Kopenhagen ist Welthauptstadt der Architektur

Neues Mekka für Architekturliebhaber

Kopenhagen ist offiziell zum neuen Mekka der Architekturfans ernannt worden. Wir zeigen, was die dänische Metropole als „Welthauptstadt der Architektur“ auszeichnet – und was es zu bieten hat.

Die kleine Meerjungfrau, Wahrzeichen von Kopenhagen, sitzt auf einem Felsen am Hafen. Im Hintergrund sieht man rechts eines der spektakulärsten Gebäude der dänischen Hauptstadt: das Müllheizkraftwerk Amager Bakke. Auf dem Dach beherbergt es insgesamt 450 Meter an Skipisten (CopenHill).

© imago images//Valentin Wolf

Die kleine Meerjungfrau, Wahrzeichen von Kopenhagen, sitzt auf einem Felsen am Hafen. Im Hintergrund sieht man rechts eines der spektakulärsten Gebäude der dänischen Hauptstadt: das Müllheizkraftwerk Amager Bakke. Auf dem Dach beherbergt es insgesamt 450 Meter an Skipisten (CopenHill).

Von Andrea Jenewein

Derjenige, der Architektur schätzt, den zog es schon immer in die dänische Hauptstadt. Sie ist längst bekannt für ein schlüssiges Nebeneinander von alter und moderner sowie innovativer Architektur, für ihre Fahrradfreundlichkeit, hohe Lebensqualität, für nachhaltiges wie soziales und bezahlbares Bauen und Wohnen. Nun ist Kopenhagen offiziell zum neuen Mekka der Architekturfans ernannt worden: Drei Jahre lang darf sich die Stadt mit ihren 644 431 Einwohnern fortan „Welthauptstadt der Architektur“ nennen.

Am 17. Januar 2023 hat die Stadt ein Jahr der Architektur eingeläutet. Kronprinz Frederik war als Schirmherr dabei. „Machen Sie einen Spaziergang, machen Sie eine Radtour oder nehmen Sie einfach die U-Bahn und sehen Sie selbst, wie Kopenhagen zu einem Schaufenster dafür wird, wie Architektur die Welt verändern kann“, sagte er bei der Eröffnungszeremonie im Kopenhagener Rathaus. Gute Architektur sei zu einem wichtigen Teil der dänischen Identität geworden, so Kronprinz Frederik. „Wir sind alle umgeben von ihr – es ist unsere Architektur und spiegelt wider, wer wir als Gesellschaft sind.“

Als erst zweite Stadt nach Rio de Janeiro hat Kopenhagen von der UN-Kulturorganisation Unesco und auf Empfehlung des Internationalen Architektenverbandes UIA den Titel „Welthauptstadt der Architektur“ verliehen bekommen. Im Rahmen dieser Ernennung sind 2023 über 300 Veranstaltungen geplant, darunter der Weltkongress der UIA im Juli.

Das Rathaus von Kopenhagen wurde von 1892 bis 1905 nach Entwürfen von Martin Nyrop im nationalromantischen Stil errichtet. An diesem Ort hat  Kronprinz Frederik  am  17. Januar 2023  das Jahr der Architektur eingeläutet. In den kommenden drei Jahren darf sich  Kopenhagen „Welthauptstadt für Architektur“ nennen. Unter anderem zeichnet sich die dänische Hauptstadt durch ein schlüssiges Nebeneinander von alter und moderner sowie  innovativer  Architektur aus.

© dpa/Steffen Trumpf

Das Rathaus von Kopenhagen wurde von 1892 bis 1905 nach Entwürfen von Martin Nyrop im nationalromantischen Stil errichtet. An diesem Ort hat Kronprinz Frederik am 17. Januar 2023 das Jahr der Architektur eingeläutet. In den kommenden drei Jahren darf sich Kopenhagen „Welthauptstadt für Architektur“ nennen. Unter anderem zeichnet sich die dänische Hauptstadt durch ein schlüssiges Nebeneinander von alter und moderner sowie innovativer Architektur aus.

Auch für ihre Fahrradfreundlichkeit ist die Stadt weltbekannt und hat Vorbildfunktion:  72 Prozent aller Wege in Kopenhagen werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt.    Auf dem Bild fahren Radfahrer über die Lille Langebro im Zentrum von Kopenhagen.

© dpa/Steffen Trumpf

Auch für ihre Fahrradfreundlichkeit ist die Stadt weltbekannt und hat Vorbildfunktion: 72 Prozent aller Wege in Kopenhagen werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Auf dem Bild fahren Radfahrer über die Lille Langebro im Zentrum von Kopenhagen.

