„Tatort“-Kritik aus Dresden
Was hat der „Tatort“ aus Dresden getaugt?
Polizistenmord, Familienhorror und Ermittlungen, die in die eigenen Reihen führen. In „Unter Feuer“, der neuen Episode des „Tatort“ aus Dresden, war einiges los. Aber: War’s auch gut?
Von Michael Setzer
Was taugt „Unter Feuer “? Der neue „Tatort “ aus Dresden im Schnellcheck
Die Handlung in zwei Sätzen Bei einer Verkehrskontrolle im Dresdener Hinterland werden zwei Polizisten niedergeschossen. Das Kripoteam Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Leo Winkler (Cornelia Gröschel) und Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) verfolgt die Spur zu einer Einbruchsserie und zum Verdruss der Kollegenschaft zu einem Polizeirevier – und Winklers Familie.
Zahl der Leichen 4
Symbolik olé Ein Polizeirevier in einer entweihten Kirche, es ist kalt, tropft von der Decke, und Teile der Belegschaft sind entweder hochgradig korrupt, kriminell, von falschem Korpsgeist getrieben oder mental ausgelaugt.
Familie „Familie, Frau Gorniak. Das ist der große Horror. Seien sie froh, dass Sie keine mehr haben.“ Spätestens als Leo Winkler mit ihrem gefühlstoten Vater spricht, bekommt Schnabels Aussage tatsächlich Gewicht.
Herzzerfetzend Wenn Schnabel am Ende schüchtern, fast verzweifelt Karin Gorniak fragt, ob sie nach dem Dienst vielleicht noch etwas essen gehen wollen, sie aber schon etwas vor hat, dann ist der Gipfel der Tragik erreicht.
Unser Fazit Ein, zwei dramaturgische Haken weniger hätten nicht geschadet, doch zumindest „tatörtlich“ bleibt Dresden stabil und stellenweise ergreifend.
Spannung Note 2; Logik Note 2