Ex-Gauthier-Tänzerin Marianne Illig
„Wir kämpfen für ein gemeinsames Ziel“
Die frühere Gauthier-Tänzerin Marianne Illig kehrt für einen Abend ins Theaterhaus zurück. Sie macht tanzend Werbung für die Welttournee eines indigenen Ältestenrats.
Von Andrea Kachelrieß
Marianne Illig war Gauthier-Dance-Mitglied der ersten Stunde. Jetzt kehrt die Französin für einen Abend ins Theaterhaus zurück und macht tanzend Werbung für die Welttournee eines indigenen Ältestenrats, der mit der Kiva-Zeremonie 2025 fünf Kontinente bereisen will.
Frau Illig, Sie engagieren sich für die Kiva-Zeremonie. Was ist das?
Das ist ein sehr altes Ritual aus Südamerika. Im Mittelpunkt steht ein riesiges Feuer. Alles, was man daran betet, soll sich verwirklichen. Die Ältesten bitten dort um das Wohl von Erde, Menschheit und ihrer Kinder.
Da könnte das Feuer momentan nicht groß genug sein…
Ja, auf der Welt passiert sehr viel, das nicht so schön ist. Kiva bringt deshalb indigene Älteste aus unterschiedlichsten Kulturen zusammen, auch aus Ländern, die in kriegerischen Auseinandersetzungen stehen. Sie geben sich die Hand und führen die Zeremonie zusammen durch, um zu zeigen, dass man für ein gemeinsames Ziel und nicht gegeneinander kämpfen muss.
Was planen Sie im Theaterhaus?
Wir möchten über die Pilgerreise durch fünf Kontinente informieren, auf welche die Kiva-Zeremonie 2025 gehen soll und Spenden dafür sammeln. Mir persönlich hat es viel Energie gegeben, an einem Kiva-Feuer zu stehen; ich fühlte mich weniger allein.
Was wird auf der Bühne zu sehen sein?
Den ersten Teil bestreite ich mit dem kolumbianischen Musiker Felipe Andres. Ich tanze live und auf einem Video, das im Hintergrund läuft; der Musiker übernimmt in dieser Stunde auch solistische Parts. Im zweiten Teil ist der 56-minütige Dokumentarfilm „Kiva. The Call of the Wisdom Keepers“ zu sehen, anschließend beantworten die Regisseurin Marijke Kodden, Tobias Isle vom Verein Wurzeln der Erde, Felipe Andres und ich Fragen.
Was motiviert Sie?
Ich habe Kinder und frage mich, ob sich Kriege durch noch mehr Krieg bekämpfen lassen. Vielleicht kann ich auf einem anderen als dem politischen Weg etwas bewirken. An den vier Tagen einer Kiva-Zeremonie schnippeln die einen Gemüse, die anderen kümmern sich ums Feuer, ich dolmetsche. Es wäre schön, wenn jeder wie ich einen Platz in einem Team finden könnte. Mir gibt es Hoffnung, dass das auch im Großen gehen kann.
17. Dezember, 19.30 Uhr, Theaterhaus
Info
Termin„Kiva. The Call of the Wisdom Keepers“ am 17. Dezember, 19.30 Uhr, im Theaterhaus