100 Jahre alter Kastanienbaum stürzt auf Haus

Glücklicherweise keine Verletzten in Maubach – Sturmtief Eberhard beschädigt das Dach des Sulzbacher Rathauses

In Maubach ist ein 100 Jahre alter Kastanienbaum auf ein unbewohntes Haus gestürzt. Die Bergung wird noch einige Tage andauern. Foto: 7aktuell

© 7aktuell.de/Simon Adomat

In Maubach ist ein 100 Jahre alter Kastanienbaum auf ein unbewohntes Haus gestürzt. Die Bergung wird noch einige Tage andauern. Foto: 7aktuell

Von Yvonne Weirauch

SULZBACH AN DER MURR/BACKNANG. Im Minutentakt gingen gestern Nachmittag Notrufe bei der Polizei und bei der Feuerwehr ein. Am Abend sagte Polizeipressesprecher Rudolf Biehlmaier auf Anfrage: „Aufgrund des Sturms gab es insgesamt zwischen 11.30 und 20 Uhr nahezu 200 Einsätze im Rems-Murr-Kreis, im Ostalbkreis und im Landkreis Schwäbisch Hall. Die Rettungsdienste wurden überwiegend durch umherfliegende Teile, umstürzende Bäume und herabstürzende Ziegel auf Trab gehalten.“

Im Rems-Murr-Kreis wurden die Feuerwehren teilweise zeitgleich zu Einsätzen gerufen. Unter anderem wurde das Dach vom Rathaus in Sulzbach an der Murr beschädigt. Die seitliche Blechabdeckung des Dachs drohte herabzustürzen. Die Feuerwehr aus Murrhardt musste das Dach sichern. In Maubach war in der Salzburger Straße ein 100 Jahre alter Kastanienbaum auf ein unbewohntes Haus gestürzt – es ist schwerbeschädigt, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Bergung wird aber laut Polizei noch einige Tage andauern. Außerdem ist ein Statiker notwendig, der den Zustand des Hauses begutachtet. Die Salzburger Straße ist bis auf Weiteres gesperrt.

Die Polizei berichtete außerdem von „umherfliegenden Dachziegeln“. In Weiler zum Stein beispielsweise musste deswegen die Durchgangsstraße gesperrt werden. Einige Baustellenabsperrungen und Verkehrsschilder sorgten in der Straße Am Sommerrain und in der Eugen-Adolff-Straße in Backnang für Behinderungen. In Weissach im Tal musste die Feuerwehr wegen eines umgestürzten Strommasts ausrücken. In Winnenden (L1140/Herzog-Philipp-Straße) drohte eine Hinweistafel abzubrechen und auf die Straße zu fallen. Die Feuerwehr sicherte die Straße ab. In der Esslinger Straße in Fellbach flog laut Polizeiangaben ein Trampolin gegen ein Auto.

Mehrere umgestürzte Bäume blockierten unter anderem in Waiblingen, Fellbach, Welzheim, Rudersberg, Mettelbach und Vorderwestermurr, in Spiegelberg und in Kaisersbach die Straßen. Zeitweise gab es kein Durchkommen mehr. In Leutenbach mussten entlang der Bahnlinie ebenfalls einige Bäume von der Feuerwehr entfernt werden. Auf dem Parkplatz des Klinikums Winnenden hat der Sturm ebenfalls gewütet: Beim Aussteigen eines Autofahrers wurde die Fahrzeugtüre so stark aufgeweht, dass sie gegen ein geparktes Auto schlug. Die großen Unglücke blieben aber glücklicherweise aus.

Auch im Zugverkehr kam es nach Angaben der Deutschen Bahn zu Behinderungen. Zeilweise mussten S-Bahnen stoppen, nachdem Bäume oder Gegenstände auf Schienen gestürzt waren und diese blockierten.

Sturmtief Eberhard erinnere an das Sturmtief Friederike, so ein Meteorologe im Radio. Friederike hatte im Januar 2018 schwere Schäden angerichtet. Eberhard sei etwa gleich stark, habe eine ähnliche Ausdehnung und Zugbahn. Auch heute soll der Wind noch nicht nachlassen. Zudem bring das Tief auch deutlich kältere Luft. Im ganzen Land sind zu Wochenbeginn immer wieder Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauer möglich. Die Temperaturen liegen nur noch bei vier bis neun Grad.

Das Dach des Sulzbacher Rathauses wurde teilweise durch den Sturm beschädigt. Die seitliche Blechabdeckung drohte herabzustürzen. Die Feuerwehr sicherte das Dach. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Das Dach des Sulzbacher Rathauses wurde teilweise durch den Sturm beschädigt. Die seitliche Blechabdeckung drohte herabzustürzen. Die Feuerwehr sicherte das Dach. Foto: A. Becher

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Erstellt:
11. März 2019, 06:00 Uhr

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