Brände in Los Angeles

12.000 Häuser verbrannt, 58.000 weitere gefährdet – „Können jetzigen Zustand nicht länger aufrechte

Die verheerenden Waldbrände in Los Angeles wüten auch nach Tagen weiter. Nach abflauenden Winden am Freitag fürchten die Behörden jedoch, dass der Wind in den kommenden Tagen wieder zunehmen wird.

Über 12.000 Häuser sind in Los Angeles bereits verbrannt.

© dpa/Ethan Swope

Über 12.000 Häuser sind in Los Angeles bereits verbrannt.

Von rh/dpa/afp

Bei den katastrophalen Bränden rund um Los Angeles ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens elf gestiegen. Jedoch befürchten die Behörden, dass sich die Zahl weiter erhöhen könnte, sobald Ermittler die teilweise völlig verwüsteten Gebiete gefahrlos erreichen können. Drei Feuer waren weiterhin außer Kontrolle, darunter das besonders heftige „Palisades Fire“ im Stadtteil Pacific Palisades. Die Feuerwehrbehörde weitete dort die Evakuierungsanordnung am frühen Morgen auf weitere Gebiete aus. Der Bezirk Los Angeles rief kurz zuvor wegen der gefährlichen Rauchentwicklung den örtlichen Gesundheitsnotstand aus, wie der Fernsehsender CNN berichtete. 

Zwar haben abflauende Winde der Feuerwehr am Freitag ein kleines Zeitfenster für Fortschritte im Kampf gegen die Brandkatastrophe in der US-Westküstenmetropole verschafft. „Die Winde haben sich heute abgeschwächt“, würden aber „in den kommenden Tagen wieder zunehmen“, sagte Deanne Criswell von der US-Katastrophenschutzbehörde Fema.

Größtenteils eingedämmt sind folgende Feuer:

  • „Hurst Fire“
  • „Lidia Fire“
  • „Kenneth Fire“ zu 50 Prozent

Weiterhin kritisch sind:

  • „Palisades Fire“
  • „Eaton Fire“

 Nach Schätzungen der Behörde wurden bereits mehr als 12.000 Gebäude durch die Brände zerstört oder beschädigt. Rund 58.000 weitere sind gefährdet. Seit Dienstag gingen demnach rund 15.000 Hektar Land in Flammen auf. Für mehr als 100.000 Bewohner galt weiterhin eine Evakuierungsanordnung, Zehntausende weitere Menschen sind gewarnt.

Waldbrände in Los Angeles – Feuerwehrchefin macht Stadt Vorwürfe

Aus der Luft war das erschütternde Ausmaß der Zerstörung in Pacific Palisades und im benachbarten Malibu besonders deutlich zu erkennen. Überall waren verkohlte Trümmer ehemals stattlicher Anwesen zu sehen, zerstört wurden etwa die Villen von Hotelerbin Paris Hilton und Filmstar Anthony Hopkins. Auch das Haus von Schauspieler Mel Gibson (“Braveheart“) in Malibu brannte nach seinen Angaben nieder.

Derweil machte die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, der Stadtverwaltung schwere Vorwürfe. Die Kürzung der Haushaltsmittel für die Feuerwehr um 17 Millionen Dollar (16,5 Millionen Euro) wirke sich jetzt negativ auf die Fähigkeit ihrer Behörde aus, die Brände zu bekämpfen, beklagte sie bei CNN. „Wir können den jetzigen Zustand nicht länger aufrechterhalten. Wir haben nicht genug Feuerwehrleute“. Am Freitagnachmittag (Ortszeit) soll es daraufhin zu einem Treffen mit Bürgermeisterin Karen Bass gekommen sein.

Ursache für Brände in Los Angeles weiter unklar

Tausende Einsatzkräfte kämpfen unterdessen weiter unermüdlich gegen die Flammen. Die Ursachen der Brände sind weiter unklar. „Sollte sich herausstellen, dass einer der Brände vorsätzlich gelegt wurde, werden die Verantwortlichen verhaftet, strafrechtlich verfolgt und im vollen Umfang des Gesetzes bestraft“, sagte Dominic Choi von der Polizeibehörde. Neben Brandstiftung werden defekte Stromleitungen als mögliche Ursache untersucht. Angesichts der Gefahr durch Plünderer verhängte die Polizei in den von den Flammen heimgesuchten Gebieten zudem eine nächtliche Ausgangssperre.

Die Brände könnten laut Analysten zur kostspieligsten Feuersbrunst in der Geschichte der USA werden. Kaliforniens Versicherungsbeauftragter Ricardo Lara forderte eine schnelle Auszahlung von Versicherungsleistungen für die Betroffenen. Einige große Anbieter hatten Berichten zufolge bereits im Frühjahr den Versicherungsschutz in besonders risikoreichen Gebieten eingeschränkt oder zurückgezogen, wodurch viele Hausbesitzer ungeschützt sein könnten.

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Erstellt:
11. Januar 2025, 10:12 Uhr
Aktualisiert:
11. Januar 2025, 10:30 Uhr

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