Mitreißendes Gospelkonzert im Backnanger Bürgerhaus

Mit einem Querschnitt durch populäre Gospellieder sorgen die Formation „The Best of Black Gospel“ und ihr Programm „Mission Hope“ im Backnanger Bürgerhaus für Begeisterung. Die zahlreichen Gospelfans lassen sich mitreißen, wippen und klatschen im Takt.

Die gute Stimmung schwappt von der Bühne auf das Publikum über. Zu den bekannten Gospelhits singen die Zuschauerinnen und Zuschauer gerne mit. Fotos: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die gute Stimmung schwappt von der Bühne auf das Publikum über. Zu den bekannten Gospelhits singen die Zuschauerinnen und Zuschauer gerne mit. Fotos: Tobias Sellmaier

Von Klaus J. Loderer

Backnang. Am Ende des Konzerts der Gruppe „The Best of Black Gospel“, das am Mittwochabend im Backnanger Bürgerhaus stattfand, fordert das Backnanger Publikum energisch weitere Zugaben. Schließlich fehlt noch ein wichtiger Gospelsong. Lautstark fordern einige Fans „Oh Happy Day“. Chorleiter Andrew Lauer antwortet flapsig: „Von diesem Lied habe ich noch gar nie gehört.“ Aber natürlich ist das nur ein Scherz, um das Publikum auf die Folter zu spannen. Auf der Bühne ist man schon bereit für diesen krönenden Abschluss. Auch diesen feiert das Publikum mit viel Applaus und Bravorufen.

Der Chorleiter animiert das Publikum zum Mitsingen

Am Anfang des Konzerts dagegen müssen Publikum und Ensemble aber erst etwas zusammenfinden. Das Publikum bleibt bei den ersten Nummern zurückhaltend. Aber das ändert sich schon bald. Chorleiter Andrew Lauer animiert das Publikum mitzusingen. Die Refrains der gängigen Titel kennt das Publikum und singt mit. Das Eis ist gebrochen. Die gute Stimmung schwappt von der Bühne über. Dort singen und tanzen vier Sängerinnen und zwei Sänger.

Andrew Lauer, der vor einem Jahr die Leitung des Traditionsensembles übernommen hat, wirkt als Allroundtalent. Er singt und moderiert – übrigens in deutscher Sprache, die der US-Amerikaner dank einer deutschen Mutter und dem Schulbesuch in Deutschland fließend spricht. Außerdem ist der 1985 in Kalifornien geborene und „The Bullet“ genannte Musiker als E-Bass-Solist bekannt. Dieses Instrument spielt er auch in Backnang, begleitet von Dylan Waterman am Keyboard und Jay Jackson am Schlagzeug. Um einen Kirchenraum anzudeuten, bilden drei große Kirchenfenster das Bühnenbild. Das passt. Schließlich haben Gospellieder eine christliche Botschaft.

Besonders auch die verschiedenen Soloauftritte überzeugen mit musikalischem Können.

© Tobias Sellmaier

Besonders auch die verschiedenen Soloauftritte überzeugen mit musikalischem Können.

Im Vordergrund steht aber das aus den USA für eine winterliche Tournee angereiste Gesangsensemble. Die Formation „The Best of Black Gospel“ kommt regelmäßig nach Deutschland und ist oft im Hamburger Michel zu Gast. Seit 1999 sind so mehr als 1500 Konzerte in Europa zusammengekommen. In Backnang ist es der erste Auftritt.

Besonders die Sängerinnen treten als Solistinnen hervor. Da ist etwa Lillian Lloyd mit charaktervoll tiefem Alt, die „Be Allright“ eine leidenschaftliche Note verleiht.

Die Sopranistin Jacinta Muse stimmt „Kumbaya, my Lord“ an und das Publikum singt begeistert den Refrain mit. Der Tenor Steven Spradley, der seit 25 Jahren in der Formation singt, ist als Solist in „Wade in the Water“ zu hören.

„Michael, Row the Boat Ashore“ lässt George Anthony mit kräftigem Tenor erklingen. Zusammen mit der Sopranistin Chelsey Barnes singen Anthony und Spradley dann als Trio „Holy, Holy, Holy“. „Turn me Around“ bietet Damala Lavette mit ihrem markanten Alt dar, was Keyboarder Dylan Waterman gleich als Gelegenheit für ein Solo nutzt.

Zum Schluss sorgen weihnachtliche Lieder für festlichen Klang

Als Chornummern singt die Formation „Go down Moses“. Zwischen den englischsprachigen Gospelsongs sang Damala Lavette als Eröffnungslied nach der Pause ein Lied in Swahili als Ausflug nach Afrika.

Und schließlich wird es noch ganz weihnachtlich. Andrew Lauer erinnert an die Bedeutung des Weihnachtsfests. Die Formation stimmt „Silent Night“ an, wobei Sopranistin Jacinta Muse zeigen kann, in welch schwindelerregende Höhe sie mit ihrer Stimme wirklich hochkommt. Andrew Lauer lässt das Publikum die deutsche Originalfassung des Weihnachtslieds „Stille Nacht“ singen und souffliert vorsichtshalber den Text. Und schließlich sorgt der ganze Saal für festlichen Klang.

Zum Artikel

Erstellt:
22. Dezember 2023, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen