol, Gudrun Theiss und Horst Tschirner.
Öffnungszeiten Die Ausstellung der Maler der Baracke kann bis 6. November besichtigt werden: montags bis donnerstags von 7.30 bis 18 Uhr, freitags von 7.30 bis 12 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr.