Stuttgart: Festival „Sommer der Künste“
Von Rom nach Stuttgart
Ein Aufenthalt in der Villa Massimo ist eine besondere Auszeichnung. In Stuttgart wird nun verraten, was die Künstlerinnen und Künstler dort überhaupt tun.
Von Adrienne Braun
Es ist eine Art Ritterschlag. Zu einem der Höhepunkte einer Künstlerkarriere gehört ein Aufenthalt an der Villa Massimo. Mit dem Rompreis ermöglicht die Bundesregierung Künstlerinnen und Künstlern einen Aufenthalt in Rom. Was die Autoren oder Architektinnen, Maler oder Komponistinnen dort produzieren, erfährt das Publikum in der Regel nicht. Um das zu ändern, wird am Donnerstag, 18. Juli um 18 Uhr im Kunstmuseum Stuttgart das Festival „Sommer der Künste“ eröffnet, das die 18 Rompreisträger der vergangenen beiden Jahre vorstellt.
Gleich mehrere Institutionen beteiligen sich am „Sommer in Stuttgart“. So veranstaltet Musik der Jahrhunderte im Theaterhaus Konzerte und wird am Freitag „Schreber Songs“ (19 Uhr), ein Monodram von Marcus Schmickler aufgeführt. Um 21 Uhr stellt das Ensemble Modern Werke von Ondřej Adámek, Oscar Bianchi und Marko Nikodijević vor. Das Literaturhaus lädt am Samstag zu einer Langen Nacht der Literatur mit Lesungen von Kristof Magnusson, Katerina Poladjan und Arne Rautenberg, Ausstellung und Musik.
Auch Gespräche stehen auf dem Programm: Am Samstag diskutieren die Architektur-Rompreisträger Susanne Brorson und Sebastian Sowa in der Architekturgalerie am Weißenhof Stuttgart über „Utopien der Moderne“ (16.30 Uhr), Brorson wird zudem am Sonntag in der Weissenhofwerkstatt im Haus Mies van der Rohe bei einem Künstlerinnen-Talk (10 und 15 Uhr) Rede und Antwort stehen.
Architekturprojekt im Akademiegarten
Der Architekt Fabian A. Wagner hat an der Villa Massimo einen Schwarzen Pavillon entwickelt, der bei einem studentischen Projekt im Akademiegarten aufgebaut wird, wo am Montag um 19 Uhr auch ein BDA Wechselgespräch stattfindet. In einem weiteren Projekt der Universität Stuttgart wird ein Brunnen im Stadtgarten Stuttgart mit einem Hochdruckreiniger ein grafisches Muster erhalten und das Ergebnis noch bis Anfang September zu sehen sein.
Danach werden vom „Sommer der Künste“ die beiden Ausstellungen in der Staatsgalerie Stuttgart und dem Kunstmuseum übrig bleiben. Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt in der Sammlung Werke von Danica Dakić, Liza Dieckwisch und Stefan Vogel. In der Staatsgalerie werden bis 26. Januar Yael Bartana, die derzeit den Deutschen Pavillon auf der Venedig-Biennale bespielt, Manaf Halbouni und Bjørn Melhus ausgestellt.