Buchtipp Architektur
So idyllisch wohnt es sich in unberührter Natur
Lauschige Almhütten und Häuser am Waldrand – wie kreative Menschen architektonisch ansprechende Häuser und Interieurs in den Bergen bewohnen, zeigt ein Bildband mit stimmungsvollen Fotos.
© Prestel Verlag/Chris Mottalini
Die „Casa Los Nopales“ des Künstlers Jose Dávila in Mexiko, zu entdecken in „Mountain Houses“ .
Von Nicole Golombek
Urige Kiefern, knorrige, knarzige Stämme vor dem Haus, ab und zu ein Reh oder mal ein Fuchs vor dem Fenster. Holz in der Hütte und ein Kamin, klar – abgeschieden vom Lärm der Welt in einem schönen Daheim Entspannung finden, welcher lärmgeplagte Städter wünschte sich das nicht. Die Autorin und Innenarchitektin Nina Freudenberger stellt im Buch „Mountain Houses“ kreative Menschen aus 13 Ländern auf fünf Kontinenten vor, die sich den Traum erfüllen konnten.
„Die auf Berggipfeln und an Berghängen gebauten Häuser sind von derselben außergewöhnlichen Schönheit wie die Berge selbst“, schreibt der Designexperte Asad Syrkett im Vorwort.
Architektur von der Schweiz bis Kalifornien
„Seit es Menschen gibt, bewohnen diese auch die Berge“, schreibt die Autorin. Die stimmungsvollen Fotos von Chris Mottalini zeigen mit Efeu überzogene alte Steinhäuser, geschmackvollen Hütten auf über 1000 Metern und Holzhäuser sowie extravagante Betonhäuser von der Schweiz über Südkorea bis nach Kalifornien.
Die Landschafts- und Detailaufnahmen von Außen- und Innenräumen, Gärten mit und ohne Pool lassen die Anstrengungen kaum erahnen, die es gekostet haben mag, in teilweise unwirtlichen Gegenden und Höhen architektonisch anspruchsvolle Gebäude zu errichten und Innenräume so zu gestalten, sodass sie nicht mit der Landschaft konkurrieren, sondern harmonisch betonen.
Für die „Casa Los Nopales“ des Künstlers Jose Dávila in San Gabriel, Mexiko, einer von Buschlandschaft und Vulkanen geprägten Landschaft, wurde beim Bau mittels Navigationssatellitensystem GPS das Haus so positioniert, dass das Hauptfenster genau auf den Mittelpunkt zwischen den Vulkanen gerichtet ist. Die Pläne fürs Haus aber wurden von Hand gezeichnet.
In interessanten Texten und rund 200 Bildern werden die Häuser und Interieurs mitsamt ihrer Bewohner – Entwürfe berühmter Architekten finden sich auch darunter – in spektakulärer Bergkulisse präsentiert. Eine eindrucksvolle Lesereise. Weitere Refugien in Bergen aus dem Buch „Mountain Houses“ finden sich in der Bildergalerie.
Das Buch
Mountain HousesDas Buch von Nina Freudenberger (gemeinsam mit Michael Snyder) trägt den Untertitel „Vom Wohnen an einem besonderen Ort“ und ist im Prestel Verlag (288 Seiten, 200 Bilder, 38 Euro) erschienen. Die Fotos stammen von Chris Mottalini.
© Prestel Verlag/Chris Mottalini
So schaut man vom Wohnzimmer in die karge Berglandschaft in der „Casa Los Nopales“ des Künstlers Jose Dávila in San Gabriel, Mexiko. Das hohe Fenster umrahmt die Landschaft.
© Prestel Verlag/Chris Mottalini
Alpine Moderne: Steinhaus in Méribel in den Savoyen in Frankreich – von Le Corbusiers Mitarbeiterin, der Pariser Architektin und Designerin Charlotte Perriand, gebaut hat sie das Refugium im Wald 1961. Das Grundstück ist von Tannen und Espen geschützt und wird von einem Gebirgsbach begrenzt. Das Giebeldach war eine örtliche Bauvorgabe, ein begrüntes Flachdach wurde ihr nicht erlaubt. Heute gehört es der Tochter Pernette Perriand und Jacques Barsac.
© Prestel Verlag/Chris Mottalini
Garten ohne Zaun – „Fazenda Mato Dentro“ in Catucaba in Brasilien von Marina Acayaba und Juan Pablo Rosenberg. Das Architektenpaar hatte sich in die abgeschiedene Gegend verliebt und 2018 ein altes Haus in dem Bergdorf gekauft und sorgsam saniert.
© Prestel Verlag/Chris Mottalini
Betonbau im Grünen in Rio de Janeiro, Brasilien. Entworfen wurde es von dem Architekten Oscar Niemeyer einst für seine Schwägerin, das Grundstück grenzt an schmale Granitklippen. An Niemeyers Freude an Kurven und Rundungen erinnert die Wendeltreppe. Die neuen Besitzer . . .
© Prestel Verlag/Chris Mottalini
. . . des Hauses, die Künstlerin Adriana Varejão und der Filmproduzenten Pedro Buarque, sanierten die dunklen und feuchten Zimmer – und verwandelten den Wohnraum in ein fröhliches Zuhause mit Blick auf die wild wuchernde Natur.
© Prestel Verlag/Chris Mottalini
Das Buch „Mountain Houses“ von Nina Freudenberger ist im <a href="https://www.penguin.de/Verlag/Prestel/58000.rhd?gadsnetwork=g&gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwzZmwBhD8ARIsAH4v1gVTQqG4OIwmXACmt3BSqeX9rBRo19qvEt0JbLIhkzzLQSbOuqJ-KuAaAm-6EALw_wcB" target="_blank">Prestel Verlag</a> (288 Seiten, 200 Bilder, 38 Euro) erschienen. Die Fotos stammen von Chris Mottalini. Das Cover zeigt ein Haus in den Bergen von Marokko.
