Oratorium „König David“ in Christkönig

Chorgemeinschaft der Katholischen Gesamtkirchengemeinde führt ein Werk von Arthur Honegger auf.

Oratorium „König David“ in Christkönig

Backnang. Die Chorgemeinschaft der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Backnang führt am Sonntag, 9. Oktober, um 19 Uhr den „symphonischen Psalm“ „König David“ des schweizerisch-französischen Komponisten Arthur Honegger auf. Honegger verwendet für das Stück, das zu seinen populärsten gehört, ein Drama von René Morax.

König David wurde zunächst als Bühnenstück konzipiert und 1921 in Mézières, einige Kilometer von Lausanne entfernt, uraufgeführt. Der kleine Ort hat ein Theater mit beeindruckenden 1000 Plätzen. Im Interesse der leichteren Aufführbarkeit haben Honegger und Morax die dramatische Bühnenversion von König David in ein Oratorium für Sopran, Alt, Tenor, einen Sprecher, einen gemischten Chor und Orchester umgeschrieben. Die Handlung wird in dieser Fassung von einem Erzähler weitergetrieben – Honegger schreibt später, er habe das Drama musikalisch „illustriert wie ein Kupferstecher die Kapitel eines Buches“ –, so tritt sie durch die Umarbeitung zum Oratorium nun deutlich in den Vordergrund. Aus dem Theaterstück über die Lebensgeschichte des Königs David wird eine mosaikhafte Aneinanderreihung von Psalmvertonungen, Chornummern und Orchesterzwischenspielen, die durch die Erzählertexte nur lose in einen Handlungsverlauf eingebettet werden, ohne dass ein stringenter Zusammenhang des Geschehens entsteht. Insofern charakterisiert Honeggers Untertitel „symphonischer Psalm“ die Dramaturgie des überarbeiteten Werkes durchaus treffend.

Diese Struktur aus klar voneinander abgegrenzten, abwechslungsreich gestalteten und meist sehr kurzen Sätzen dürfte nicht unwesentlich zum bleibenden Erfolg des Oratoriums beigetragen haben. Den oft von Satz zu Satz abrupt wechselnden Inhalten und Stimmungen entsprechen Kontraste hinsichtlich vokaler und instrumentaler Besetzung, Form und Stilistik. Dadurch gewinnt der „König David“ seine Bildhaftigkeit und seine unmittelbar auf die Zuhörer wirkende, elementare Kraft, die ihn zu einem wichtigen Impulsgeber für die Oratorientradition im 20. Jahrhundert machte. Ausführende sind neben der Chorgemeinschaft ein Kammerorchester, die Solisten Sarah Rehberg (Sopran), Ann-Christin Zimmermann (Mezzosopran), Roger Gehrig (Tenor) und der Stuttgarter Schauspieler Uwepeter Spinner als Erzähler. Die Leitung hat Reiner Schulte. Karten kosten 20 Euro, ermäßigt 12 Euro (Schüler, Studenten, Auszubildende) und für Familien 45 Euro. Sie sind nur an der Abendkasse erhältlich. ik/pm

Foto: privat

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Erstellt:
7. Oktober 2022, 06:00 Uhr

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