Kulturtipp Architektur
Wie Häuser aus Lehm die Zukunft der Architektur bestimmen
Kann die Architektur durch Lehmbauten ökologischer werden? Das ist Thema einer Ausstellung und Diskussion in der Stuttgart Architekturgalerie am Weißenhof.
Von Nicole Golombek
Holz? Ziegel? Oder Lehm? Stroh vielleicht? Mit welchen Baustoffen lässt sich die Architektur ökologisch voranbringen, wenn schon neu gebaut statt im Bestand um- und weitergebaut wird. Das sind Themen, die Architekten, Wissenschaftler und Ausstellungsmacher umtreiben.
Die Stuttgarter Architekturgalerie am Weißenhof stellt zurzeit noch Arbeiten des Schweizer Architekten Roger Boltshauer vor, der sich intensiv mit dem Thema Lehmbau beschäftigt. Lehm ist einer der ältesten Baustoffe der Welt, der in der hoch technisierten Gegenwart an Bedeutung verloren hat und im Zuge der Klimadiskussion wieder entdeckt wird. Ästhetischen Reiz haben archaisch wirkende Stampflehmbauten überdies.
Wohnhäuser aus Lehm
Die Ausstellung „Response“ zeigt Projekte wie das berühmte Haus Rauch in Schlins (Vorarlberg), ein Wohn- und Arbeitsort und Musterhaus für experimentelle Anwendungen des Materials. Und auch den Ofenturm für das Ziegeleimuseum Cham (2018). Vorgestellt werden und auch Skizzen des Architekten, die Einblicke in seine Arbeitsweise geben.
Kurz vor dem Ende der Schau findet eine Diskussion zum Thema statt: An diesem Mittwoch um 19 Uhr sprechen Roger Boltshauer, die Architektin Jórunn Ragnarsdóttir und Markus Allmann, Architekt, Professor und Institutsdirektor für Raumkonzeptionen und Grundlagen des Entwerfens in der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart darüber, wie Lehm einen Beitrag für nachhaltige Architektur leisten kann.
Info
AusstellungDie Schau „Response“ in der Stuttgarter Architekturgalerie ist noch bis zum 23. April zu sehen. Am Weißenhof 30, Sa und So 12 bis 18 Uhr, Di bis Fr 14 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
DiskussionArchitekt Roger Boltshauser, die Architektin Jórunn Ragnarsdóttir und der Architekt Markus Allmann diskutieren am Mittwoch, 19. April, um 18 Uhr über die Zukunft des Lehmbaus und die Arbeiten von Boltshauser. Ort: Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart, Keplerstraße 11, Gebäude K1. Moderiert wird der Abend von Klaus Jan Philipp.