Am einen Ende der  Brücke Lille Langebro steht das  Blox. Das Gebäude  ist  unmittelbar am Ufer der Kopenhagener Stadtinsel Slotsholmen gelegen. Es wurde  vom Rotterdamer Architekturbüro OMA entworfen.

© dpa/Steffen Trumpf

Am einen Ende der Brücke Lille Langebro steht das Blox. Das Gebäude ist unmittelbar am Ufer der Kopenhagener Stadtinsel Slotsholmen gelegen. Es wurde vom Rotterdamer Architekturbüro OMA entworfen.

Das Blox ist ein modernes Glasgebäude mit  versetzt aufeinandergestapelten Glaskuben.

© imago images/Gonzales Photo

Das Blox ist ein modernes Glasgebäude mit versetzt aufeinandergestapelten Glaskuben.

Gemischt werden in diesem Bau Ausstellungsräume, Büros und Co-Working-Plätze, eine Buchhandlung, ein Fitnessstudio, ein Spielplatz, ein Café, ein Restaurant, 22 Wohnungen und eine öffentliche Tiefgarage. Wichtigster Nutzer mit fast ein Viertel der Gesamtfläche ist das Danish Architecture Center (DAC).

© dpa/Steffen Trumpf

Gemischt werden in diesem Bau Ausstellungsräume, Büros und Co-Working-Plätze, eine Buchhandlung, ein Fitnessstudio, ein Spielplatz, ein Café, ein Restaurant, 22 Wohnungen und eine öffentliche Tiefgarage. Wichtigster Nutzer mit fast ein Viertel der Gesamtfläche ist das Danish Architecture Center (DAC).

Das Gebäude „Der Schwarze Diamant“ ist im Zentrum von Kopenhagen zu sehen. Es ist ein Anbau der Königlichen Bibliothek, der vom  Architektenbüro Schmidt, Hammer & Lassen entworfen und  1999 fertiggestellt wurde. Er ähnelt einem edlen Schrein mit glatten, schwarzen Fassaden, in denen sich Himmel und Wasser der Kopenhagener Uferpromenade spiegeln. Die Fassade besteht aus 2500 Quadratmetern schwarzem Granit.  Auf einer Regallänge von rund 160 Kilometer bewahrt das Haus die größte Büchersammlung in Nordeuropa auf – mit 4,8 Millionen Bänden sowie 15 Millionen Manuskripten und grafischen Dokumenten.

© dpa/Steffen Trumpf

Das Gebäude „Der Schwarze Diamant“ ist im Zentrum von Kopenhagen zu sehen. Es ist ein Anbau der Königlichen Bibliothek, der vom Architektenbüro Schmidt, Hammer & Lassen entworfen und 1999 fertiggestellt wurde. Er ähnelt einem edlen Schrein mit glatten, schwarzen Fassaden, in denen sich Himmel und Wasser der Kopenhagener Uferpromenade spiegeln. Die Fassade besteht aus 2500 Quadratmetern schwarzem Granit. Auf einer Regallänge von rund 160 Kilometer bewahrt das Haus die größte Büchersammlung in Nordeuropa auf – mit 4,8 Millionen Bänden sowie 15 Millionen Manuskripten und grafischen Dokumenten.

Außenaufnahme der neuen Oper in Kopenhagen. Nach vier Jahren Bauzeit wird der 335 Millionen Euro teure Prachtbau 2005 eingeweiht. In Dänemark gehen die Meinungen zu diesem großzügigen Geschenk auseinander: Während Königin Margrethe II. den Spender Maersk Mc-Kinney Moeller mit dem „Ritter vom Elefanten“ ehrte, kritisieren viele die viel zu autoritäre Haltung, mit der der betagte Unternehmer in fast allen Bereichen des Baus seinen Willen durchsetzte.

© dpa/ Lars Schmidt

Außenaufnahme der neuen Oper in Kopenhagen. Nach vier Jahren Bauzeit wird der 335 Millionen Euro teure Prachtbau 2005 eingeweiht. In Dänemark gehen die Meinungen zu diesem großzügigen Geschenk auseinander: Während Königin Margrethe II. den Spender Maersk Mc-Kinney Moeller mit dem „Ritter vom Elefanten“ ehrte, kritisieren viele die viel zu autoritäre Haltung, mit der der betagte Unternehmer in fast allen Bereichen des Baus seinen Willen durchsetzte.

