Unsere Kunsttipps für Stuttgart
Peter Holl trifft Anna Ingerfurth und Benjamin Bronni im Akku-Projektraum
Die Ampel in Berlin entdeckt ihr Herz für die Kunst – das kommt auch in Stuttgart gut an. Wir sagen, was Steuersätze mit Kunst zu tun haben und welche Ausstellungen sich gerade besonders lohnen.
Von Nikolai B. Forstbauer
Was macht die Kunst? Wir geben Tipps für Ausstellungen und mehr.
Später Erfolg für „7 statt 19“
Lange hat der 2015 von Stuttgart nach Berlin abgewanderte Galerist Klaus Gerrit Friese als Vorsitzender des Verbandes Deutscher Kunstverleger (1995–2007) wie des Bundesverbandes Deutscher Galerien (2007–2013) mit der Formel „7 statt 19“ für eine Gleichbehandlung der Steuersätze von Künstlerinnen und Künstlern sowie Galerien gestritten. Viele Jahre später gilt nun nach einem Beschluss der Bundesregierung auch für die Galerien von 1.1. 2025 an wieder ein Steuersatz von sieben Prozent. „Das bringt Sicherheit für die Galerien und kann auch das Vertrauen des Publikums stärken“, sagt Friese zur Entscheidung der Ampelkoalition.
Die Standortdebatte geht weiter
Was für eine Rolle spielen die künstlerischen Hochschulen in der Stadtgesellschaft Stuttgarts? Darüber debattieren, initiiert durch den Campus Gegenwart der Musikhochschule, am kommenden Dienstag, 11. Juni: Eva-Maria Seng, neue Rektorin der Kunstakademie, sowie Barbara Eggert, Rektorin der Merz Akademie, und Axel Köhler, Rektor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Mit auf dem Podium im Württembergischen Kunstverein Stuttgart (Glastrakt): Stuttgarts Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner. Beginn ist um 18 Uhr.
Siber verführt bis zum 20. Juni
Eine Verführung im bestem Sinn ist die Schau mit Werken des Objektkünstlers Willi Siber in der Galerie von Braunbehrens in Stuttgart (Rotebühlstraße 87). Wer noch immer nicht dort war, bekommt noch eine Chance – die Ausstellung ist bis zum 20. Juni verlängert und an diesem Samstag von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Akku-Spannung
Spannende Gegenwelten verspricht die neue Schau des Künstlerbundes Baden-Württemberg im Akku Projektraum Stuttgart (Gerberstraße 5c). Unter dem Titel „Bandel“ sind Werke von und Anna Ingerfurth, Peter Holl und dem in Stuttgart noch immer unterschätzten Benjamin Bronni zu sehen. Eröffnung ist an diesem Samstag um 19 Uhr.
Muche-Eröffnung bei Schlichtenmaier
In Gegenwelten agiert auch der Berliner Maler Jan Muche. „Auf den ersten Blick könnte man zwei Künstlerhandschriften vermuten“, schreibt Kay Kromeier, Geschäftsführer der Galerie Schlichtenmaier, „die einer figurativen Position und die einer architekturbezogenen Motivik“. Von der „Methode Sabotage“ spricht Muche selbst. Was es damit auf sich hat, klärt seine Schau – Eröffnung Samstag, 16 Uhr – am Schlichtenmaier-Stammsitz Schloss Dätzingen (Grafenau).