Architektur-Ausstellung in Stuttgart
Stuttgarts beste Häuser für Mensch, Biene und Auto
Nachmachen? Erwünscht! Eine Ausstellung im Rathaus Stuttgart präsentiert Architekturprojekte, die den Preis „Beispielhaftes Bauen Stuttgart 2019–2023“ erhalten.

© Beispielhaftes Bauen/Thomas Streitberg
Die Mono-Design-Apartments der Stuttgarter Architekten Fischer Rüdenauer zählen zu den Gewinnern von „Beispielhaftes Bauen 2019-2023“.
Von Nicole Golombek
Nachmachen? Das ist ausdrücklich erwünscht – oder um präzise zu sein, sich ein Beispiel nehmen und versuchen, ebenfalls Gutes, Dauerhaftes zu entwerfen. Das ist eines der Ziele, die mit der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen“, ausgelobt von der Architektenkammer Baden-Württemberg, verbunden sind. Freilich geht es neben der Förderung der Baukultur auch darum, Architektinnen und Architekten und ihre gute Arbeit der Öffentlichkeit vorzustellen.
Baukultur in Stuttgart fördern
24 Neubauten und Umbauten, darunter Wohnhäuser und Kindergärten, eine Forschungsstätte für Bienenkunde und ein Parkhaus, wurden in der Runde „Beispielhaftes Bauen Stuttgart 2019–2023“ für auszeichnungswürdig befunden. Zur Preisverleihung (für geladene Gäste) am 23. November im Rathaus wird Baubürgermeister Peter Pätzold erwartet, Stephan Weber (Vizepräsident der Architektenkammer und Vorsitzender der Jury) wird über die siegreichen Projekte sprechen.
Eine sechsköpfige Jury, darunter Tomo Pavlovic, Redakteur unserer Zeitung, hat die Bauten aus mehr als 90 eingereichten Arbeiten ausgewählt. Nach der offiziellen Preisverleihung im Stuttgarter Rathaus werden die Siegerarbeiten in einer Ausstellung gezeigt. Thomas Herrmann, Freier Architekt und Sprecher der fünf Stuttgarter Kammergruppen, eröffnet die Schau.
Info
AusstellungDie Schau wird bis 21. Dezember 2023 im Stuttgarter Rathaus-Foyer im 3. OG gezeigt. Die Ausstellung ist während der Rathaus-Öffnungszeiten zu besichtigen.

© Thomas Streitberg/Beispielhaftes Bauen
In Stuttgart-Untertürkheim reagiert man mit den Mono-Design-Apartments auf die Anforderungen der neuen Arbeitswelt. Die Architekten Fischer Rüdenauer haben eine interessante Bleibe für temporäres Wohnen geschaffen.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Altes Haus, was nun? Dem Stuttgarter Architekten Thilo Holzer gelingt es eindrücklich, ein heruntergewohntes Haus. . .

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
. . . in Stuttgart-Degerloch zeitgemäß und ohne Firlefanz umzubauen. Hier die Rückansicht mit Treppe zum Garten.

© Andreas Körner/Beispielhaftes Bauen
Die neue Landesanstalt für Bienenkunde ist ein Pilotprojekt von Vermögen und Bau und dem Universitätsbauamt Stuttgart Hohenheim. Zum ersten Mal in Baden-Württemberg sollte ein Institutsgebäude mit Laboreinheiten als Holzbau erstellt – vom Architekturbüro Lanz und Schwager projektiert – und nach dem Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude“ zertifiziert werden.

© Beispielhaftes Bauen/bildhuebsche Fotografie - Andreas Körner
Blick ins Bienenkunde-Gebäude mit Kunst am Bau. Der verwendete Beton ist Recycling-Beton. Das Gebäude hat auch die BDA-Auszeichnung „Hugo Häring 2023“ erhalten.

© Boris Miklautsch/Beispielhaftes Bauen
Das Zweifamilienhaus von HIIIS Harder Stumpfl Schramm mit Sebastian Wockenfuss entstand auf einem extrem steilen Restgrundstück im Stuttgarter Osten.