Die Königliche Oper liegt auf der Insel Holmen von Kopenhagen und ist  eine der modernsten Bühnen der Welt. Das Gebäude wurde von Henning Larsen entworfen. Im Jahr 2008 erhielt das Bauwerk sowie die verantwortlichen Architekten und Ingenieure den Outstanding Structure Award der International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE).

© imago images/Volker Preusser

Die Königliche Oper liegt auf der Insel Holmen von Kopenhagen und ist eine der modernsten Bühnen der Welt. Das Gebäude wurde von Henning Larsen entworfen. Im Jahr 2008 erhielt das Bauwerk sowie die verantwortlichen Architekten und Ingenieure den Outstanding Structure Award der International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE).

Das Kopenhagener Müllheizkraftwerk Amager Bakke, entworfen von Bjarke Ingels und seinem internationalen Architektur-Studio BIG, ist nicht nur eines der modernsten Müllheizkraftwerke weltweit, sondern auch ein Pilotprojekt für die Abscheidung von Kohlendioxid. Das Gebäude wird zudem als Skianlage und Kletterwand genutzt. Es ist 2017 in Betrieb gegangen.

© Max Mestour/Amelie Louys

Das Kopenhagener Müllheizkraftwerk Amager Bakke, entworfen von Bjarke Ingels und seinem internationalen Architektur-Studio BIG, ist nicht nur eines der modernsten Müllheizkraftwerke weltweit, sondern auch ein Pilotprojekt für die Abscheidung von Kohlendioxid. Das Gebäude wird zudem als Skianlage und Kletterwand genutzt. Es ist 2017 in Betrieb gegangen.

Amager Bakke  beherbergt auf dem Dach insgesamt 450 Meter an Skipisten (CopenHill) und verfügt über eine Aussichtsplattform. Die Skipiste ist mit Neveplast beschichtet, sodass auf ihr ganzjährig ohne Schnee Ski gefahren werden kann. Zusammen mit den bestehenden touristischen Angeboten in der Umgebung sollen dadurch weitere Besucher angelockt werden.

© dpa/Steffen Trumpf

Amager Bakke beherbergt auf dem Dach insgesamt 450 Meter an Skipisten (CopenHill) und verfügt über eine Aussichtsplattform. Die Skipiste ist mit Neveplast beschichtet, sodass auf ihr ganzjährig ohne Schnee Ski gefahren werden kann. Zusammen mit den bestehenden touristischen Angeboten in der Umgebung sollen dadurch weitere Besucher angelockt werden.

Die Öresundbrücke verbindet  die dänische Hauptstadt Kopenhagen und die schwedische Stadt Malmö. Sie  ist mit einer Gesamtlänge von 7845 Metern  die weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr. Architekt war Georg Rotne.

© dpa/Marcus Brandt

Die Öresundbrücke verbindet die dänische Hauptstadt Kopenhagen und die schwedische Stadt Malmö. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 7845 Metern die weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr. Architekt war Georg Rotne.

Der Spielplatz „Park’n’Play“ erstreckt sich in leuchtendem Rot über der Hafenkulisse Kopenhagens. Das Besondere: er befindet sich 24 Meter über dem Meeresspiegel auf dem Dach eines Parkhauses und setzt damit neue Maßstäbe im Verständnis der Gestaltung öffentlicher Räume. Aufgrund der Lage im ehemaligen Hafen und dicht am Wasser realisierten JaJa Architects das Parking House Lüders oberirdisch auf acht Geschossen.  Auf dem Quader mit 20 000 Quadratmetern Nutzfläche wird das geboten, was dem aufstrebenden Viertel Århusgadekvarteret noch fehlte – ein öffentlicher Ort, der zum Spielen und Verweilen einlädt.

© Renate Allgöwer

Der Spielplatz „Park’n’Play“ erstreckt sich in leuchtendem Rot über der Hafenkulisse Kopenhagens. Das Besondere: er befindet sich 24 Meter über dem Meeresspiegel auf dem Dach eines Parkhauses und setzt damit neue Maßstäbe im Verständnis der Gestaltung öffentlicher Räume. Aufgrund der Lage im ehemaligen Hafen und dicht am Wasser realisierten JaJa Architects das Parking House Lüders oberirdisch auf acht Geschossen. Auf dem Quader mit 20 000 Quadratmetern Nutzfläche wird das geboten, was dem aufstrebenden Viertel Århusgadekvarteret noch fehlte – ein öffentlicher Ort, der zum Spielen und Verweilen einlädt.

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Erstellt:
19. Januar 2023, 14:30 Uhr

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