TV-Kritik
Was taugte der Münchner „Tatort“?
Die Münchner Kommissare Batic und Leitmayr müssen den Mord an einer jungen Kollegin aufklären – die Spur führt in die Welt der Online-Spiele und des E-Sports.
Von Christine Bilger
Was taugt „Game over“? Der neue „Tatort “ aus München in einem Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen Nach dem Tod einer jungen Polizistin führen alle Spuren in die Münchner E-Sportszene, in der auch eine Gruppe Polizeibeamter am Start ist. Menschen werden in deren Umfeld ermordet, weil es um viel Geld geht – und um die Manipulation des Computerspiels beim alles entscheidenden Titelkampf.
Zahl der Leichen Vier
Neuland Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) erkunden eine Welt, die ihnen bis dato fremd war: Bei den Gaming-Events erkennen sie keine sportliche Betätigung: „Die sitzen doch nur rum“, spotten sie. Oder, noch beißender: „Leute, die anderen Leuten dabei zuschauen, wie sie auf den Bildschirm starren“, beschreiben sie den E-Sport.
Sucht So wenig nervig war Sozialkritik noch selten: Im Elternhaus des aufsteigenden Gaming-Stars bricht ein großer Streit aus. Laut der Mutter ist der Sohn „süchtig“, der Vater fördert ihn. Da wird ein Spannungsfeld aufgetan, ohne zu moralisieren.
Unser Fazit Wilde Ballereien in der virtuellen Welt, krasse Gebäudeerstürmungen in der echten Welt: Es ist dem Regisseur Lancelot von Naso und den Autoren Stefan Holtz und Florian Iwersen gelungen, die Ebenen zu verweben. Die Altmeister Batic und Leitmayr halten mit dem temporeichen Thema ohne Mühe Schritt. Natürlich auch dank ihres jung gebliebenen Kollegen Kalli.
Spannung Note 1; Logik Note 2