© Boris Miklautsch/Beispielhaftes Bauen
Ein Haus für zwei Familien auf einem trapezförmigen Grundstück in schwieriger Hanglage? Die Architekten und Bauherren Matias Stumpfl und Sebastian Wockenfuß fanden eine spannende und für die Jury überzeugende Antwort auf die schwierigen Fragen, die sich bei diesem Projekt in Stuttgart-Gablenberg stellten. Ein fabelhaftes Beispiel für Nachverdichtung in der Stadt. Es hat auch die BDA-Auszeichnung „Hugo Häring 2023“ erhalten.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Noch ein Doppelhaus: In Stuttgart-Heslach hat das Büro VON M zwei fast identische Häuser auf jeweils nahezu quadratischem Grundriss entwickelt.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Auf einem eigentlich unmöglichen Grundstück wurde flexibler Wohnraum geschaffen. Mit Hilfe eingelassener Holzleisten können problemlos die Raumgrößen dank ab – und zubaubarer Wände an die Erfordernisse angepasst werden.

© Martin Feketics/Beispielhaftes Bauen
Das städtische Wohn- und Geschäftshaus der „Baulöwen“ in einem neuen Block im Stuttgarter Westen, nimmt 13 Wohnungen und Gemeinschaftsräume für eine Baugemeinschaf (Olga 07) auf. Die Außengestalt interpretiert Elemente der umgebenden Gründerzeithäuser. Großzügige Balkons und eine reizvolle Bespielung des grünen Hinterhofes zeigen beispielhaft auf, wie Wohnen in der City mit Gemeinschaftssinn funktionieren kann.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Große Gewinner bei „Beispielhaftes Bauen“ sind asp Architekten. Sie sind mit drei Projekten vertreten. Darunter ist die Jugendverkehrsschule von asp Architekten im Stuttgarter Westen.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Blick ins Innere der Jugendverkehrsschule von asp Architekten. Sie steht zwar in Vogelsang in zweiter Reihe, kann aber trotzdem nicht übersehen werden.

© Achim Birnbaum /Beispielhaftes Bauen
Nutzbauten wie werden oft übersehen, sind aber für das Stadtbild nicht minder wichtig. Der nun prämierte Betriebshof Vogelsang – ebenfalls von asp Architekten – richtet den Blick auf das scheinbar Unscheinbare.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Das Parkhaus samt Energiezentrale in Bad Cannstatt – wiederum von asp Architekten.

© Joachim Grothus/Beispielhaftes Bauen
Wo einst ein Verwaltungsgebäude aus den 60er Jahren stand, präsentiert sich nun mitten im Herzen Stuttgarts, am Übergang von Innenstadt und Altstadt, das Designhotel EmiLu mit öffentlichem Café und frei zugänglicher Dachterrasse. Den Umbau im Bestand verantworteten Blocher Partners.

© Roland Halbe /Beispielhaftes Bauen
Lieber bauen und umbauen als abreißen war auch hier die Devise. Das prägnante K32-Hotel- und Bürogebäude in der Kriegsbergstraße 32 in Stuttgart stammt vom Architekturbüro Lederer, Ragnarsdóttir und Oei.

© Brigida González/Beispielhaftes Bauen
Prägt das Stadtbild: Der markante Erweiterungsbau der Württembergischen Landesbibliothek – ebenfalls vom Architekturbüro Lederer, Ragnarsdóttir und Oei aus Stuttgart.

© Jürgen Pollak/Beispielhaftes Bauen
Der Kiosk im Psalmistenhaus auf dem Württemberg ist ein beliebter Ausflugsort – vielleicht auch wegen der reizvollen Architektur, die Egger und Kolb Architekten verantworten. Vor einigen Jahren wurde das Psalmistenhaus bereits behutsam saniert. Nun lag die Bauaufgabe darin , im Erdgeschoss einen Kiosk mit Außengastronomie einzubauen und die Räume im Obergeschoss für Kleinstveranstaltungen nutzbar zu machen.

