Adolf Hölzel Stiftung erwirbt „Kauffmann-Mappe“
Spektakulärer Kunst-Neuzugang im Hölzel-Haus in Stuttgart
Adolf Hölzel (1853-1934) verstand Kunst als Experiment. Wie weit der Wegbereiter neuen Kunstdenkens ging, belegt die „Kaufmann-Mappe“, ein spektakulärer Ankauf für die Adolf Hölzel Stiftung in Stuttgart.

© Hölzel-Stiftung/Isabell Ohst
Leiterin Isabell Ohst freut sich über wachsendes Interesse am Hölzel-Haus in Stuttgart
Von Nikolai B. Forstbauer
Die Meldung liest sich unspektakulär: „Die Adolf-Hölzel-Stiftung hat ein umfangreiches Konvolut grafischer Blätter des Künstlers Adolf Hölzel (1853–1934), die sogenannte Kauffmann-Mappe, erworben. Dank einer Spende der Sammlung Bunte sowie der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Wüstenrot Stiftung können die Kunstwerke in die Sammlung der Adolf Hölzel Stiftung aufgenommen werden.“
Die Übergabe der 105 Blätter und Briefumschläge mit Grafiken Hölzels am Mittwochabend, 5. März, im Hölzel-Haus in Stuttgart eröffnet vor allem neue Blicke auf die Dialoge von Schrift und Bild in Hölzels Werk. „In einigen Blättern sind Schrift und Bild gleichwertig“, sagt Isabell Ohst.
Für die Leiterin des nach Sanierung und Umbau 2022 als Museum, Archiv und Ausstellungsforum wieder eröffneten ehemaligen Wohn- und Atelierhauses von Hölzel in der Ahornstraße 22 in Stuttgart-Degerloch ist der Erwerb von „herausragender Bedeutung“.
Die prominente Gästeliste für die Übergabe spiegelt die Qualität der Beteiligten: Josephine Karg für die Kulturstiftung der Länder, Philip Kurz als Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung und der Sammler Herrmann-Josef Bunte. Ihnen, betonte Felix Zimmermann als Vorsitzender der Adolf-Hölzel-Stiftung am Mittwochabend, gelte „großer Dank für ein herausragendes Kunstgeschenk“. Ein Teil dieses Geschenks ist von diesen Sonntag, 9. März, an im Hölzel-Haus zu sehen – um 11 Uhr wird die Ausstellung „Die Kauffmann-Mappe – ein Sammler entdeckt Adolf Hölzel“ eröffnet.
Fritz Kauffmann engagiert sich früh für Adolf Hölzel
Als Ministerialrat in der württembergischen Verwaltung setzte sich der in Hitler-Deutschland mit Arbeitsverbot belegte Fritz Kauffmann von 1947 an für die Kunstszene in Stuttgart ein und pflegte enge Kontakte zu Künstlerinnen, Künstlern und Kunstinstitutionen. Als Sammler engagierte sich Kauffmann schon vor 1933 für das Werk Adolf Hölzels und war Ende der 1920er Jahre gefragter (Brief-)Dialogpartner für den 1905 bis 1919 an der Kunstakademie Stuttgart lehrenden Maler.
Zentrale Figur der Moderne
Die Verantwortlichen der Hölzel-Stiftung feiern die Übergabe der Kauffmann-Mappe als Meilenstein. „Die Rückkehr der Kauffmann-Mappe nach Stuttgart“, sagte Bert Schlichtenmaier aus dem Vorstand der Hölzel-Stiftung vorab, „markiert einen weiteren entscheidenden Schritt, Adolf Hölzel als zentrale Figur der Moderne erlebbar zu machen.“

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Fritz Kauffmann erkannte in den 1920er Jahren...

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... die Bedeutung Adolf Hölzels und engagierte sich ...

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.... nach 1945 für dessen Werk.

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Die Brief-Dialoge mit Hölzel wie auch Einzelblätter sammelte Kauffmann unter dem Begriff „Kaufmann-Mappe“. Diese ....

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... findet sich nun wieder im Hölzel-Haus.

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Nach Sanierung und Umbau 2022 wiedereröffnet, .....

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... verblüfft das Gebäude mit einer Verdopplung seiner Grundstruktur.

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Im Obergeschoss finden sich Ausstellungs- ......

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.. und Arbeitsbereiche, aber auch ....

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.... eine Kinderkunstschule.

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Kurz: Das Hölzel-Haus ist seine Entdeckung wert.