© Achim Birnbaum/Beispielhaftes Bauen
Die Sporthalle Waldau: übersichtlich und klar strukturiert, und das nicht nur von außen betrachtet, befand die Jury und zeichnete das Architekturstudio Glück und Partner für den Neubau aus.

© © HGEsch Photography/Beispielhaftes Bauen
Die begrünte City rund um das Gebäude an der Calwer Passage ist schon jetzt ein neues Wahrzeichen der Stadt. Das Konzept für das urbane Grün wurde von ingenhoven associates entwickelt und steht auf der Liste für den Mies-Award.

© Philip Kottlorz/Beispielhaftes Bauen
Das neue Büro von andOFFICE ist ein Showcase unterschiedlichster Holzwerkstoffe.

© Philip Kottlorz/Beispielhaftes Bauen
Wie die Zukunft des viel gepriesenen Neuen Arbeitens aussieht? Vielleicht so, wie bei andOFFICE im Stuttgarter Westen.

© Uwe Ditz/Beispielhaftes Bauen
Ein Ziel der behutsamen Sanierung des Mineralbad Bergs durch 4a Architekten war es, das Traditionsgebäude mehr zu öffnen und mehr Licht ins Bad zu bringen.

© Gerd Juetten /Beispielhaftes Bauen
Das fast 200 Jahre alte Gebäude der Pistoriuspflege in Stuttgart-Gaisburg an der Hornbergstraße 99 wurde von 2018 bis 2020 saniert.

© Gerd Juetten/Gerd Juetten
Der Kindergarten ist nur ein Beispiel für den sensiblen Umgang mit der Baugeschichte der Stadt. Verantwortlich für die Sanierung: Krimmel Architekten.

© Brigida González/Beispielhaftes Bauen
Im Stuttgarter Stadtteil Wangen entstand in attraktiver Hanglage eine neue, außergewöhnlich minimalistische Kita mit Blick in das Neckartal. Die Architekten Reichel und Schlaier haben vor allem im Außenbereich vielfältige Spielmöglichkeiten geschaffen.

© Roland Halbe/Beispielhaftes Bauen
Die Architekten D’Inka, Scheible, Hoffmann und Lewald holen eine Auszeichnung für ihre mehrstöckige Kita in Stuttgart-Birkach.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Die kleine Verkaufs- und Verkostungsfläche der Brothandlung Grau befindet sich im traditionsträchtigen Haus König von England am Stuttgarter Schillerplatz. Das Architekturbüro SOMAA . . .

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
. . . hat dabei aus der nur 35 Quadratmeter kleinen Bar mit Verkaufsraum einen Aufenthaltsraum mit großer Qualität geschaffen.

© Brigida González/Beispielhaftes Bauen
Dieses Wohn- und Geschäftshaus in auf dem Gelände der Firma Kemmler Baustoffe aus den frühen 60er Jahren wurde im Rahmen einer Umstrukturierung umgebaut. Im Ortsteil Wangen lockt nun im Gewerbegebiet auch Dank der festen Lichtinstallation des Künstlers Tobias Rehberger ein architektonischer Blickfang, . . .

© Brigida González/Beispielhaftes Bauen
. . . der im Restaurant im Erdgeschoss seine Fortsetzung findet. Lamott Architekten sowie Tobias Rehberger haben bei dem Projekt Wiesenauerläuten aufgezeigt, wie man auf Industriearealen attraktive Nutzungsmöglichkeiten schaffen kann.

© Brigida González/Beispielhaftes Bauen
Das Büro- und Geschäftshaus in der Stiftstraße 3, das von Wulf Architekten auf sehr wertige und gleichsam dezente Weise in das bestehende Ensemble eingefügt wurde.

© Zooey Braun/Beispielhaftes Bauen
Das Areal Eichstraße im Herzen Stuttgarts mit zwei begrünten Lichthöfen und einer Geschäftszone im Erdgeschoss. Auf dem Gebäude entstand eine Kita. Wo früher hinterm Rathaus nur eine Autogarage mit einer unwirtlichen Umgebung wartete, ist heute ein belebte Ecke. Die Architekten? Arge, h4a Gessert + Randecker Generalplaner sowie Vögele Architekten + Generalplaner.